Entspannt oder gestresst? Hängt (auch) vom Klima am Urlaubsort ab
Heiß und trocken, feucht oder kalt - das Klima spielt eine große Rolle dabei, ob Sie sich am Urlaubsort wohlfühlen und entspannen können. Besonders erholsam: das gemäßigte Klima.
Sie vertragen trockene Hitze oder feuchte Luft nicht so gut? Achten Sie auf das Klima, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub planen. Denn Wandern in der Wüste und Trekking in den Tropen können Ihren Körper erheblich strapazieren. Aber auch wenn keine sportlichen Aktivitäten geplant sind, ist extremes und ungewohntes Klima eine Belastung für den Körper.
Die Tropen
Charakteristisch für das tropische Klima ist die hohe Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent bei einer Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 24 und 28 Grad Celsius und relativ wenigen Temperaturschwankungen am Tag.
Wer in einem tropischen Land Sport treiben will, sollte in Küstenregionen Urlaub machen, denn dort bringt die Meeresbrise etwas Abkühlung. Um sich an das neue Klima zu gewöhnen, benötigt der Körper Zeit. Deshalb gilt: sportliche Aktivitäten langsamer als zu Hause angehen.
Auswirkungen:
- Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kann der Körper nur wenig Wärme nach außen abgeben und ist weniger belastbar.
- Körperliche Anstrengungen oder sportliche Aktivitäten bei hohen Temperaturen in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit können den Organismus stark strapazieren.
- Für Kleinkinder, kranke und ältere Menschen ist das Tropenklima generell kein geeignetes Urlaubsklima.
Trockene Hitze
In Ländern mit trockener Hitze herrschen eine geringe Luftfeuchtigkeit und Jahresdurchschnittstemperaturen um die 25 Grad Celsius, in Wüstenregionen etwa 35 Grad Celsius. Am Tag kann es zu Temperaturschwankungen von bis zu 20 Grad Celsius kommen. In Wüstenregionen sind diese Schwankungen sogar noch stärker.
Aufgrund der extremen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius sind Wanderungen oder Expeditionen während der Sommermonate besonders strapaziös. Diese Aktivitäten eignen sich nur während der kühleren Wintermonate. Aber auch dann gilt: Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung und Tageshitze sind die frühen Morgenstunden und / oder der Abend der beste Zeitpunkt für geplante Aktivitäten wie Ausflüge oder Sport.
Auswirkungen:
- Trinken Sie nicht genug, ist bei trockener Hitze die Gefahr einer Austrocknung hoch.
- Für Kleinkinder, kranke und ältere Menschen ist dieses trocken-heiße Klima extrem belastend.
Gemäßigte Klimazonen
Optimale Bedingungen für Sporturlaube und gemäßigte Freizeitaktivitäten bieten die gemäßigten Klimazonen, zum Beispiel in Europa.
In gemäßigten warmen Klimazonen bewegen sich die Monatsdurchschnittstemperaturen zwischen zehn und 28 Grad Celsius. In gemäßigt kühlen Klimazonen liegen sie zwischen null und 20 Grad Celsius.
Das ganzjährig gemäßigte Klima ist für alle Altersgruppen ein ideales Erholungsklima. Menschen mit chronischen Erkrankungen verschafft dieses Klima neben der Erholung häufig auch eine Linderung der Beschwerden.
Am Meer
Das Klima an Meeresküsten in der gemäßigten Klimazone gilt als Reizklima, das sich je nach Lage sehr unterschiedlich auswirken kann.
So bieten die Nordseeküste und ihre Inseln sehr salzreiches Wasser, kühle Luft, viel Wind und meist starken Wellengang. An der Ostsee oder am Mittelmeer ist die Luft dagegen wesentlich milder.
Als Reizfaktoren gelten die erhöhte Ultraviolett-Strahlung, der teilweise kühle Wind und die starke Wärmebelastung in den Sommermonaten speziell am Mittelmeer. Schonfaktoren des Meeresklimas sind die allergenarme Luft und der erhöhte Feuchtigkeitsgehalt. Denn in Meeresnähe befinden sich wenige Reizstoffe wie Pollen oder Pilzsporen in der Luft, die Allergien hervorrufen können.
- Das Meeresklima ist generell gut geeignet zur Vorbeugung von Atemwegsinfekten und für Menschen mit chronischer Bronchitis oder Asthma.
- Allergiker und Personen mit chronischen Hauterkrankungen wie zum Beispiel Ekzemen, Neurodermitis oder Schuppenflechte profitieren von der salzhaltigen Atemluft ebenso wie von Bädern im Salzwasser.
Im Mittelgebirge
Reizfaktoren des Mittelgebirgsklimas sind zum Beispiel eine erhöhte Ultraviolett-Strahlung, die relativ niedrigen Temperaturen in Höhenlagen und die Pollen- und Pilzallergene - besonders im Frühling und Sommer.
Als Schonfaktoren gelten die leichte, regelmäßige Luftzirkulation, die stabile Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Wald und die geringe Wärmebelastung. Denn auch im Sommer kühlt sich die Temperatur nachts regelmäßig ab.
- Das Mittelgebirgsklima ist gut geeignet zur Erholung nach akuten Erkrankungen, für Menschen mit nicht allergisch bedingten Lungenerkrankungen sowie für Herz-Kreislauf-Patienten.
- Ungeeignet ist das Klima für Allergiker.
Im Hochgebirge
Auch im Hochgebirge finden Sie eine erhöhte Ultraviolett-Strahlung. Als Reizfaktoren wirken auch der kühle, teils starke Wind, die oft niedrigen Temperaturen und die geringe Luftfeuchtigkeit sowie in höheren Lagen der abnehmende Sauerstoffgehalt. Der wichtigste Schonfaktor ist die besonders reine, allergenarme Luft.
- Das Hochgebirgsklima ist optimal für Personen mit chronischen oder regelmäßig wiederkehrenden Haut- und Lungenerkrankungen. Hierzu zählen zum Beispiel Gürtelrose, Ekzeme, Schuppenflechte, Neurodermitis, chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Rekonvaleszenz bei Tuberkulose.
- Für Herz-Kreislauf-Kranke ist das Hochgebirgsklima zu belastend.
- Personen mit akuten psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen wird von Reisen ins Hochgebirge abgeraten.
Kalte Klimazonen
In der Tundra im hohen Norden herrschen Jahresdurchschnittstemperaturen von etwa zehn Grad Celsius. Polares Klima zeichnet sich durch Temperaturen um den Gefrierpunkt aus, mit Tiefstwerten im Landesinneren der Arktis von minus 40 bis minus 70 Grad Celsius. Während des ganzen Jahres wehen kalte Winde, die klimatischen Unterschiede zwischen den Jahreszeiten sind extrem. In den Sommermonaten herrscht ein ideales Erholungsklima mit optimalen Bedingungen für Aktivurlaube. Die Kälte und die Dunkelheit während der Wintermonate stellen allerdings für den Organismus eine starke Belastung dar.