TK-Verwaltungsrat: Dringender Handlungsbedarf für stabile GKV-Finanzen / Zusatzbeitrag 2025 festgelegt
Pressemitteilung
Hamburg, 18. Dezember 2024. Der Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse (TK) hat in seiner heutigen Wintersitzung die nächste Bundesregierung aufgefordert, die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und Pflegeversicherung (SPV) langfristig zu stabilisieren. Steigende Ausgaben, wachsende gesellschaftliche Herausforderungen und politische Eingriffe belasten das System, so das höchste Entscheidungsgremium der TK. Die Last dürfen nicht allein die Versicherten und ihre Arbeitgeber tragen. Außerdem haben die Ehrenamtlichen den Haushalt für 2025 verabschiedet und über den künftigen TK-Zusatzbeitragssatz entschieden.
Finanzielle Stabilisierung als wichtigste Aufgabe
"Die finanzielle Lage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ist mehr als angespannt. Diese Situation kommt nicht überraschend und hat vor allem in der GKV strukturelle Gründe, die die Ampel-Regierung angehen wollte. Doch trotz zahlreicher Versprechen ist nichts passiert. Das finanzielle Defizit müssen nun wieder mal die Beitragszahlenden ausgleichen", kritisiert Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats und Versichertenvertreter. Märtens übergibt am 1. Januar turnusmäßig den Vorsitz an Arbeitgebervertreter Dominik Kruchen. Dieser ergänzt: "Wir fordern von der nächsten Regierung, dass für die Finanzierung staatlicher Aufgaben auch der Staat aufkommt und die Kosten nicht weiter auf die Beitragszahlenden abgewälzt werden. Wir kritisieren als Selbstverwaltung außerdem scharf, dass die Politik die Beitragssatzautonomie der Kassen durch immer schärfere Regeln eingeschränkt und sich an den Rücklagen der Krankenkassen bedient hat."
TK-Zusatzbeitragssatz unter dem Durchschnitt
Mit der Verabschiedung des Haushalts wurde auch der Zusatzbeitragssatz für 2025 festgelegt. Er beträgt ab Januar 2,45 Prozent und liegt damit weiterhin unter dem amtlichen Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung. Märtens: "Die starken Ausgabensteigerungen, vor allem in den Bereichen Krankenhaus und Arzneimittel, betreffen alle Krankenkassen. Den aktuellen Entwicklungen kann sich auch die TK nicht entziehen. Der Zusatzbeitragssatz der TK bleibt jedoch weiter unter dem amtlich festgelegten. Die TK bietet damit weiterhin einen attraktiven Beitragssatz bei starken Leistungen." Dass die TK überzeugt, zeigen die Zahlen: Im Jahr 2024 kamen rund 460.000 Versicherte hinzu, sodass die TK nun rund 11,8 Millionen Menschen versichert.
Zahlen zum Haushalt 2025
Der Verwaltungsrat hat ein Haushaltsvolumen von rund 62,5 Milliarden Euro für das kommende Jahr festgelegt (+ 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), 48,1 Milliarden Euro sind davon für die Krankenversicherung eingeplant (+ 11,3 Prozent). Das Volumen der Leistungsausgaben wird bei 45,4 Milliarden Euro liegen (+ 9,4 Prozent). Für den Haushalt der Pflegeversicherung sind 11,7 Milliarden Euro vorgesehen (+ 12,9 Prozent). Das Volumen der Arbeitgeber-Umlagen U1 und U2 (Entgeltfortzahlung bei Krankheit bzw. Mutterschaft nach dem sogenannten Aufwendungsausgleichsgesetz) wird im kommenden Jahr rund 2,7 Milliarden Euro (+ 9,3 Prozent) betragen.
Hinweis für die Redaktion
Der Beitragssatz der TK zur Krankenversicherung beträgt damit ab dem 1. Januar 2025 17,05 Prozent. Er setzt sich zusammen aus dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent und dem kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz von 2,45 Prozent. Wichtig für Beschäftigte: Beschäftigte zahlen vom Zusatzbeitragssatz nur die Hälfte - also 1,225 Prozent. Die andere Hälfte trägt der Arbeitgeber. Das gilt auch für den allgemeinen Beitragssatz.
Die TK ist mit rund 11,8 Millionen Versicherten Deutschlands größte Krankenkasse.
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Der ehrenamtliche Verwaltungsrat ist das höchste Entscheidungsgremium der Techniker Krankenkasse, seine 30 Mitglieder vertreten paritätisch Versicherte und Arbeitgeber.