You can also use our website in English -

change to English version
Kontakt

Viele Menschen freuen sich das ganze Jahr auf ihren Sommerurlaub. Damit die Vorfreude nicht von Sorgen geprägt ist, sollte mit COPD sowohl die Flugreise ans Meer als auch der anstehende Aufenthalt in den Bergen sorgfältig überlegt sein. Eine gute medikamentöse Einstellung und eine stabile gesundheitliche Verfassung stellen wichtige Voraussetzungen dar, die sich im Vorfeld des Urlaubs beeinflussen lassen. Auf diese Weise können Menschen mit COPD trotz ihrer Erkrankung von ihrem Urlaub profitieren und ihn in vollen Zügen genießen.

So gesund ist Bergluft für Betroffene mit COPD

Ein Bergpanorama weitet den Blick und tut nicht nur der Seele gut. Gerade im Sommer genießen Bergfreunde die angenehmen Temperaturen und die frische, saubere Luft. Allerdings sinkt ab einer Höhe von 1500 m der Luftdruck in der Umgebung und damit der Sauerstoffpartialdruck deutlich ab. Selbst Gesunde können bei der Anpassung des Organismus an die neuen Bedingungen Probleme bekommen. Höhenkopfschmerzen, eine akute Höhenkrankheit oder Schlafstörungen treten dabei am häufigsten auf, meist allerdings erst ab 2500 m.

Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung, aber auch mit Herzerkrankungen können sich durch ihre Grunderkrankung nicht so flexibel an die sauerstoffarme Höhenluft anpassen. Dadurch kann es in großer Höhe zu Problemen der Lunge kommen, vor allem aber, wenn man unvorbereitet in den Urlaub geht.

Wichtig zu wissen: Menschen mit COPD müssen nicht grundsätzlich auf einen Urlaub in den Bergen verzichten. In den letzten Jahren wurden größere Studien über den sicheren Aufenthalt mit COPD auf moderater Höhe (1630-3200 m) durchgeführt. Laut der Ergebnisse aus der Schweiz kommt es stark darauf an, wie ausgeprägt die COPD ist und wie die aktuellen Lungen-und Blutwerte ausfallen. Eine gute körperliche Leistungsfähigkeit, ein normaler FEV1 und ein guter paO2-Ausgangswert gelten als gute Voraussetzungen. Der Verzicht auf Nikotin sei aber für alle Menschen mit COPD entscheidend für einen sicheren Urlaub in den Bergen.

Tipps aus der Höhenmedizin für einen gesunden, erholsamen Urlaub

  • Schlafen Sie regelmäßig und ausreichend (möglichst in geringerer Höhe).

  • Meiden Sie Alkohol, Nikotin und Beruhigungsmittel.

  • Wählen Sie einen Urlaubsort in angemessener Höhe (am besten nicht über 1500 m).

  • Nehmen Sie alle verordneten Medikamente plus Bedarfsmedikamente immer mit sich.

  • Falls Sie wandern möchten oder können, steigern Sie die Höhe besonders langsam.

  • Testen Sie die Höhe des Urlaubsortes und steigern Sie sich im nächsten Jahr nur, wenn Ihr Körper damit klarkommt.

Ab wann ist es sicherer nicht in die Berge zu fahren?

Wer an einer fortgeschrittenen COPD-Erkrankung (FEV1< 30 % des vorhergesagten Wertes), akuten Verschlechterungen, Lungenhochdruck oder einer unbehandelten Schlafapnoe leidet, sollte auf einen Bergurlaub besser verzichten. Um dies individuell zu beurteilen, sollten Sie sich lungenärztlich untersuchen lassen und ggfs. nach Alternativen in Luftkurorten Ausschau halten, die sich auf chronische Lungenerkrankungen spezialisiert haben. Wenn es hier zu Problemen kommen sollte, stehen Fachärztinnen und Ärzte mit Erfahrung in Höhenmedizin zur Verfügung.