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Junge Frau sitzt im Bett und schlägt verzweifelt die Hände vor ihr Gesicht
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Etwa 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren sind betroffen. Wodurch die Beschwerden verursacht werden, ist bis heute nicht geklärt. Mögliche Ursachen sind Schwankungen im Stoffwechsel wie zum Beispiel beim Blutzuckerspiegel, Veränderungen im Hormonhaushalt , Mehrlingsschwangerschaften, hohe Werte der Schwangerschaftshormone oder auch Schilddrüsenerkrankungen . Außerdem sind Stress und psychische Belastungen als Gründe denkbar. 

Sie sind in bester Gesellschaft

In der Frühschwangerschaft sind 50 Prozent aller Schwangeren von Übelkeit und Erbrechen geplagt, weitere 25 Prozent nur von Übelkeit. Bei 60 Prozent der Betroffenen enden die Beschwerden bereits zum Ende der 12. Woche, bis zur 20. Schwangerschaftswoche sind 90 Prozent wieder beschwerdefrei.

Erste Hilfe bei Übelkeit und Erbrechen

Ist Ihnen häufig übel oder müssen Sie erbrechen, ist das zwar in den meisten Fällen harmlos, beides kann Sie in Ihrem Alltag jedoch stark einschränken. Abhilfe können folgende drei Maßnahmen schaffen:

  1. Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt statt wenige große. Einerseits schont das den Magen und andererseits sind die Beschwerden bei leerem Magen oft stärker. Auch auf stark gewürzte, sehr fettige und säurehaltige Speisen sollten Sie verzichten. Oft hilft es, morgens noch vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen. Stellen Sie sich dazu Zwieback, trockene Kekse oder Salzstangen griffbereit ans Bett. Auch nachts können Sie zugreifen, wenn Sie merken, dass Ihnen flau im Magen wird.
  2. Trinken Sie ausreichend. Verzichten Sie aber am besten auf sehr kalte sowie auf kohlensäurehaltige Getränke. Bei säurehaltigen Fruchtsäften sollten Sie ebenfalls vorsichtig sein, da sie den Magen reizen können.
  3. Meiden Sie Gerüche, von denen Ihnen aktuell übel wird. Verwenden Sie beispielsweise duftfreie Seife und Waschmittel und verzichten Sie vorübergehend auf Parfüm.

Gute Nachricht 

Auch wenn Sie sich vielleicht hundeelend fühlen: Ihrem Kind geht es gut! Einer Studie nach sollen betroffene Frauen sogar ein 50 bis 75 Prozent niedrigeres Risiko für Fehlgeburten haben als Schwangere ohne entsprechende Beschwerden. Dazu würde auch die Theorie passen, dass das ungeborene Kind durch diese Körperreaktion vor Giftstoffen und Krankheitserregern in der Frühschwangerschaft geschützt werden soll.

Tipps für mehr Wohlbefinden

  • Achten Sie nach dem Essen darauf, aufrecht zu sitzen. Dann hilft die Schwerkraft dabei, das Essen im Magen zu behalten.
  • Legen Sie zwischendurch Ruhepausen ein. Lagern Sie dabei Kopf und Beine höher, das tut vielen gut. Auch eine Wärmflasche auf dem Bauch lindert oft die Beschwerden. Ist Ihnen heiß, kann eine kühle Auflage auf Stirn oder Nacken guttun.
  • Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft sowie leichte Gymnastik oder Yoga können entspannend wirken. Und auch Atem- und Entspannungsübungen können dabei helfen, zur Ruhe zu kommen.
  • Ingwer, egal ob frisch oder in Pulverform, als Tee oder Keks, kann Ihre Übelkeit lindern.
  • Akupressur unterhalb des Handgelenks hilft manchen Schwangeren gegen die Übelkeit. Hier können Sie selbst Druck ausüben oder ein spezielles Armband aus der Apotheke testen.  

Wenn sich einfach keine Besserung einstellt oder die Beschwerden erst nach der 20. Schwangerschaftswoche auftreten, sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt über das weitere Vorgehen. Wichtig ist auch, Erkrankungen wie einen Magen-Darm-Infekt, Migräne, eine Magenschleimhautentzündung sowie Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase auszuschließen.

Bei heftiger, anhaltender Übelkeit können Sie sehr viel Flüssigkeit, Salze oder Nahrung verlieren. Dies ist selten und betrifft weniger als zwei Prozent aller Schwangeren. Leiden Sie unter einer schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit (Hyperemesis gravidarum), werden Sie stationär aufgenommen und erhalten Infusionen, damit Sie und Ihr Kind wieder mit ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt werden. Anzeichen dafür sind:

  • häufiges Erbrechen (mehr als drei- bis viermal pro Tag),
  • Schwierigkeiten beim Urinieren und Mundtrockenheit durch den hohen Flüssigkeitsverlust, 
  • ein Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent,
  • Schwindel oder
  • Erbrochenes, das blutig ist oder wie Kaffeesatz aussieht.

Gesundheitstipps für die Familie 

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