"Erzähl doch mal..." Raphael Koßmann
Interview aus Niedersachsen
Viele Akteure im niedersächsischen Gesundheitswesen kennen ihre Namen, da sie seit Jahren mit ihnen zusammenarbeiten: Unsere Kolleginnen und Kollegen der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Doch oftmals bleibt es nur bei flüchtigen Kontakten. Wir haben deshalb im Team nachgefragt. Mit wieviel Engagement würden sie Interessierten ihren Job vorstellen? Welche Herausforderungen gilt es beruflich zu lösen und was machen sie gerne in der Freizeit? Wir starten mit Raphael Koßmann. Der Soltauer ist bei uns als Leiter des Regionalen Vertragswesens tätig:
TK: Raphael Koßmann, stell Dir vor, Dein Team bekommt - fiktiv - Unterstützung und soll vergrößert werden. Du hast die Aufgabe, Bewerberinnen und Bewerber von Deinem Job zu begeistern und Interesse zu wecken. Was erzählst Du?
Raphael Koßmann: Dass sich Kolleginnen und Kollegen in mein Team einbringen können, was im Arbeitsleben nicht immer selbstverständlich ist. Im Vertragsbereich bearbeiten wir die kollektiven Verträge der ambulanten und stationären Versorgung. Um für Versicherte einen Mehrwert zu generieren, kümmern wir uns auch um Selektivverträge, dass heißt, um besondere Versorgungsmöglichkeiten. Dabei haben wir die große Freiheit, abseits der bekannten Versorgungsansätze, nach neuen Innovationen aktiv Ausschau zu halten. Wir sind gut vernetzt mit Universitäten, Inkubatoren und allen relevanten Stakeholdern im Gesundheitssystem. Diese kollaborative Zusammenarbeit erleben wir - im Sinne einer echten Weiterentwicklung des Gesundheitssystems - als gewinnbringend. In diesem Umfeld Verantwortung zu übernehmen und aktiv gestalten zu dürfen, ist für mich alles andere als selbstverständlich. Wer bereit ist, unter diesen Rahmenbedingungen mit uns durchzustarten, ist herzlich willkommen im coolsten Team der Welt.
TK: Was gibt es - auf der anderen Seite - für Herausforderungen? Welche Fähigkeiten und Ressourcen sollten Job-Interessierte mitbringen?
Raphael: Eine große Herausforderung ist die Geschwindigkeit, mit der eine Vielzahl von Veränderungen direkte Wirkung auf unsere Arbeit hat. Einerseits ergeben sich Neuerungen durch die Gesetzgebung, andererseits aber auch durch große gesellschaftliche Entwicklungen. Wie beispielsweise den demographischen Wandel, die gesamtwirtschaftliche Konjunktur oder auch den technischen Fortschritt.
Um mit diesem Veränderungsdruck umgehen zu können, bedarf es der Fähigkeit, sich permanent fachlich auf dem Laufenden zu halten und gleichzeitig neue Strömungen aufzunehmen. Grundlage der Arbeit ist die hohe fachliche Kompetenz im eigenen Themenfeld sowie die Haltung im Team, gemeinsam mit anderen über den Tellerrand zu schauen, um die Versorgung für unsere Versicherten zu gestalten.
Eine große Herausforderung ist die Geschwindigkeit, mit der eine Vielzahl von Veränderungen direkte Wirkung auf unsere Arbeit hat.
TK: Welche Tätigkeit beziehungsweise welches Projekt erfordert gerade Deine ganze Aufmerksamkeit?
Raphael: Abgeleitet aus der Unternehmensstrategie, besprechen wir gerade unsere "Big Points" für 2024.
Ein Projekt, dass uns besonders am Herzen liegt, ist der HealthHackathon der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg. Dieser findet am 12. und 13. April 2024 im TrafoHub in Braunschweig statt. Wir freuen uns sehr, wieder als Mentoren für die Teilnehmenden zur Verfügung zu stehen. Das ist spannend, weil man vorher nie weiß, was kommt. Es macht Riesenspaß diese engagierten Visionäre zu erleben und die positive zukunftsgerichtete Stimmung aufzunehmen.
TK: An welchen beruflichen Erfolg denkst Du gerne zurück?
Raphael: Das war für uns - als erste gesetzliche Krankenkasse - der Abschluss eines Selektivvertrages mit dem Unternehmen "Herodikos". Wir haben das Herodikos-Gründungs-Team über das Innovationsscouting an der Uni Oldenburg kennengelernt und waren von der Idee überzeugt.
Heute sind wir stolz darauf, Partner der ersten Stunde zu sein und fühlen uns bestätigt, da Herodikos mittlerweile Verträge mit diversen Mitbewerbern geschlossen hat.
TK: Wie schaffst Du den Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit?
Raphael: In meiner Freizeit fahre ich Motorrad und Gravel-Bike, spiele Gitarre und genieße die Zeit mit meiner Familie.