Überdurchschnittlich viele Fehltage aufgrund von Erkältungskrankheiten - TK rät zur Grippeimpfung
Pressemitteilung
Hamburg, 6. Dezember 2023. Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Zurzeit hält eine große Erkältungswelle die Menschen in Deutschland fest im Griff. Auch bei der Techniker Krankenkasse (TK) liegen die Krankmeldungen aufgrund von Erkältungskrankheiten für die ersten zehn Monate des Jahres auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. So waren TK-versicherte Erwerbstätige von Januar bis einschließlich Oktober 2023 im Schnitt 3,7 Tage mit einer Erkältungsdiagnose wie Schnupfen, Bronchitis, Grippe und Co. krankgeschrieben. Auch COVID-19-Diagnosen sind Bestandteil der Auswertungen. Damit liegen die Fehlzeiten aufgrund von Erkältungen in diesem Jahr bisher zwar etwas niedriger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres (4,6 Tage), sind aber deutlich höher als vor der Coronapandemie (zum Vergleich: 2021: 1,2; 2020: 2,1; 2019: 1,9).
Grippeimpfung: Risikogruppen sollten sich schützen - Quote zu gering
Vor einer echten Grippe, auch Influenza genannt, sollten sich insbesondere Menschen aus Risikogruppen mit einer Impfung schützen. Das Robert Koch-Institut empfiehlt, sich bis Mitte Dezember impfen zu lassen. "Wer zu einer Risikogruppe gehört und noch nicht geimpft ist, sollte dies jetzt noch nachholen, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Eine Grippeimpfung ist auch zeitgleich mit einer Coronaimpfung möglich", sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. In der vergangenen Grippesaison haben sich laut einer Auswertung der TK rund 40 Prozent der über 60-Jährigen gegen Influenza impfen lassen. Diese Quote ist mit Blick auf die EU-Zielvorgabe von 75 Prozent viel zu gering.
Telefon-Krankmeldung könnte Infektionsgeschehen erleichtern
Im Krankheitsfall selbst könne die telefonische Krankschreibung einen großen Mehrwert für alle Beteiligten bieten, so TK-Chef Baas. Das habe sich bereits in der Coronapandemie bewährt: "Bei der persönlichen Arztpraxis anzurufen, anstatt sich krank ins Wartezimmer zu schleppen, entlastet das Praxispersonal und reduziert die Ansteckungsgefahr für Mitarbeitende sowie für Patientinnen und Patienten vor Ort. Daher ist es sinnvoll, die Krankschreibung per Telefon wieder zu ermöglichen." Nach dem Auslaufen der telefonischen Krankschreibung im April 2023 wird in der nächsten Sitzung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) am 7. Dezember über eine Wiedereinführung entschieden. Per Videosprechstunde ist eine Krankschreibung in bestimmten Fällen bereits möglich.
Hinweis für die Redaktion
Die Daten zu den Fehlzeiten stammen aus den Auswertungen zum TK-Gesundheitsreport. Grundlage dafür bilden die rund 5,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger); Stand: November 2023.
Die Auswertung zur Grippeimpfung bezieht sich auf den Zeitraum September 2022 bis Ende März 2023. Die Impfquote aller TK-Versicherten liegt bei rund 15 Prozent. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal.