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Da der Stoffwechsel bei jedem Menschen etwas anders reagiert, werden die Blutzuckerzielwerte von Diabetikern individuell vom Arzt festgelegt. Wichtig ist dabei nicht nur der Blutzucker, sondern auch der HbA1c-Wert, der Rückschlüsse auf die Blutzuckereinstellung in den letzten acht bis zwölf Wochen erlaubt. Ein gut eingestellter Typ-1-Diabetiker bewegt sich allgemein zwischen folgenden Werten (individuelle Abweichungen sind möglich): 

  • Blutzucker vor dem Essen zwischen 70 und 120 mg/dl (Nüchternblutzucker)
  • Blutzucker nach dem Essen unter 160 mg/dl 
  • HbA1c-Wert im Bereich von ≤ 7,5 % (≤ 58 mmol/mol) 

Als blutzuckersenkende Faktoren gelten vor allem Insulin, gesunde Ernährung und moderate Bewegung. Auch Alkohol senkt den Blutzucker und kann in großen Mengen sogar zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen. Der Blutzuckerwert steigt hingegen bei Insulinmangel, Ernährungsfehlern, Bewegungsmangel sowie Infekten. Die Insulindosis im Rahmen der Insulintherapie richtet sich daher stets nach dem aktuellen Blutzuckerwert, der verzehrten Kohlenhydratmenge und der geplanten Aktivität. 

Mit Diabetes leben lernen 

In einer Diabetes-Schulung lernen Sie, wie Sie Ihre Erkrankung bestmöglich in Ihren Alltag integrieren können. Neben der Insulintherapie sind auch Ernährung, Bewegung und Sport sowie das richtige Verhalten in Notfallsituationen zentrale Themen. Auch wenn Sie bereits an einer Schulung teilgenommen haben, lohnt es sich, das Wissen regelmäßig aufzufrischen. Angehörige können ebenfalls an Schulungen teilnehmen.

Gesunde Ernährung ohne Verzicht 

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die Basis der Behandlung bei Diabetes Typ 1. Sie zielt darauf ab, den Blutzucker im Normalbereich zu halten, Übergewicht zu vermeiden und Störungen des Fettstoffwechsels vorzubeugen. Allerdings muss die Insulindosis auf die Mahlzeiten abgestimmt werden. Vor allem Kohlenhydrate und in geringerem Umfang auch Fette und Eiweiße lassen den Blutzucker ansteigen. Experten raten allgemein zu einer vollwertigen Mischkost, bei der Sie auch Ihre Lieblingsgerichte weiterhin in Maßen genießen können.

Vom Tisch: Diabetiker-Produkte

"Spezielle Diabetiker-Produkte oder Diät-Lebensmittel sind bei Diabetes mellitus gar nicht nötig", sagt Petra Rudnick vom TK-Ärztezentrum und ergänzt: "Vor einiger Zeit wurden diese Lebensmittel aus dem Handel genommen und dürfen seither nicht mehr mit der speziellen Bezeichnung ‚Zur besonderen Ernährung bei Diabetes mellitus im Rahmen eines Diätplanes‘ gekennzeichnet werden."

Weniger Kilos, weniger Insulin 

Bei Übergewicht denken die meisten Menschen sofort an Diabetes mellitus Typ 2. Doch auch viele Typ-1-Diabetiker sind heute übergewichtig. Dies liegt vor allem an der intensivierten Insulintherapie und an ungesunden Lebensgewohnheiten. Mit jedem Kilo zu viel steigt der Insulinbedarf. Wer abnimmt, erhöht seine Chance, den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken. 

Um das Körpergewicht zu bewerten, verwenden Mediziner den Body-Mass-Index (BMI). Dieser Index gibt das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße wieder. Übergewichtigen Diabetikern mit einem BMI zwischen 25 und 30 kg/m² raten Experten, etwa fünf Prozent ihres Gewichts zu verlieren. Stark übergewichtige Diabetiker (BMI > 30 kg/m²) sollten sogar mehr als zehn Prozent ihres Körpergewichts abnehmen. 

Wenn Sie abnehmen möchten, lassen Sie sich am besten von einem Ernährungsberater unterstützen. Zusammen legen Sie fest, wie viele Kalorien Sie täglich einsparen können. Häufig unterscheiden Ernährungsberater zwischen einer mäßig kalorienbegrenzten (1.200 bis 2.000 Kilokalorien täglich) und einer drastisch kalorienreduzierten Ernährung (800 bis 1.200 Kilokalorien täglich). Letztere richtet sich nur an stark übergewichtige Menschen und erfordert eine engmaschige ärztliche Kontrolle. Nach wenigen Wochen sollte sie in eine mäßig kalorienreduzierte Ernährung übergehen. 

Bewegung: Der Insulin-Spareffekt 

Körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Teil der Diabetes-Behandlung und hilft, Gewicht zu verlieren und Normalgewicht zu halten. Bewegung macht zudem die Zellen sensibler für Insulin, sodass das Hormon seine Wirkung besser entfalten kann und der Blutzucker sinkt. Langfristig senkt regelmäßige Bewegung auch das Risiko für Folgeerkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Aktivitäten müssen noch nicht einmal schweißtreibend sein. Schon eine halbe Stunde täglich zügig spazieren gehen oder Fahrrad fahren reichen aus, um die Insulinempfindlichkeit zu steigern. Die Insulingabe muss bei sportlicher Aktivität angepasst werden, um eine Unterzuckerung zu vermeiden.

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