Dresden, 20. März 2024. In Sachsen warteten laut aktuellen Daten der Stiftung Eurotransplant Anfang des Jahres 359 Menschen auf ein Spenderorgan - 14 weniger als im Jahr 2023. Besonders oft hofften die Patientinnen und Patienten in diesem Bundesland auf eine neue Niere (252). Auf ein Herz warteten 30 Menschen und auf eine Leber 56. Die Zahl der Organtransplantationen ist in Sachsen von 141 im Jahr 2022 auf 167 im Jahr 2023 gestiegen.

Individuelle Entscheidung treffen ist wichtig

"Jede und jeder sollte sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und zu einer ganz persönlichen Entscheidung kommen und dies bestenfalls mit der Familie besprechen. Diese Entscheidung sollte in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung dokumentiert werden - seit dieser Woche geht es auch online im neuen Organspende-Register", empfiehlt Alexander Krauß, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Sachsen. Die Anmeldung zum Register läuft zunächst über einen Personalausweis mit Onlinefunktion. In Zukunft soll dies auch über die Apps der Krankenkassen möglich sein. Die persönliche Entscheidung kann jederzeit individuell angepasst oder geändert werden.

Spendenbereitschaft ist da, aber nicht dokumentiert

Laut einer bundesweit repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der TK mit Teilergebnissen aus Mitteldeutschland haben nur 43 Prozent der Menschen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt einen Organspendeausweis. "Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich damit zu beschäftigen. Laut Umfrage stehen über 80 Prozent der Befragten hierzulande dem Thema eher positiv gegenüber, besitzen jedoch keinen Organspendeausweis, wo sie ihre Entscheidung dokumentieren, ob sie ihre Organe nach ihrem Tod spenden wollen und damit vielleicht einem anderen Menschen das Leben retten könnten", unterstreicht Krauß.

Hinweis für die Redaktion

Die aktuellen Wartelistezahlen stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande (Stand 1. Januar 2024). Eurotransplant ist verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern. 
 
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 11. April bis 2. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.400 Personen ab 18 Jahre (200 Personen pro Ländergebiet mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse). Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse der bundesweiten Studie beziehen sich auf Mitteldeutschland; also die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. 

Infos zu Organ- und Gewebespenden und einen Organspendeausweis  gibt es online.