Kopfschmerzen und Migräne: Viele Norddeutsche leiden mehrmals monatlich
Pressemitteilung aus Hamburg
Hamburg, 11. März 2024. Dumpf und drückend oder scharf stechend: Kopfschmerzen und Migräne gehören zum Alltag zahlreicher Betroffener. Laut einer Auswertung ambulanter Versorgungsdaten der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg litten im Jahr 2022 rund 14 Prozent der Versicherten in der Hansestadt unter ärztlich diagnostizierten Kopfschmerzen oder Migräne. 2020 waren es noch 12 Prozent. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der TK aus dem Jahr 2023 mit Teilergebnissen aus Norddeutschland zeigt außerdem, dass 16 Prozent der Befragten in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen ein- bis dreimal monatlich an Kopfschmerzen leiden. Nur jede oder jeder Dritte gab an, niemals Kopfschmerzen zu verspüren.
Frauen häufiger betroffen als Männer
"Die Umfragedaten sind für uns wertvoll, da viele Betroffene mit Kopfschmerzen oder Migräne nicht zur Ärztin beziehungsweise zum Arzt gehen und somit nicht in unseren Versichertendaten auftauchen", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung in Hamburg. Den Großteil der Kopfschmerzdiagnosen in Hamburg machten in den vergangenen Jahren Spannungskopfschmerzen und allgemeine Migräne aus. "Zudem fällt auf, dass rund zwei Drittel der diagnostizierten Personen Frauen sind."
Wenn Maßnahmen wie Zimmer abdunkeln, viel Wasser trinken oder Pfefferminzöl auf den Schläfen nicht weiterhelfen, greifen viele Betroffene zur Schmerztablette. "Wer häufig unter Kopfschmerzen leidet, sollte gemeinsam mit seiner Ärztin oder seinem Arzt abwägen, ob, wann und wie oft Medikamente notwendig sind", so Puttfarcken. Schmerzmittel verschaffen zwar Linderung, sollten allerdings nicht zu häufig eingesetzt werden, etwa um Abhängigkeiten oder eine Umkehr der schmerzsenkenden Wirkung zu vermeiden.
Die Migräne-App als digitaler Helfer
Die Migräne-App der Schmerzklinik Kiel und der TK kann Betroffenen helfen, ihre Kopfschmerzen im Blick zu behalten und besser zu verstehen. "In einem Kopfschmerzkalender können Nutzerinnen und Nutzer Auftreten und Intensität ihrer Kopfschmerzen dokumentieren. Weitere Daten, wie das Wetter oder ausgeübte Tätigkeiten, können helfen, Auslösefaktoren zu identifizieren. Betroffene können so den Überblick über ihre Erkrankung behalten und die Daten als Grundlage für eine ärztliche Migränetherapie nutzen," so Puttfarcken. Auch die Einnahme von Schmerzmitteln kann in der App dokumentiert werden.
Seit 2023 bietet die Migräne-App außerdem konkrete Anleitungen für lindernde Maßnahmen wie Entspannungseinheiten oder physiotherapeutische Übungen. "Insbesondere bei Spannungskopfschmerzen können diese Angebote Erleichterung schaffen", sagt Puttfarcken. "Die Migräne-App ersetzt keinen Arztbesuch. Sie kann für Betroffene aber ein Pfeiler in der selbstbestimmten Migränebehandlung sein."
Hinweise für die Redaktion
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im November und Dezember 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab 18 Jahre mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Norddeutschland, also die nördlichen Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo 203 Personen befragt wurden.
Die Auswertungen zu Kopfschmerz- und Migränediagnosen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten aller TK-Versicherten in Hamburg (Prozentwerte gerundet, Daten von 2020 - 2022).