Hamburg, 6. November 2024. Anlässlich der ersten Lesung des Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG) im Bundestag veröffentlicht die Techniker Krankenkasse (TK) eine politische Position. Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK zum GHG:  

"Die Herzkreislaufgesundheit der Menschen in Deutschland muss verbessert werden. Das steht außer Frage. Aber nicht mit noch mehr Pillen, noch mehr Check-ups und einer Aufblähung von DMP-Programmen, wie jetzt mit dem GHG geplant. Sondern mit zielgerichteter Prävention und nachhaltiger Lebensstiländerung - mit mehr Bewegung, gesunder Ernährung und Stressreduktion. Das klingt vielleicht langweilig und mühsam, ist aber langfristig der beste Weg, um nachhaltig und nebenwirkungsfrei die Herzgesundheit der Menschen zu stärken.  

Doch genau bei diesen evidenzbasierten und wirksamen Präventionsmaßnahmen setzt das GHG den Rotstift an. Mit den Geldern aus dem Topf für Individualprävention sollen die neuen Check-ups und Co. finanziert werden. Die Ironie dabei: Vor dem Hintergrund der schwierigen GKV-Finanzsituation könnte das dazu führen, dass den Kassen für diese Kurse künftig gar kein Geld mehr zur Verfügung steht. Mit dem Ergebnis, dass es auch keine entsprechenden Angebote mehr gibt. Auch nicht, wenn diese von den Ärztinnen und Ärzten im Rahmen der neuen Vorsorgeuntersuchungen auf Kassenkosten verschrieben werden.  

Die geplanten neuen DMP-Programme setzen noch einen drauf. Warum sollen Menschen, die möglicherweise eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bekommen könnten, in einem Programm so behandelt werden, wie chronisch Kranke? Das widerspricht nicht nur dem grundsätzlichen DMP-Gedanken, chronisch kranke Personen evidenzbasiert und leitliniengerecht zu behandeln. Bei möglichen Risikopatientinnen und -patienten ist es deutlich sinnvoller, mit nachhaltigen Präventionsangeboten gegenzusteuern, anstatt sie unnötig zu ‘chronifizieren’." 

Hinweis für die Redaktion

Das Positionspapier der TK zum GHG gibt es auf dem Portal "Presse und Politik".