Mainz, 7. April 2025. Die Zahl der Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME)-Risikogebiete in Deutschland nimmt zu - in Rheinland-Pfalz bleibt die Lage aber vorerst stabil. Derzeit gilt nur der Landkreis Birkenfeld als offizielles Risikogebiet. Dennoch ist die Impfquote dort sowie im gesamten Bundesland mit rund 16 Prozent vergleichsweise niedrig und liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 19,6 Prozent. 

Doch auch wenn das FSME-Risiko in Rheinland-Pfalz noch begrenzt ist, besteht durchaus bei Reisen innerhalb Deutschlands - insbesondere nach Bayern, Baden-Württemberg, ins südliche Hessen, nach Thüringen und Sachsen - die Gefahr, sich durch einen Zeckenbiss zu infizieren. Auch das benachbarte Elsass in Frankreich ist ein Risikogebiet. Die rheinland-pfälzische Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) rät daher, den eigenen Schutz zu überprüfen: Zeckenstiche lassen sich nicht vollständig vermeiden, aber eine FSME-Impfung kann das Risiko einer schweren Erkrankung deutlich senken.

"Auch wenn sich die Risikogebiete in den Nachbarländern ausweiten, ist die Impfquote in Rheinland-Pfalz weiterhin niedrig. Dabei ist die FSME-Impfung eine einfache und wirksame Maßnahme, um sich vor potenziell schweren Erkrankungen zu schützen. Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich absichern, denn FSME-Fälle treten auch außerhalb offizieller Risikogebiete auf", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz.

Klimawandel könnte Verbreitung von Zecken begünstigen

In Zukunft könnte sich das Risiko für eine FSME-Erkrankung weiter erhöhen. Denn durch den Klimawandel verlängert sich die Zeckensaison: Milde Winter und feuchtere, wärmere Sommer schaffen ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Tiere in nördlichere Gefilde. "Der Klimawandel verändert nicht nur unsere Umwelt, sondern auch gesundheitliche Risiken. Es ist wichtig, sich frühzeitig darauf einzustellen und den eigenen Impfschutz ernst zu nehmen", betont Simon.

Keine spezifische Therapie gegen FSME

FSME wird durch Zeckenstiche übertragen und kann zu schweren neurologischen Erkrankungen führen. Anders als bei der ebenfalls durch Zecken übertragbaren Borreliose gibt es keine spezifische Therapie - nur die Impfung schützt zuverlässig.
"Wir möchten mehr Menschen für das Thema sensibilisieren. Auch wenn Rheinland-Pfalz keine Hochburg für FSME ist, sollte die Impfung gerade für Natur-, Reise- und Sportbegeisterte selbstverständlich sein", so Simon.

Hinweis für die Redaktion

Informationen rund um die FSME-Impfung sind auf tk.de zu finden.
Eine Karte mit den aktuellen FSME-Risikogebieten in Deutschland gibt es beim RKI.