Häufige Beschwerden in der Schwangerschaft
Auch wenn Sie während der Schwangerschaft möglichst keine Medikamente einnehmen sollten, müssen leichtere gesundheitliche Beschwerden nicht unbedingt unbehandelt bleiben - manchmal helfen auch einfache Hausmittel.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Wichtig bei allen Arten von Atemwegsinfektionen ist es, ausreichend zu trinken. Am besten geeignet sind warmer Tee oder heiße Zitrone. Ab der 13. Schwangerschaftswoche können kodeinhaltige Präparate in Ausnahmefällen bei besonders quälendem trockenem Husten kurzzeitig eingesetzt werden. Klären Sie die Einnahme aber unbedingt mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten.
Oft bringen Inhalationen mit ätherischen Ölen oder Emser Salz ebenfalls Linderung. Säfte auf pflanzlicher Basis, meist Efeu oder Thymian, sind ebenfalls erlaubt, aber auch bei diesen Kräuterextrakten sollten Sie vor der Einnahme Ihre Ärztin oder Ihren Arzt kontaktieren. Häufig hilft bereits das Lutschen von Bonbons gegen den Hustenreiz. Die gewöhnlichen Menthol- oder Eukalyptus-Bonbons sind in üblichen Mengen in der Schwangerschaft unbedenklich.
Vorsicht ist bei den gängigen Nasensprays geboten. Die darin enthaltenen abschwellenden Substanzen wirken gefäßverengend und können über ihre Wirkung auf die Gebärmutter die Blutversorgung des Kindes einschränken. Eine gute Alternative sind hier Kochsalztropfen, die es fertig in der Apotheke zu kaufen gibt. Inhalationen lösen das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern.
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Fieber
Bei Fieber ist häufig Bettruhe die beste Therapie. Trinken Sie ausreichend und nehmen Sie reichlich Vitamin C zu sich. Ein altes Hausmittel sind feucht-kühle Wadenwickel, die zwar unangenehm, aber wirksam sind.
Zur Fiebersenkung dürfen Sie auch ein reines Paracetamolpräparat zu sich nehmen. Nach dem bisherigen Kenntnisstand führt die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft nicht zu einer Schädigung des Kindes, dennoch sollte die Verordnung gut überlegt werden.
Grundsätzlich ist hohes oder anhaltendes Fieber immer ein Grund, Ihren Arzt aufzusuchen. Bei Schmerzen können Sie es auch mit einem entspannenden Bad oder einer Massage versuchen.
Übelkeit und Erbrechen
Die häufigsten Probleme in den ersten Monaten der Schwangerschaft sind Übelkeit und Erbrechen. Das Spektrum reicht dabei von einer leichten morgendlichen Übelkeit bis hin zu schwerstem dauerhaftem Erbrechen mit Gewichtsverlust.
Versuchen Sie, vor dem Aufstehen bereits ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen, das Ihnen Ihr Partner ans Bett bringt. Vermeiden Sie intensive Gerüche und probieren Sie verschiedene Getränke, um ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Nehmen Sie öfters kleine Mahlzeiten zu sich. Bei starker Beeinträchtigung kann in Ausnahmefällen ein Medikament gegen die Übelkeit verordnet werden. Mit Beginn des vierten Schwangerschaftsmonats tritt meist eine spontane Besserung ein.
Sie sollten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt unbedingt aufsuchen, wenn
- Sie jeden Tag mehr als viermal erbrechen,
- Sie Gewicht verlieren,
- Sie blutig erbrechen.
In schweren Fällen ist eine Klinikeinweisung und Ernährung über den Tropf unumgänglich, um den Energie- und Elektrolythaushalt des Körpers wieder zu stabilisieren.
Verstopfung
Die Hormonveränderung führt zu einer Verlangsamung der Darmtätigkeit und dadurch bei einem Großteil der Schwangeren zu mehr oder minder ausgeprägter Verstopfung. Keinesfalls sollten Sie dagegen Abführmittel oder -tees einnehmen.
Oft hilft bereits eine Umstellung der Ernährung:
- Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr von circa zwei Litern pro Tag
- Ernähren Sie sich ballaststoffreich
- Greifen Sie, wenn nötig, außerdem zu Backpflaumen oder eingeweichten Leinsamen
- Vermeiden Sie stopfende Nahrungsmittel wie Bananen oder Schokolade
- Bewegen Sie sich so viel wie möglich
- Auch Laktose als Abführmittel ist möglich
Sodbrennen
Durch hormonelle Veränderungen kommt es zu einer Funktionsminderung des Muskels, der Speiseröhre und Magen voneinander trennt, und saurer Mageninhalt kann in die Speiseröhre zurücklaufen. Auch die immer größer werdende Gebärmutter drückt den Magen so nach oben, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen kann.
- Meiden Sie daher große und fette Mahlzeiten
- Nehmen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich
- Essen Sie mindestens drei Stunden, bevor Sie sich hinlegen, nichts mehr
- Schlafen Sie mit erhöhtem Kopfende
Rückenschmerzen
Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft haben viele Schwangere mit zunehmenden Rückenschmerzen zu kämpfen. Gönnen Sie sich daher möglichst viele Pausen. Wechseln Sie im Stehen oder Sitzen möglichst oft die Position.
Hilfreich können auch Wärmflaschen oder warme Bäder sein. Ein erlaubtes Hausmittel ist außerdem, sich den Rücken mit Franzbrandwein abreiben zu lassen. Packen Sie sich aber anschließend warm ein.