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Stress ist längt kein reines Erwachsenenproblem mehr. Immer mehr Kinder spüren tagtäglich immensen Druck. Viele äußere Einflüsse, vor allem in der Schule, haben Auswirkungen auf die körperliche und seelische Verfassung eines Kindes.

Ergebnisse des vom Robert-Koch-Institut in Berlin durchgeführten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys KIGGs zeigen: Fast jedes fünfte Kind zwischen sieben und 13 Jahren leidet unter emotionalen Problemen. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 sind es immer noch über 15 Prozent.

Fast jedes fünfte Kind zwischen sieben und 13 Jahren leidet unter emotionalen Problemen.

Auch eine Untersuchung des Entwicklungspsychologen Professor Dr. Arnold Lohaus kommt zu beunruhigenden Ergebnissen: Unter den von ihm befragten 2000 Schülerinnen und Schülern gaben 20 Prozent an, in der letzten Woche mehrmals Kopfschmerzen gehabt zu haben. Auch Unkonzentriertheit, Schlaflosigkeit und Unruhe sind unter Jugendlichen weit verbreitet. Mehr als 40 Prozent der Jugendlichen fühlten sich mehrmals in der Woche erschöpft, zehn Prozent klagten über Einsamkeit.

Das sind die Ursachen von Stress

Schon früh wird in der Schule viel verlangt von den Kindern - sowohl während des Unterrichts als auch bei den Hausaufgaben. Dazu gibt es auch einige Eltern, die den Druck zusätzlich erhöhen und besonders gute Leistungen von ihrem Nachwuchs erwarten. Viele glauben, dass gute Noten schon früh einen erfolgreichen Lebensweg ihres Kindes vorbestimmen. Doch überhöhte Erwartungen - auch wenn sie oft nicht einmal ausgesprochen werden - sind für Kinder meist deutlich spürbar. Und machen so unterschwellig Druck.

Mehr als 40 Prozent der Jugendlichen fühlten sich mehrmals in der Woche erschöpft.

Schülerinnen und Schüler, die perfektionistisch veranlagt sind, leiden noch mehr: Sie verlangen besonders viel von sich selbst, manchmal zu viel. All das kann ein Kind überfordern. Wenn dann noch ungeklärte Konflikte dazukommen - wenn es beispielsweise familiäre Auseinandersetzungen oder Streitigkeiten im Freundeskreis gibt -, sorgt das für noch mehr Unwohlsein. Weitere psychische Herausforderungen wie die Trennung der Eltern, die Pubertät oder Schicksalsschläge in der Familie können Kinder zusätzlich belasten.

Die Folgen von Stress

Die Auswirkungen von zu viel Stress äußern sich bei jedem Kind anders. Mal sind es Kopfschmerzen, mal Übelkeit, mal Schlafstörungen, mal Gereiztheit. Generell sind bei Jüngeren vermehrt körperliche Folgen zu beobachten, während Ältere eher ihr Verhalten ändern. Eltern sollten bei all diesen Anzeichen hellhörig werden und das Gespräch mit ihrem Kind suchen. Lässt man sie allein, kann sich andauernder Stress mittel- bis langfristig zu Versagensängsten und sogar Depressionen entwickeln.

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Über­las­tung erkennen

Typische Stress-Symptome von Kindern und Jugendlichen - darauf sollten Eltern achten.

Das hilft Kindern für einen entspannteren Schulalltag

Schulstress wird sich nie vollständig vermeiden lassen, also müssen Kinder lernen, besser damit umzugehen. Vor allem jüngere Kinder benötigen noch mehr Zeit und Ruhe für ihre Alltagsbewältigung. Ihnen helfen vor allem klare Tagesabläufe, Rituale und Strukturen. Vermeiden Sie plötzliche Hektik und Termindruck. Das Zuhause sollte als sicherer Rückzugsort dienen, an dem in Ruhe gelernt werden kann.

Das Zuhause sollte als sicherer Rückzugsort dienen, an dem in Ruhe gelernt werden kann.

Ganz wichtig: Kinder sollten die Möglichkeit haben, von der Schule abschalten zu können, sich zu entspannen und einfach mal etwas anderes zu machen. Ob sie sich beim Sport auspowern, sich mit Freunden treffen, kreative Hobbys ausüben oder gar aktive Entspannung wie Yoga praktizieren - alles hilft, um das Gehirn zu entschleunigen und neue Energie zu tanken.

Wenn für die Schule gearbeitet wird, sollte das möglichst effektiv geschehen. Daher ist es hilfreich für das Kind zu wissen: Wer in der Schule aufpasst, muss zu Hause weniger nacharbeiten. Wer kontinuierlich dranbleibt, muss weniger aufholen. Wer mehr Ordnung und Struktur in die eigenen Lernunterlagen bringt, hat mehr Überblick. Fest vereinbarte Hausaufgaben- und Lernzeiten können dazu beitragen, die Tage besser zu strukturieren, und lassen keine Chance für Ausreden.

Durchatmen per App mit Aumio

Bei zu viel Stress in der Schule können Kinder auch von Entspannungshilfen profitieren, um im Schulalltag etwas runterzukommen. Die TK unterstützt dabei mit Aumio: Mithilfe der Mental-Health-App können Kinder nicht nur nach Anleitung meditieren, sondern lernen auch, wie sie nach Stress und Aufregung wieder entspannen können. Verschiedene kindgerechte Online-Kurse helfen dabei, aufmerksamer zu werden oder impulsives Verhalten besser zu kontrollieren. Dazu gibt es einen Yoga-Kurs, Atem- und Sinnesübungen sowie Einschlafhilfen.

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App Aumio

Entspannung für Kinder - mit der App Aumio gelingt es. Mit kindgerechten Videos und Audios für mehr Gelassenheit und Ruhe.

So können Eltern helfen

Pflegen Sie einen offenen und achtsamen Umgang mit Ihrem Kind: Reden Sie miteinander, nehmen Sie die Ängste Ihres Kindes ernst und versuchen Sie zu erklären, dass Stress ganz normal ist und manchmal sogar die Leistung positiv beeinflussen kann. Wichtig: Treten Sie auf die Bremse, wenn Sie merken, dass es Ihrem Kind zu viel wird. Vielmehr geht es darum, ihm bei der Priorisierung der anfallenden Arbeiten zu helfen. Zeigen Sie Ihr Wohlwollen: Dazu gehört auch, zu vermitteln, dass es okay ist, Schwächen zu zeigen, und man Probleme gemeinsam besser lösen kann. Unterdrückt Ihr Kind die eigenen Gefühle nämlich dauerhaft, ohne sie anzusprechen, verstärkt sich der Stress nur.

Zu viel externer Druck hemmt junge Menschen eher, als sie zu motivieren.

Vermeiden Sie Überforderung: Prüfen Sie genau, welche Erwartungen Sie an Ihr Kind haben, und ob es diesen gerecht werden kann. Bestärken Sie Ihr Kind in den eigenen Stärken. Denn zu viel externer Druck hemmt junge Menschen eher, als sie zu motivieren. Gerade schulischer Leistungsstress kann auch Ängste auslösen. Versuchen Sie gelassen zu bleiben:

Auch eine schlechte Mathearbeit ist kein Weltuntergang.

Lassen Sie Ihrem Kind Freiraum: Ja, Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Meist ist dieser Antrieb aber mehr subjektiv als wirklich auf die Bedürfnisse des Nachwuchses zugeschnitten. Gewähren Sie Ihrem Kind die nötige Selbstbestimmung. Es muss auch Fehler machen dürfen.

Holen Sie sich Hilfe: Bemerken Sie eine größere Überforderung, sollten Sie sich frühzeitig um Nachhilfe bemühen. So kann der Schulstoff effektiv aufgeholt werden, was wiederum auch das Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärkt. Bei Konfliktproblemen wie Mobbing in der Schule ist der intensive Kontakt zu Lehrerinnen und Lehrern ratsam. Hilfe bietet auch das TK-Schulprojekt "Gemeinsam Klasse sein": Bei dem Online-Programm geht es darum, präventiv gegen Mobbing und Cybermobbing vorzugehen. Dafür setzt es auf mehreren Ebenen im System Schule an, um eine Kultur des Miteinanders und des Hinschauens zu fördern.

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Gemeinsam Klasse sein

"Gemeinsam Klasse sein" ist ein Projekt gegen Mobbing und Cybermobbing. Es unterstützt Schulen und Eltern, damit Kinder gerne zur Schule gehen und sich in ihrer Klasse wohlfühlen.

Gesundheitstipps für die Familie 

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