#positivarbeiten: TK Niedersachsen unterzeichnet Deklaration
Artikel aus Niedersachsen
Menschen mit HIV erfahren nach wie vor tagtäglich Diskriminierung. Dies zeigt sich beispielsweise durch vorurteilbehaftetes Verhalten oder Berührungsängste. Häufig ist das für Betroffene eine psychische Belastung und kann zur Schwächung der beruflichen Leistungsfähigkeit führen. Mit dem von der Deutschen Aidshilfe entwickelten Programm #positivarbeiten unterzeichnete die Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen am 25. November 2022 eine Deklaration, die signalisiert, dass HIV-positive Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Unternehmen willkommen sind und ihre Rechte stetig geachtet werden.
Am 25. November unterzeichnete Dirk Engelmann, Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen die Deklaration #positivarbeiten gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben. Initiiert vom Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen trafen Vertreterinnen und Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, des Landesverbandes für das freiwillige Engagement (LAGFA), des Landesverbandes pro familia sowie TK-Landesvertretungsleiter in Niedersachsen, Dirk Engelmann, im Vorfeld des Weltaidstages am 1. Dezember in den Räumlichkeiten des niedersächsischen Landtages zur Landespressekonferenz, um im Anschluss die Erklärung zu unterzeichnen.
Mit dieser Unterschrift setzt sich die TK in Niedersachsen aktiv für einen diskriminierungsfreien und respektvollen Umgang ein. "Für die TK als mehrfach ausgezeichnete Arbeitgeberin ist der diskriminierungsfreie Zugang und auch ein diskriminierungsfreier Arbeitsalltag von großer Bedeutung. Deshalb entsprechen die Ziele der Deklaration unseren Grundwerten als Unternehmen, die wir intern auch leben und umsetzen", so Dirk Engelmann auf dem Podium der Pressekonferenz.
Für die TK als mehrfach ausgezeichnete Arbeitgeberin ist der diskriminierungsfreie Zugang und auch ein diskriminierungsfreier Arbeitsalltag von großer Bedeutung.
#positivarbeiten ist ein Programm gegen die Diskriminierung von Personen mit einer HIV-Erkrankung im Arbeitsleben. Mit der Unterschrift setzen sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aktiv für einen diskriminierungsfreien und respektvollen Umgang ein. Über 155 Unternehmen, Verbände und Organisationen haben die Deklaration bereits unterzeichnet. Somit soll auch öffentlich ein Signal gesetzt werden, dass HIV-infizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei ihnen willkommen sind und ihre Rechte geachtet werden. Hierzu gehört auch ein Verzicht auf HIV-Tests im Rahmen von betrieblich angeordneten medizinischen Untersuchungen.
"Wir sehen das auch von unserer Seite als Akteur im Gesundheitssystem: Erwerbsintegration ist ein wesentlicher Faktor für ein gesundes und erfülltes, selbstbestimmtes Leben. Mit Diskriminierung, Angst und sozialer Isolation gehen zahlreiche Krankheitsbilder einher. Das müssen wir als offene und solidarische Gesellschaft vermeiden - deshalb ist es im präventiven Sinn wichtig, dies als gesellschaftliche und gesundheitliche Aufgabe zu verwirklichen", erklärt Dirk Engelmann.
Wir sehen das auch von unserer Seite als Akteur im Gesundheitssystem: Erwerbsintegration ist ein wesentlicher Faktor für ein gesundes und erfülltes, selbstbestimmtes Leben.
Arbeitsleben mit HIV-Infektion
Heutzutage ist der HIV-Status für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit irrelevant. Hoch effektive Medikamente ermöglichen Personen mit HIV ein Leben, welches sie genauso leistungsfähig macht, wie alle anderen Menschen. Ein Risiko zur Übertragung besteht im Alltag ohnehin nicht, da HIV unter Therapie nicht übertragbar ist. Es müssen keine betrieblichen Sondervorkehrungen getroffen werden, um HIV-positive Menschen zu beschäftigen. Sie können grundsätzlich jede Aufgabe wahrnehmen. Dies gilt für Bereiche in der Medizin genauso wie für das Handwerk, den Einzelhandel, die Gastronomie und alle weiteren Brachen. Die einzige Ausnahme bilden lediglich wenige chirurgische Tätigkeiten, und dies nur im seltenen Fall, wenn die HIV-Infektion noch nicht behandelt wurde.