Dresden, 26. September 2024. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist ein evolutionärer Prozess. Seien es elektronische Verordnungen oder die Patientenakte, der Ausbau der Telemedizin oder die Verwendung von Gesundheitsdaten für die Forschung - vieles ist im Wandel. Laut einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage in Sachsen im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) sagen zwei Drittel der Befragten, dass die Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen, zum Beispiel durch die elektronische Patientenakte oder Angebote für Online-Therapien für sie wichtig oder sehr wichtig ist. Vor allem den Jüngeren ist dieses Thema wichtig. In der Altersgruppe der 18 bis 39-Jährigen geben sogar 77 Prozent an, dass ihnen dieses Thema wichtig oder sehr wichtig ist (40 bis 59 Jahre = 61 Prozent, 60+ = 65 Prozent).

Digitalisierung bietet Chancen 

Alexander Krauß, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen: "Die Digitalisierung bietet vielfältige Chancen, die im Hinblick auf eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung zugänglich gemacht werden sollten. Mit Hilfe dieses Potenzials ließe sich unser Gesundheitswesen effizienter gestalten. Terminvereinbarungen via Internet und Videosprechstunden können sowohl die Arztpraxen als auch die Patientinnen und Patienten entlasten." 

96 Prozent der Sächsinnen und Sachsen ist es (sehr) wichtig, dass Patientendaten aus vorherigen Behandlungen - auch von anderen Arztpraxen und Krankenhäusern - schnell verfügbar sind und dass der fachliche Austausch zwischen Ärzten zu Diagnosen und Behandlungswegen gefördert wird. Mit zunehmender Digitalisierung erhoffen sich die Befragten auch einen Abbau von Bürokratie in Arztpraxen und Krankenhäusern. 93 Prozent geben an, dass ihnen das wichtig oder sehr wichtig ist. Ebenso wichtig oder sehr wichtig ist den Interviewten, dass per Videoübertragung medizinische Expertinnen und Experten im akuten Notfall zugeschaltet werden können (82 Prozent) und dass Doppeluntersuchungen vermieden werden (78 Prozent).

Bei ihrer Jahresfachveranstaltung diskutiert die TK-Landesvertretung Sachsen mit regionalen Vertretern der Branche über das Thema "Digitale Revolution in der Gesundheitsversorgung: mehr Qualität und Effizienz?" (die Statements in alphabetischer Reihenfolge):

"Die Digitalisierung und Telemedizin eröffnen neue Möglichkeiten, insbesondere Patientinnen und Patienten zu erreichen, die aufgrund von knappen Ressourcen oder geografischen Hürden schwer Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Durch digitale Technologien können medizinische Betreuung und Beratung flexibler und ortsunabhängig angeboten werden. Dies schafft gerade in unterversorgten Regionen eine Chance, die Versorgungslücken zu schließen und den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu demokratisieren", so Dr. med. Claus Gruber, Gründer Mirantus Health GmbH.

Jun.-Prof. Dr. Dennis Häckl, Direktor des Instituts für öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig: "Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann sowohl die Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten als auch die Effizienz der Prozesse erheblich verbessern. Aktuell nutzen wir das Potenzial noch eingeschränkt und stoßen oft an die Grenzen des Datenschutzes! Verfügbare Daten müssen gezielt zur Optimierung der Patientenversorgung eingesetzt werden. Eine stärkere Digitalisierung könnte nicht nur die Behandlungsergebnisse verbessern, sondern auch wertvolle Ressourcen im Gesundheitswesen einsparen."

"Die Digitalisierung hat in unserer Praxis zu einer deutlichen Entlastung der Praxisstrukturen geführt, was zu mehr Flexibilität, Steigerung der Patientensicherheit und einem Abbau von Bürokratie beiträgt. Für die Zukunft wünschen wir uns eine Verlässlichkeit der Strukturen und eine Vereinheitlichung von Schnittstellen, um besser mit anderen Akteuren wie Krankenhäusern und Pflegediensten zu agieren und damit die steigende Patientenzahl in der alternden Bevölkerung auch in Zukunft stemmen zu können", so Dr. med. Susann Hennesthal, Stellvertretende Vorsitzende Sächsischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband.

Hinweis für die Redaktion

Die Jahresfachveranstaltung der TK-Landesvertretung Sachsen: "Digitale Revolution in der Gesundheitsversorgung: mehr Qualität und Effizienz?" findet am 26. September 2024, 17.00 Uhr im johann restaurant & elblounge, Käthe-Kollwitz-Ufer 19b, 01307 Dresden statt.

Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Juni 2024 insgesamt 1.002 Personen ab 18 Jahre bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Sachsen. Bei der Ortsgröße wurde unterschieden in Orte unter 10.000 Einwohner, Orte von 10.000 bis 70.000 Einwohner und Orte über 70.000 Einwohner.