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Machen Menschen immer weiter, obwohl sie sich eigentlich ausgelaugt fühlen, kann ein sogenannter Burn-on vorliegen. Die Betroffenen erledigen zwar weiterhin ihre alltäglichen Aufgaben, egal ob im Job oder in der Familie, sind jedoch längst ausgebrannt. Das Gefühl von Erschöpfung ist dabei nicht sofort spürbar, sondern entwickelt sich schleichend.

Burn-on und Burnout: Wo liegt der Unterschied?

Der größte Unterschied zwischen Burn-on und Burnout ist, dass der typische Zusammenbruch fehlt. Bei einem Burnout können Betroffene ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nicht mehr. Menschen mit Burn-on dagegen fallen in der Regel nicht plötzlich in eine tiefe Erschöpfung, sondern schaffen es, ihre Pflichten über einen langen Zeitraum weiter zu erfüllen. Häufig identifizieren sie sich sogar mit diesem schnellen und stressigen Lebensstil, sodass es ihnen schwerfällt, aus ihrem täglichen Kreislauf an Aufgaben auszusteigen.

Symptome und Anzeichen

Ein Burn-on zeigt sich meist sehr unterschwellig. Wenn Sie vermuten, dass Sie sich in einem ungesunden Dauerstress befinden, achten Sie auf die folgenden Warnsignale:

  • Sie sind ständig müde, obwohl Sie ausreichend schlafen.
  • Sie fühlen sich innerlich leer und antriebslos.
  • Sie durchlaufen Ihren Alltag wie auf "Autopilot".
  • Sie haben den Eindruck, immer funktionieren zu müssen, unabhängig davon, wie es Ihnen geht.
  • Sie sind häufiger gereizt oder unzufrieden und empfinden wenig Freude an dem, was Sie tun.
  • Sie leiden häufiger an Kopfschmerzen oder Verspannungen.

Ursachen und Risikofaktoren

Heute lasten auf vielen Menschen hohe Erwartungen: Der Beruf und das Privatleben wollen miteinander vereinbart werden, Erfolgsdruck ist ein ständiger Begleiter und selbst die Freizeit, die eigentlich der Erholung dienen sollte, wird oft durch eigene oder fremde Ansprüche aufgeladen. Viele tragen in diesem Spannungsfeld eine unsichtbare Last mit sich, die mit jedem Tag schwerer wird. Sie haben das Gefühl, dass sie nie genug tun, auch wenn sie alles geben.

Besonders das Arbeiten im Homeoffice und die ständige Erreichbarkeit verwischen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. Das macht es häufig schwierig, sich abzugrenzen. So wird der Feierabend zwar offiziell eingeläutet, die letzte E-Mail wird aber doch noch schnell verschickt - schließlich sind es nur ein paar Schritte "nach Hause".

Ein Burn-on entwickelt sich oft genau durch diese Faktoren: den ständigen Druck von außen, hohe eigene Ansprüche und das Ineinanderfließen verschiedener Lebensbereiche. Vor allem Menschen, die alles perfekt machen wollen, laufen Gefahr, in diese Spirale zu geraten. Die eigenen Erschöpfungszeichen werden dabei häufig ignoriert, weil sich die Betroffenen verpflichtet fühlen, den Erwartungen gerecht zu werden.

Wie Sie Burn-on vorbeugen können

Um einem Burn-on vorzubeugen, können Sie selbst aktiv werden. Entscheidend ist, dass Sie mit Stress bewusst umgehen und Ihre Belastungsgrenzen dadurch frühzeitig wahrnehmen. Wichtig ist, zu erkennen, dass Pausen kein Zeichen von Schwäche sind - im Gegenteil, sie sind ein wichtiger Schritt, um langfristig gesund zu bleiben.

  • Planen Sie regelmäßig Pausen ein und gönnen Sie sich bewusst Phasen, in denen Sie nichts tun müssen  - ohne To-do-Listen oder Verpflichtungen. Wichtig dabei: Ruhen Sie sich nicht aus, um danach wieder leistungsfähig sein zu können. Diese Ausruhzeiten sind vielmehr dazu da, zu entschleunigen und zu sich selbst zurückzufinden. Entspannungsmethoden wie Yoga , Meditation oder ähnliche Maßnahmen können Ihnen dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Der Stress-Navigator der TK zeigt Ihnen, mit welchem Programm Sie mehr Gelassenheit in Ihren Alltag bringen können.
     
  • Ziehen Sie klare Grenzen zwischen Ihrem Privatleben und Ihrem Beruf. Nicht alles muss immer direkt erledigt werden und auch Sie dürfen mal "Nein" sagen.
     
  • Hinterfragen Sie Ihre eigenen Ansprüche. Manchmal kann ein "gut genug" ausreichen.
     
  • Sprechen Sie mit anderen offen über Ihre Gefühle. Erzählen Sie, dass Sie sich gerade gestresst fühlen oder Ihre aktuelle Situation Sie belastet. Und selbst wenn Sie nicht darüber reden möchten: Ein Gespräch unter Freundinnen und Freunden kann Sie ablenken und den Stress reduzieren.
     
  • Haben Sie das Gefühl, Ihre Stimmungslage nicht mehr allein bewältigen zu können, kann professionelle Unterstützung hilfreich sein - sei es durch ein Coaching, eine Selbsthilfegruppe oder eine Psychotherapie .

Hier finden Sie Hilfe

  • Wenn Sie akut Hilfe benötigen, können Sie auf der Seite des Netzes psychische Gesundheit nach passenden Anlaufstellen suchen. Dort sind unterschiedliche Unterstützungsangebote aufgelistet, an die Sie sich in Krisenzeiten vertrauensvoll wenden können.

  • Selbsthilfegruppen, Beratungsangebote und weiterführende Informationen zu den Themen Burnout und Depression finden Sie beim Bundesverband Burnout und Depression e. V.. Auch Ihre Angehörigen können sich dort informieren.

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