Typ-2-Diabetes - was für ihn typisch ist
Vielen ist er bislang als sogenannter "Alterszucker" geläufig, doch der Diabetes mellitus Typ 2 ist mittlerweile nicht mehr nur eine typische Alterserscheinung: Er betrifft auch immer mehr Kinder und Jugendliche weltweit. Frühzeitig erkannt ist die Erkrankung mit einer individuellen Therapie gut in den Griff zu bekommen - unter bestimmten Voraussetzungen sogar heilbar.
Erste Anzeichen
Typ-2-Diabetes gilt als sogenannte Lifestyle-Erkrankung und geht oft mit Übergewicht einher. Doch auch schlanke Menschen können einen Diabetes Typ 2 entwickeln. Er entsteht unter anderem durch eine dauerhafte Kombination aus ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung. Dadurch klettern die Blutzuckerspiegel langsam und schleichend in die Höhe, ohne dass sich die Betroffenen beeinträchtigt oder krank fühlen. Oft wird diese Diabetesform erst im fortgeschrittenen Stadium und meist zufällig entdeckt. Folgende unspezifische Krankheitszeichen können beispielsweise auf einen Diabetes hindeuten:
- Starke Müdigkeit und schnelle Erschöpfung
- Extremes Durstgefühl, besonders bei Kindern
- Starker Harndrang und vermehrtes Wasserlassen
- Gewichtsverlust
- Juckreiz
- Schwindel
- Häufige starke Wadenkrämpfe
- Konzentrationsstörungen
Wenn der Körper austrocknet: hyperosmolares diabetisches Koma
Wie beim Typ-1-Diabetes kann es auch beim Typ 2 zu einem diabetischen Koma kommen: Das sogenannte Austrocknungskoma - medizinisch hyperosmolares Koma - ist typisch für den Typ-2-Diabetes.
Bei stark erhöhtem Blutzucker wird die Glukose mit dem Urin ausgeschieden. Dabei kommt es zu einem starken Flüssigkeitsverlust, der sich durch Trinken allein nicht mehr ausgleichen lässt. Die Folge: Der Körper trocknet aus - der Mediziner spricht von Dehydratation. Oft sind es Infektionen, Magen-Darm-Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente wie Entwässerungsmittel oder Kortison, die ein hyperosmolares Koma auslösen oder begünstigen. Unbehandelt kann diese Stoffwechselentgleisung zu Bewusstlosigkeit und letztlich zum Tod führen. Vom hyperosmolaren Koma sind vor allem ältere und gebrechliche Menschen betroffen.
Nehmen Sie Symptome ernst wie Durst, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl oder gar das Gefühl, einen Schwächeanfall zu bekommen. Kontrollieren Sie in regelmäßigen Abständen Ihren Blutzucker, wenn Sie erste Anzeichen bemerken oder körperlich angeschlagen sind. So können Sie ein diabetisches Koma vermeiden und damit unter anderem zusätzlichen Stress durch eine Behandlung im Krankenhaus. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie das Ganze allein in den Griff bekommen, rufen Sie unbedingt einen Rettungswagen.
Die extrem hohen Blutzuckerwerte bei einem hyperosmolaren Koma verlangen neben einer sofortigen Insulingabe vor allem nach der Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten.
Folge- und Begleiterkrankungen von Diabetes
Dauerhaft schwankende Blutzuckerspiegel schädigen vor allem Gefäße und Nerven. Dadurch kann es unter anderem zu den im Folgenden beschriebenen Problemen kommen.
Augenschäden: Hier kommt es zu einer sogenannten Mikroangiopathie, einer Erkrankung der kleinen Gefäße der Netzhaut - der Mediziner spricht von einer diabetischen Retinopathie. Immer mal wieder wird Diabetes im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung, zum Beispiel des Augenhintergrunds, festgestellt. Ein unbehandelter Diabetes kann im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.
Herz- und Gefäßerkrankungen: Typ-2-Diabetes geht häufig mit Übergewicht einher. Dieses begünstigt unter anderem Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, die sogenannte Koronare Herzkrankheit. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen.
Nierenschäden: Häufig oder dauerhaft hohe Blutzuckerspiegel schädigen die kleinen Blutgefäße der Niere - der Mediziner spricht von einer diabetischen Nephropathie. Die Niere arbeitet dadurch nur eingeschränkt und kann letztlich vollständig versagen.
Diabetisches Fußsyndrom: Beim diabetischen Fuß sind Nerven und Blutgefäße in den Füßen geschädigt. Wird er zu spät erkannt und behandelt, muss der betroffene Fuß oft ganz oder teilweise amputiert werden.
Erhöhte Infektanfälligkeit: Besonders anfällig sind Diabetespatienten für Harnwegsinfektionen.
Parodontitis: Auch für eine Entzündung des Zahnhalteapparats kann eine Diabeteserkrankung verantwortlich sein.
Hautkrankheiten: Häufige Begleiterscheinungen sind teils eitrige Hautentzündungen, schlecht heilende Wunden oder Pilzinfektionen der Schleimhäute im Genitalbereich.