Wie verändert sich das Fachkräfteangebot? Welche Rolle spielen die Generationen und wie können durch die Zusammenarbeit der Generationen Innovationen und positive Veränderungen realisiert werden? Das sind nur einige Fragestellungen, über die die Expertinnen und Experten mit den Gästen im Literaturhaus diskutiert haben. 

Doch welche Jahrgänge werden überhaupt welchen Generationen zugeordnet und wodurch zeichnen sich die Generationen aus? Darüber verschaffte ein Video Klarheit:

X,Y,Z-Boom! Gene­ra­tionen im Blick

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Impulsvortrag

Dass das Gesundheitswesen von den jeweiligen Generationen verändert wird, davon ist Inga Bergen, Expertin für digitale Gesundheit und Innovation, Unternehmerin und Investorin sowie Gründerin des Podcasts "Visionäre der Gesundheit", überzeugt. In ihrem Impulsvortrag stellte sie heraus, dass wir die Gen Z, die in einem technologischen Umfeld aufgewachsen ist und die viel über Social Media Plattformen kommuniziert, für das Gesundheitswesen verlieren werden, wenn wir dieses nicht umgehend digitalisieren und inhaltlich anders gestalten. Zugleich verwies sie auf die großen Chancen und die hohe Motivation der Generation für sinnstiftende Arbeit, wie sie in Medizin und Pflege gefunden werden kann. 

Podiumsdiskussion

Auf welche Veränderungen wir uns im Gesundheitswesen einstellen sollten und wie wir Prozesse möglichst positiv gestalten können, darüber tauschten sich unsere Podiumsgäste aus.

Neben Inga Bergen begrüßte Gastgeberin Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Prof. Dr. med. Stefanie Joos, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen. In ihren Forschungsarbeiten befasst sie sich hauptsächlich mit der Primärversorgung und der interprofessionellen Zusammenarbeit. Um auch zukünftig eine gute Versorgung sicherstellen zu können, bedarf es aus ihrer Sicht eines guten Zugangs zu Patienteninformationen, wie ihn die elektronische Patientenakte ermöglicht. Sie erkennt einen klaren Trend hin zum Arzt oder Ärztin in Anstellung. Dementsprechend plädiert sie für Primärversorgungszentren, in denen das ärztliche Personal angestellt und im Team arbeiten kann.

Vervollständigt wurde das Podium durch Prof. Dr. Arjan Kozica. Er ist als Professor für Organisation und Leadership an der Hochschule Reutlingen tätig. Für ihn steht fest, dass flexibles Gestalten von Arbeitszeiten und Dienstplänen mit dazu beitragen, Mitarbeitende langfristig halten und motivieren zu können. 

Dass mehr Flexibilität tatsächlich dazu beitragen kann, den Personalmangel zu verringern oder gar abzuwenden, verdeutlicht ein lebensphasenorientiertes Arbeitszeitmodell, welches an der Filderklinik bereits etabliert ist. 

Arbeits­zeit­mo­dell an der Filder­klinik

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Fazit

Nach der Podiumsdiskussion zieht Nadia Mussa Bilanz: "Wir müssen die Chancen der Digitalisierung nutzen, um flexibler auf die Vorstellungen der Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte eingehen zu können, was die Gestaltung des Arbeitsplatzes anbelangt. Zudem brauchen wir Strukturen, in denen die Beschäftigten so effizient und bedarfsgerecht wie möglich eingesetzt werden."

Vernetzen und austauschen

Der anschließende Empfang bot viel Zeit und Raum für den persönlichen Austausch bei Fingerfood und Getränken.

Wir haben einige Momente festgehalten und in einer Bildergalerie zusammengestellt:

Initiativen in Baden-Württemberg

Die Krankenhäuser in Baden-Württemberg gehen mit vielfältigen Initiativen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen vor. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) unter den Mitgliedern des Verbandes der Krankenhausdirektoren (VKD) im Südwesten.