Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu verbessern - manche sagen sogar, zu revolutionieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig: In der Bildgebung, also beispielsweise bei der Untersuchung auf Hautkrebs oder in der Radiologie, wird KI schon recht häufig eingesetzt. Die sogenannte generative KI wird künftig auch bürokratische Aufgaben übernehmen können, etwa durch Spracherkennung oder automatisierte Dokumentation. Und schließlich kann KI auch in der Prävention genutzt werden.

Der richtige Weg vorwärts

Was muss also getan werden, damit Künstliche Intelligenz möglichst effektiv, aber gleichzeitig auch transparent, nachvollziehbar und verantwortungsvoll eingesetzt werden kann? Wie kann ein "best-case-Szenario" gelingen? Und was passiert schon in Baden-Württemberg?

Zu diesen Themen diskutierte Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung mit drei hochkarätigen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens. Einführend stellte Frau Mussa dar, welche Potentiale die TK beim Einsatz der KI sieht und nutzt, um beispielsweise Kundenanliegen effizienter und schneller zu bearbeiten oder die Versorgung der Versicherten zu verbessern. Dabei würde KI jeweils nur unterstützend eingesetzt, die Letztverantwortung liege stets bei den Menschen, die damit arbeiten.

Prof. Aldo Faisal

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Professor für Digital Health an der Universität Bayreuth

Für Professor Faisal hat die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ein ähnliches Transformationspotential für die Menschen wie die kontrollierte Nutzung des Feuers. Er illustrierte, wie generative KI dazu beitragen kann, den steigenden gesundheitlichen Versorgungsbedarf bei gleichzeitig begrenzten Personalressourcen zu bewältigen. So kann sie beispielsweise anhand von Bewegungsmustern und Verhaltensanalysen Krankheitsverläufe prognostizieren und auch Erkrankungen viel früher als bisher entdecken. Den besseren Rahmen für solche Entwicklungen findet Professor Faisal derzeit jedoch noch in England, wo er seit über einem Jahrzehnt am Imperial College London lehrt. Dort habe man früher und konsequenter als in Deutschland digitalisiert, allerdings sei dies mit einem zentralisierten Gesundheitswesen auch einfacher.

Prof. Eva Winkler

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Professorin für translationale Medizinethik an der Universität Heidelberg

Transparenz und robuste medizinische Indikatoren sind laut Professorin Winkler wesentliche Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzbarkeit von KI-Forschung in die tatsächliche Gesundheitsversorgung. KI könne viel, aber sie müsse verlässlich medizinisch qualitätsgesichert sein und verantwortungsvoll an die Patientinnen und Patienten kommuniziert werden. Mit Blick auf die Daten, die von Patienten zur KI Entwicklung bereit gestellt werden, sei die Medizininformatik-Initiative in Deutschland ein gutes Beispiel. 

Prof. Oliver G. Opitz

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Leiter des Bosch Digital Innovation Hub - Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg (KTBW)

Die Bedeutung des europäischen Rahmens bei Gesundheitsplanung, -versorgung und Datenmanagement betonte Professor Opitz. Dies habe man schmerzlich im Zuge der Pandemie erfahren müssen. Aber auch in Baden-Württemberg selbst arbeite man derzeit daran, die immer noch bestehenden Datensilos aufzubrechen und regulatorische Anforderungen besser navigierbar zu machen. Professor Opitz verwies dabei insbesondere auf die geplante cloudbasierte Gesundheitsdateninfrastruktur MEDI:CUS. Damit gehe man einen echten Schritt nach vorn.

In der Diskussion wurde auch die Perspektive der Patientinnen und Patienten bei der Nutzung von KI angesprochen. Das Wissen um die Möglichkeiten und Herausforderungen im Zusammenhang mit KI sind wichtig, damit diese nutzbringend eingesetzt werden kann. 

Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg

Schon heute ist Künstliche Intelligenz nicht mehr aus der Gesundheitsversorgung wegzudenken. Wie KI in der medizinischen Praxis in Baden-Württemberg eingesetzt wird, erläutert Professor Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Freiburg.

KI in der medi­zi­ni­schen Praxis am Univer­si­täts­kli­nikum Frei­burg

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Auch die Innovationskraft von Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen soll für die Weiterentwicklung von KI genutzt werden. Baden-Württemberg hat dazu das Reallabor ROUTINE als Experimentierraum gegründet. Projektleiter Professor Wilhelm Stork und die beiden Start-up-Gründer Dr. Silvester Furhop, Mesana, und Dr. Markus Schinle, Metis Neurotec, geben Einblicke in den Stand der Dinge. 

Einblicke in das KI-Reallabor "ROU­TINE"

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Fotoalbum

Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und natürlich auch für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, haben wir ein Fotoalbum vom Frühlingsempfang zusammengestellt. Schauen Sie doch einfach mal rein.