Mainz, 30. April 2024. Knapp drei von zehn jungen Erwachsenen (29 Prozent) in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland fühlen sich häufig seelisch oder psychisch belastet. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage unter jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahre im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mit Teilergebnissen aus der Region Rhein, Main, Saar. Mehr als ein Drittel der Befragten in den drei Bundesländern (35 Prozent) fühlen sich manchmal belastet, 30 Prozent selten und sechs Prozent nie. Stresspotential haben insbesondere hohe Anforderungen im Beruf, im Studium oder in der Schule, wie die Befragung bundesweit ergab. Aber auch politische und gesellschaftliche Probleme wie beispielsweise Klimawandel, Inflation oder Kriege schlagen den jungen Menschen aufs Gemüt. 

Befragt nach häufigen oder dauerhaft auftretenden Stimmungen und Gefühlen steht an oberster Stelle bei fast sechs von zehn Befragten (58 Prozent) an Rhein, Main und Saar innere Unruhe und Nervosität. Fast ebenso viele junge Menschen (57 Prozent) fühlen sich öfter erschöpft oder kämpfen mit Unsicherheiten, zum Beispiel wenn es um Entscheidungen geht. Gut die Hälfte der Befragten gab an, öfter überfordert zu sein und entsprechend berichten 48 Prozent der Umfrageteilnehmenden von niedergedrückter Stimmung. Die Frage, ob eine seelische Belastung einmal so extrem oder langanhaltend gewesen sei, dass sie nicht mehr allein bewältigt werden konnte, bejahten ein Viertel der Befragten (24 Prozent). 

Frühzeitig Resilienz fördern

"Es sollte uns zu denken geben, wenn bereits junge Menschen sich erheblich psychisch belastet fühlen, vor allem, wenn dies durch den Job, die Schule oder das Studium hervorgerufen wird. Schließlich werden sie noch viele Jahre im Berufsleben stehen. Wichtig ist es deshalb, frühzeitig Resilienz zu fördern und zum Beispiel mit geeigneten Entspannungs- und Präventionsmaßnahmen für eine bessere Stressbewältigung zu sorgen", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. "Resilienz kann auch dabei helfen, besser mit den derzeitigen Krisen umzugehen und den Blick vom Negativen hin zum Positiven im Leben zu richten", so Simon. 

Körperliche Beschwerden als Folge

Zu den psychischen Belastungen kommen häufig auch körperliche Einschränkungen und Beschwerden hinzu oder beeinflussen diese sogar. So gab jeder oder jede zweite Befragte (47 Prozent) in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland an, öfter Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen zu haben, 41 Prozent sind von Einschlaf- oder Durchschlafstörungen betroffen und fast ein Drittel von häufigen Kopfschmerzen oder Migräne. 

"Wenn Stress und Anspannung ein Dauerzustand sind, führt das längerfristig auch zu körperlichen Symptomen. Deshalb gilt es etwas zu finden, das beim Stressabbau hilft", sagt Jörn Simon. Befragt nach dem sozialen Umfeld, gaben neun von zehn Befragten in den drei Bundesländern an, enge Freunde oder Freundinnen (93 Prozent) zu haben, fast ebenso viele haben nach eigenen Angaben einen engen und guten Kontakt zur Familie (90 Prozent). Auch Hobbys stehen bei neun von zehn Umfrageteilnehmenden (89 Prozent) hoch im Kurs. Trotz häufig empfundenem Stress gaben 78 Prozent der jungen Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland an, dass ihnen die Arbeit, Schule oder das Studium Spaß macht. 69 Prozent waren der Ansicht, dass sie eine gute Work-Life-Balance hätten. 

Von Antistress-Coach bis krisenchat

Die TK bietet ihren Versicherten viele Angebote, die helfen, besser mit Anspannung und Stress umzugehen. Dazu gehören beispielsweise der Antistress-Coach , Gesundheitskurse oder Online-Kurse für Meditation und Achtsamkeit . Darüber hinaus können sich Betroffene in akuten Fällen seelischer Not an die Expertinnen und Experten von krisenchat wenden. Die TK kooperiert mit der kostenlosen psychosozialen Chat-Beratung. Das Angebot, das rund um die Uhr erreichbar ist, richtet sich speziell an Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre. 

Hinweis für die Redaktion: 

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der TK befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Februar und März 2024 bundesweit 1.445 Personen von 18 bis 25 Jahren, davon 207 im Ländergebiet Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland.