You can also use our website in English -

change to English version
Kontakt

Wie kennzeichnet sich eine Unterzuckerung und was ist zu tun?

Die häufigste Ursache einer Unterzuckerung ist eine Überdosierung von Insulin oder Sulfonylharnstoffen. Das kommt zum Beispiel vor, wenn Diabetiker ihre Medikamente unverändert weiternehmen, obwohl sie wegen einer Erkrankung nicht mehr ausreichend essen oder sich erbrechen. Eine Hypoglykämie liegt vor, wenn der Blutzucker unter 70 mg/dl (unter 3,9 mmol/l) sinkt. Symptome treten in der Regel erst auf, wenn der Blutzucker auf unter 50 mg/dl (unter 2,8 mmol/l) weiter absinkt. Hier gibt es jedoch individuelle Schwankungen.

Symptome einer Unterzuckerung sind:

  • Heißhunger
  • Unruhe
  • Schwitzen
  • Schneller Puls
  • Zittern
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwäche

Mit weiter sinkenden Blutzuckerwerten kommt es dann auch immer mehr zu neurologischen Auffälligkeiten wie Verwirrtheit, Doppelbildersehen, primitiven Automatismen wie Grimassieren oder Schmatzen, auch Halbseitenlähmungen, zunehmender Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma.

Diabetiker sollten unbedingt die Symptome einer Unterzuckerung kennen und immer Traubenzuckerplättchen bei sich tragen. Da es sich hier um reine Glukose handelt, steigt der Blutzucker in der Regel relativ schnell wieder an. Angehörigen von Diabetikern sollten die Symptome einer Unterzuckerung ebenfalls bekannt sein. Sie sollten zudem lernen, wie sie im Notfall helfen können.

Besondere Vorsicht ist beim, beziehungsweise nach dem Genuss von Alkohol geboten. Die Leber ist während des Alkoholabbaus nicht mehr in der Lage, Reserveglukose zu mobilisieren und ins Blut auszuschütten. Deshalb sollten Diabetiker Alkohol nur in Verbindung mit einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit zu sich nehmen. Kommt es nach Alkoholgenuss zu einer Hypoglykämie und der Betroffene kann selbst nichts mehr essen oder trinken, ist eine Glukoseinfusion erforderlich. Es muss unbedingt der Notarzt gerufen werden. Auch eine Glukagonspritze hilft hier nicht mehr!

Notfall-Regeln bei Unterzuckerung

  • In jedem Fall den Notarzt verständigen!
  • Bei den ersten Anzeichen einer Unterzuckerung sollten die Betroffenen sofort etwas Süßes essen oder trinken wie zum Beispiel Zucker, Traubenzucker, Cola, Limonade oder süßen Saft.
  • Ist der Betroffene nicht mehr ansprechbar oder schon bewusstlos, darf ihm keinesfalls Flüssigkeit eingeflößt werden! Die einzige Möglichkeit, ihm jetzt noch Kohlenhydrate zuzuführen, ist, ihm schnell wirkenden Traubenzucker zum Beispiel in Form einer Tablette oder als Zuckerlösung aus der Tube (gibt es in der Apotheke) in die Backentasche zu geben. Im Notfall geht auch Honig. Dabei muss der Kopf seitlich liegen.
  • Als Retter in der Not empfiehlt sich auch eine Glukagonspritze. Glukagon veranlasst die Leber, alle Zuckerreserven auszuschütten. Ist eine Glukagonspritze vorhanden, kann sie in den Muskel oder in das Unterhautfettgewebe (zum Beispiel Oberarm, Po, Oberschenkel) injiziert werden.

Wie kennzeichnet sich eine Überzuckerung und was ist zu tun?

Im Gegensatz zur Hypoglykämie verläuft die Hyperglykämie mit hohen Blutzuckerwerten meist schleichend über Stunden oder sogar Tage.

Typisch für das hyperglykämische Koma eines Typ-1-Diabetikers ist das sogenannte ketoazidotische Koma. Hier kommt es zu einer Übersäuerung des Blutes mit starkem Acetongeruch und ausgeprägter vertiefter Atmung (wie eine Maschine). Beim Typ-2-Diabetiker ist hingegen das sogenannte hyperosmolare Koma typisch, bei dem diese Symptome kaum ausgeprägt sind und das durch einen hohen Flüssigkeitsverlust gekennzeichnet ist.

Erste Anzeichen einer Überzuckerung:

  • Verstärkter Harndrang
  • Starker Durst
  • Kraftlosigkeit
  • Bauchschmerzen, Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Acetongeruch der Atemluft (säuerlicher Obstgeruch)
  • Abnorm tiefe Atmung
  • Müdigkeit
  • Nachweis von Ketonkörpern im Urin

Treten derartige Symptome auf, droht ein diabetisches Koma und es muss sofort gehandelt werden.

In jedem Fall ist unverzüglich der Notarzt zu verständigen!

Notfallausweis für die Brieftasche

Diabetiker sollten immer einen Diabetiker-Notfallausweis bei sich tragen, um im Falle einer plötzlichen Ohnmacht als solche erkannt werden zu können, sowohl im In- wie auch im Ausland.

Viele Experten empfehlen Diabetikern darüber hinaus, sich vor einer Reise ins Ausland zu erkundigen, wie bestimmte "Diabetesvokabeln" in der jeweiligen Landessprache lauten, falls wirklich mal ein Notfall auftreten sollte.

Sollten Sie noch keinen solchen Ausweis besitzen: Ihren persönlichen Notfallausweis erhalten Sie kostenlos bei Ihrer TK.

Telefon: 040 - 4606 626 140, Mo. bis Fr. von 8 bis 20 Uhr) 

#THEMEN