Die Krankenhauslandschaft in Deutschland ist in Bewegung. Die Zeiten, in denen einzelne Einrichtungen über viele Jahre hinweg für sich allein oder bestenfalls mit ihren eigenen Trägergesellschaften geplant haben, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen sind die Krankenhäuser gefordert, eigeninitiativ nach Lösungen zu suchen, wie die Patientenversorgung in der jeweiligen Region nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Wirtschaftlichkeit und Patientennähe sind kein Gegensatz

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ausgerufene "Revolution" ist aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen problematisch. Spitzenmedizin lässt sich nicht durch ein grobes Raster hindurch verordnen. Groß ist nicht gleich gut und die Mehrzahl gerade der freigemeinnützigen Krankenhäuser steht für gewachsene und spezialisierte medizinische Angebote von hoher Qualität, die es zu erhalten gilt. Hierfür braucht es intelligente Versorgungskonzepte, die Ressourcen so gut wie möglich bündeln helfen. 

Peter Pfeiffer

Peter Pfeiffer, Regionalgeschäftsführer des Elisabeth Vinzenz Verbundes Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale), Regionalgeschäftsführer des Elisabeth Vinzenz Verbundes

Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Faktor, der den Menschen wichtig ist: Wirtschaftlichkeit darf niemals zulasten von Patientenorientierung und Patientennähe gehen. Diesen Anspruch lösen insbesondere die kirchlichen Krankenhäuser Tag für Tag ein und werden dafür von den Mitarbeitenden geschätzt. 

Krankenhäuser müssen in Bewegung kommen

Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Krankenhäuser selbst in Bewegung kommen und miteinander gesprächsbereit sein müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Der Elisabeth Vinzenz Verbund und das Diakoniewerk Martha-Maria haben sich mit ihren Standorten in Halle (Saale) auf einen mutigen, aus meiner Sicht richtigen Weg begeben. 

Das im letzten Jahr gestartete Projekt "Menschlichkeit und Medizin" steht für den Blick über den Tellerrand des Wettbewerbs. Und es steht für die langfristige Verantwortung gegenüber unseren Patientinnen und Patienten, wie auch den rund 2.500 qualifizierten und engagierten Mitarbeitenden in beiden Einrichtungen.

Herausforderungen gemeinsam begegnen

Im vergangenen Herbst haben das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) und das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau Gespräche über eine engere Zusammenarbeit vereinbart und prüfen seitdem in einem strukturierten Prozess unterschiedliche Optionen für eine noch engere Zusammenarbeit, die bis hin zur Bildung gemeinsamer organisatorischer Strukturen reichen kann. 

Gemeinsam mit meinem Kollegen Markus Füssel, Geschäftsführer des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau sowie vielen Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen und auf der Trägerseite setze ich mich für das Gelingen dieses Vorhabens ein. Es freut mich, dass uns von Beginn an aus der Politik und ganz konkret von Seiten der Gesundheitsministerin des Landes Sachsen-Anhalt deutliche Signale der Ermutigung und der Unterstützung mit auf den Weg gegeben worden sind. 

Wir glauben, dass wir nur zusammen die aktuellen und absehbaren Herausforderungen, zum Beispiel der Krankenhaus-Reform, der Notfallversorgung, des Fachkräftemangels sowie der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung lösen können. Beide Krankenhäuser eint zudem - trotz unterschiedlicher konfessioneller Ausprägung -  ein gemeinsamer Anspruch an eine wertegeleitete Patientenversorgung in der Tradition zweier christlicher Schwesternschaften.  

Beteiligung als Schlüssel zum Erfolg

Ich bin davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg unseres Vorhabens in der Beteiligung möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen in unseren Einrichtungen liegt. In acht themenbezogenen Arbeitsgruppen werden mitunter komplexe Fragestellungen diskutiert -  von einem gemeinsamen Medizinkonzept über rechtliche Aspekte bis hin zu einem Wertegerüst, das beide Krankenhäuser in Zukunft eng miteinander verbinden kann.

Am Ende gilt es, die Stärken beider Einrichtungen zu stärken, neue Stärken zu entdecken und diese zusammen mit den medizinischen Partnern in Halle (Saale) und im gesamten südlichen Sachsen-Anhalt für die Patientinnen und Patienten sichtbar zu machen. Noch in diesem Jahr soll sich entscheiden, in welche Richtung der gemeinsam eingeschlagene Weg führen wird.

Zur Person

Peter Pfeiffer ist Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) sowie Regionalgeschäftsführer des Elisabeth Vinzenz Verbundes , hauptsächlich in der Verantwortung für die Krankenhaus-Standorte in Halle (Saale), Dresden und Magdeburg. Der studierte Betriebswirt war zunächst Leiter Controlling am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, bevor er seit dem Jahr 2003 in verschiedenen Positionen für das Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden tätig war - unter anderem als Leiter Controlling, Kaufmännischer Direktor und seit 2014 als Geschäftsführer. Peter Pfeiffer ist zudem fach- und verbandspolitisch engagiert, unter anderem als Vorstand des Landesverbandes Mitteldeutschland des Verbandes der Klinikdirektoren Deutschland e.V..