Typ-1-Diabetes: Das sind die Symptome
Viele Patienten merken zunächst nicht, dass etwas mit ihrem Stoffwechsel nicht in Ordnung ist. Besonders bei Kindern ist das Risiko hoch, dass die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Dabei gibt es verschiedene Anzeichen, die Sie unbedingt von einem Arzt abklären lassen sollten. Wird ein Diabetes frühzeitig erkannt und behandelt, lassen sich Notfälle vermeiden und mögliche Folgeschäden verringern.
Wenn folgende Symptome bei Ihnen auftreten, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen:
Harndrang: Übersteigt der Glukosespiegel im Blut die sogenannte Nierenschwelle, muss der überschüssige Zucker durch die Niere ausgeschieden werden. Der Körper produziert mehr Urin - starker Harndrang beziehungsweise häufiges Wasserlassen ist die Folge.
Durst: Da der Körper vermehrt Flüssigkeit ausscheidet, steigt auch das Durstgefühl stark an, mitunter wird es sogar als quälend empfunden. Das Flüssigkeitsdefizit erzeugt zudem oft Schwindel.
Hautprobleme: Ein weiterer Effekt des Flüssigkeitsmangels ist eine trockene und juckende Haut. Experten vermuten hinter dem Juckreiz bei Diabetikern aber noch weitere Auslöser wie zum Beispiel eine erhöhte Produktion von Stresshormonen der Nebenniere. Auch Pilzinfektionen im Genitalbereich sind besonders bei Frauen eine häufige Begleiterscheinung.
Sehstörungen: Auch dem Augapfel sowie der Augenlinse werden Flüssigkeit entzogen. Dadurch können plötzliche Sehstörungen auftreten.
Wadenkrämpfe: Zusammen mit der Flüssigkeit werden auch wertvolle Mineralstoffe ausgeschwemmt. Das kann zu schmerzhaften Wadenkrämpfen führen, die meist nachts auftreten.
Gewichtsverlust: Viele Betroffene verlieren deutlich an Körpergewicht, solange ihr Diabetes noch nicht behandelt wird. Zum einen lässt sich dies ebenfalls mit dem hohen Flüssigkeitsverlust erklären. Zum anderen bedient sich der Körper an den Fettdepots, da die Zellen aufgrund der gestörten Blutzuckerverwertung nicht mehr ausreichend Energie erhalten.
Hunger: Derselbe Prozess, der zur Gewichtsabnahme führt, sorgt gleichzeitig für ein starkes Hungergefühl, denn die durch die Nahrung aufgenommene Energie kann nur unzureichend verarbeitet werden.
Schlappheit und Müdigkeit: Durch Hunger und Gewichtsverlust können sich die Betroffenen stark körperlich abgeschlagenfühlen - die veränderte Energieversorgung kostet den Körper viel Kraft. Vor der Insulintherapie fühlen sich viele Typ-1-Diabetiker häufig sehr müde, sie sind antriebslos und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
Geschwächtes Immunsystem: Durch den Insulinmangel ist der gesamte Organismus geschwächt, auch das Immunsystem. Diabetespatienten neigen daher häufiger zu Infektionen und Wunden verheilen beispielsweise deutlich schlechter beziehungsweise langsamer als bei gesunden Menschen.
Parodontitis: Häufige oder dauerhafte Entzündungen des Zahnhalteapparats können ebenfalls ein Anzeichen von Diabetes sein.
Notfall diabetisches Koma
Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes besteht die Gefahr eines sogenannten ketoazidotischen Komas -leider wird der Diabetes in vielen Fällen erst durch einen solchen Notfall festgestellt. Es handelt sich um eine Stoffwechselentgleisung, die sich innerhalb weniger Stunden entwickelt: Durch den Insulinmangel und die daraus folgende unvollständige Fettverbrennung übersäuert das Blut.
Da dies sehr gefährlich und sogar lebensbedrohlich werden kann, ist schnelle Hilfe nötig. Achten Sie auf die folgenden Anzeichen und zögern Sie nicht, im Ernstfall einen Krankenwagen zu rufen:
- Magen-Darm-Beschwerden: Auf plötzliche Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen sollten Sie besonders bei Kindern achten.
- Mundgeruch: Durch den Übersäuerungsprozess bilden sich Ketonkörper (unter anderem Azeton) im Blut; der Atem des Betroffenen riecht dann stark säuerlich bis süßlich, etwa wie überreifes Obst.
- Kußmaul-Atmung, benannt nach dem deutschen Biologen und Internisten Adolf Kußmaul: Atmet ein Mensch tief und zwanghaft, liegt möglicherweise ein diabetisches Koma und damit ein Notfall vor. Rufen Sie in jedem Fall einen Notarzt.