Saarbrücken, 13. Mai 2024. Pflegekräfte im Saarland waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 34 Tage krankgeschrieben - so lange wie noch nie. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Auch im Vergleich der Bundesländer liegt das Saarland damit an der Spitze und rund 14 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 29,8 Tagen. Mit Blick auf die Vorjahre ist ein deutlicher Anstieg an der Saar zu verzeichnen. 2019 lag der Wert mit 23,7 Fehltagen rund zehn Tage niedriger als 2023, stieg dann aber kontinuierlich an.

Belastung steigt weiter

"Wir verzeichnen über alle Branchen hinweg steigende Krankenstände. So waren TK-Versicherte im Saarland 2023 durchschnittlich 22,1 Tage krankgeschrieben. Aber die Werte in der Pflegebranche übertreffen diese noch einmal deutlich", erläutert Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland. "34 Fehltage im Durchschnitt sind ein klares Zeichen, dass die Belastung der Pflegekräfte im Saarland immer weiter steigt. Hier sind die Politik und die Arbeitgeber gefordert, unter anderem bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen", ergänzt Groh.

Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags unterstützt die TK Beschäftigte und Führungskräfte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern dabei, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Strukturen im Betrieb zu schaffen. Weitere Informationen hierzu gibt es im TK-Lebensweltenportal "Gesunde Pflege" .

Bundesweit besonders drei Erkrankungsarten im Fokus

Die Ursachen für die Krankschreibungen der Pflegekräfte sind vielfältig. Bundesweit gingen 2023 durchschnittlich 6,2 und damit die meisten Fehltage in der Pflege auf das Konto von Atemwegserkrankungen. Mit 5,9 beziehungsweise 5,1 Fehltagen folgten danach Psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen.

Zwischen Alten- und Krankenpflege sind dabei durchaus Unterschiede sichtbar: Demnach belastet die Altenpflege Psyche und Rücken stärker (7,1 bzw. 6,6 Fehltage) als die Krankenpflege (5,4 bzw. 4,5 Tage). Auch insgesamt waren Altenpflegekräfte mit 34,2 Tagen stärker von Fehlzeiten betroffen als Pflegekräfte in Krankenhäusern (28 Tage).

Hinweis für die Redaktion

Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,7 Millionen versicherten Erwerbspersonen betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I. Im Saarland sind es rund 46.300, Stand: Januar 2024.