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Keuchhusten oder medizinisch "Pertussis" tritt in Deutschland mindestens 25-mal häufiger auf als Masern. Die Erkrankung zählt zu den meldepflichtigen Infektionen, aber Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, die trotz hoher Impfraten und hochwirksamer Impfstoffe zu einem Wiederanstieg der Erkrankung führt. Der Grund dafür liegt darin, dass heute mehr Menschen als früher - in Zeiten von regelmäßigen Keuchhusten-Epidemien - über einen nicht mehr vollständigen Schutz verfügen.

Basiswissen Keuchhusten (Pertussis)

Die Erreger von Keuchhusten sind sehr ansteckend und verbreiten sich als Tröpfcheninfektion über die Atemluft. In den ersten zwei Wochen nach Infektion bis etwa fünf Wochen später sind Erkrankte ansteckend. Besonders gefährdet sind Säuglinge und ältere Menschen, vor allem mit einer bestehenden Lungenerkrankung.

Typische Symptome: Keuchhusten beginnt häufig wie eine Erkältung mit Schnupfen und Reizhusten, Fieber kann, muss aber nicht auftreten. Nach rund zwei Wochen entwickelt sich das typische Krankheitsbild mit bellendem, krampfartigem Husten, der auch zu Erbrechen führen kann.

Untypische Symptome: Bei älteren Menschen können die Beschwerden anders und weniger klassisch ausfallen. Häufig ist ein langanhaltender, trockener und quälender Reizhusten. Aus diesem Grund wird laut Fachleuten die Infektion mit Keuchhusten bei Erwachsenen häufig verspätet erkannt.

Heute stehen wirksame Antibiotika als Therapie zur Verfügung. Sie bekämpfen den Erreger, so dass die Betroffenen nicht mehr ansteckend sind. Sobald der typische Husten begonnen hat, helfen sie allerdings nicht die Beschwerden zu lindern.

Reizhusten: Keuchhusten oder COPD?

Wenn Sie trotz Therapie vor allem nachts unter hartnäckigem Reizhusten leiden, sollten Sie hellhörig werden. Eine britische Studie fand jetzt heraus, dass Menschen mit COPD im Monat vor der Diagnose Keuchhusten deutlich mehr COPD-Medikamente erhielten und häufiger zum Arzt beziehungsweise in die Notaufnahme gingen. Die Forschenden vermuten, dass die Ansteckung mit Keuchhusten durch die bestehende COPD-Erkrankung und durch nicht so typische Symptome im Alter nicht rechtzeitig erkannt wurde.

Aus diesem Grund und zum Schutz der ohnehin durch COPD geschädigten Lunge hat jetzt der GOLD-Report der "Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD)" die Impfung gegen Keuchhusten nochmal in den Fokus gerückt. Die Impfung ist angesichts steigender Erkrankungszahlen die einzige Möglichkeit, sich vorbeugend vor Keuchhusten zu schützen.

Denken Sie an Ihre Auffrischimpfung

Nicht nur Babys und Schulkinder, sondern auch Erwachsene sollten gegen Keuchhusten geimpft sein. Dies empfehlt die Ständige Impfkommission (STIKO).

Wichtig zu wissen: Der seit 1990 auf dem Markt befindliche, gut verträgliche Impfstoff gegen Keuchhusten steht nur als Kombinationsimpfung mit Tetanus und Diphtherie zur Verfügung. Umso wichtiger ist es, sich nach der Grundimmunisierung bei jeder Auffrischung von Tetanus alle zehn Jahre für den Dreifachimpfstoff zu entscheiden.

Fachgesellschaften für Lungenheilkunde empfehlen Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung wie COPD oder Asthma zum Schutz der Lunge folgende Impfungen:

  • Grippeimpfung (jährlich)
  • Pneumokokken-Impfung (einmalig und bei Bedarf Auffrischung nach frühestens sechs Jahren)
  • Keuchhusten-Impfung (nach Grundimmunisierung Auffrischung alle zehn Jahre)


Unser Tipp für (werdende) Großeltern: Immer wieder kommt es vor, dass ältere Menschen Säuglinge und Kleinkinder in der Familie mit Keuchhusten anstecken. Für die Kleinsten ist aber eine Infektion sehr gefährlich. Aus diesem Grund sollten Sie als Großeltern - wenn nicht schon geschehen - vor der Geburt Ihres Enkelkindes Ihren Impfstatus bezüglich Keuchhusten in der Arztpraxis überprüfen und bei Bedarf auffrischen lassen. So empfehlen es die Fachleute der Stiftung Kindergesundheit.

Weitere Infos zur Keuchhusten-Impfung .

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