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Häufig wird eine Anämie auch als Blutarmut oder Blutmangel bezeichnet. Betroffene haben jedoch nicht insgesamt weniger Blut, es mangelt ihnen an rotem Blutfarbstoff, medizinisch Hämoglobin. Dann ist der Wert des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin messbar zu niedrig. 

Sauerstofftransport im Blut

Hämoglobin ist in den roten Blutkörperchen, den sogenannten Erythrozyten, enthalten und bindet Sauerstoff. So kann dieser zu den Organen transportiert werden. 

Symptome durch mangelhafte Sauerstoffversorgung

Ist die Hämoglobin-Konzentration im Blut permanent zu niedrig, können die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Bei einem Mangel treten häufig folgende Symptome auf:  

  • Konzentrationsprobleme 
  • geringe Leistungsfähigkeit 
  • Müdigkeit 
  • Kopfschmerzen 
  • blasse Haut und Schleimhäute 
  • Schwindelgefühl
  • Atemnot 
  • Herzrasen 

Je nachdem, wodurch die Blutarmut verursacht wird, können weitere Symptome auftreten. Eine Eisenmangelanämie  kann beispielsweise zu spröden Nägeln und eingerissenen Mundwinkeln führen. Vitamin-B12-Mangel kann sich durch Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme äußern. 

Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss 

Ihr Arzt befragt Sie zu Ihren Symptomen und nimmt aufgrund Ihrer Beschwerden gezielte körperliche Untersuchungen vor. Der Arzt veranlasst außerdem eine Blutanalyse im Labor, um die Hämoglobin-Konzentration in Ihrem Blut zu überprüfen. Für Frauen gilt ein Wert unter 12 Gramm Hämoglobin pro Deziliter Blut als zu niedrig, für Männer ein Wert unter 14 Gramm pro Deziliter. Ab wann ein Wert zu niedrig ist, wird außerdem von Alter und Vorerkrankungen, aber auch von der Analysemethode des Labors beeinflusst. 

Therapie nach Ursache

Je nachdem, was die Anämie verursacht, kommen unterschiedliche Behandlungen infrage. Wurde bei Ihnen beispielsweise eine Eisenmangelanämie festgestellt, verschreibt Ihr Arzt Ihnen in der Regel Eisentabletten, um das Eisenreservoir Ihres Körpers wiederaufzufüllen. Ist der Grund für die Anämie eine unzureichende Nährstoffzufuhr über die Nahrung, kann Ihr Arzt Ihnen eine Ernährungsumstellung empfehlen, sodass Sie gezielt Lebensmittel zu sich nehmen, die eine größere Menge des entsprechenden Nährstoffs enthalten. Anämien infolge von chronischen Erkrankungen bessern sich meist, wenn die Vorerkrankung erfolgreich behandelt wird. Bei akutem Blutverlust oder einer stark ausgeprägten Anämie kann eine Bluttransfusion nötig sein. 

Nahrungsergänzungsmittel  

Nahrungsergänzungsmittel können den Körper in bestimmten Situationen dabei unterstützen, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Schwangere  haben zum Beispiel einen erhöhten Bedarf an Folsäure, der häufig über die Nahrung nicht ausreichend gedeckt werden kann. Wichtig ist, dass Sie in solchen Fällen Ihren Arzt aufsuchen und das Vorgehen mit ihm besprechen. Rechtlich gesehen sind Nahrungsergänzungsmittel Lebensmittel und daher nicht für die Therapie von Erkrankungen geeignet. Deshalb unterliegen sie auch weniger strengen Richtlinien. Erkundigen Sie sich in jedem Fall bei Ihrem behandelnden Arzt, ob und welche Präparate für Sie infrage kommen. Häufig genügt es bereits, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen, um bewusst mehr Nährstoffe zu sich zu nehmen. Halten Sie sich stets an die auf der Packung angegebenen Hinweise. Nahrungsergänzungsmittel können schwerwiegende Nebenwirkungen haben, wenn sie überdosiert werden. 

Verschiedene Auslöser 

Frauen sind in Deutschland mit etwa 5 bis 19 Prozent häufiger von Anämien betroffen als Männer. Sie verlieren beispielsweise durch die Menstruationsblutung Eisen und haben in der Schwangerschaft einen erhöhten Bedarf an Eisen und Folsäure. Rund 80 Prozent aller Anämien werden durch Eisenmangel ausgelöst.

Anämien können erworben und in seltenen Fällen auch angeboren sein. Ärzte unterteilen Anämien in verschiedene Kategorien:

  • Verminderte Blutbildung (geringe Erythrozytopoese): Dem Körper stehen nicht genügend Bausteine für die Bildung von roten Blutkörperchen zur Verfügung, beispielsweise aufgrund eines Eisenmangels oder infolge chronischer Erkrankungen wie Rheuma oder Nierenerkrankungen. 
  • Blutverlust: Starke Menstruationsblutungen oder eine unerkannte Blutung im Verdauungstrakt können eine Anämie hervorrufen.
  • Zerfall von roten Blutkörperchen (Hämolyse): Der Körper baut die roten Blutkörperchen vorzeitig ab, zum Beispiel bei genetisch bedingten Erkrankungen wie der Kugelzellenanämie oder einer Infektion mit Malaria .
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