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Gemütlich auf dem Sofa sitzen und Pizza essen, das klingt nach einem entspannten Abend. Aber die Aufnahme von zu vielen raffinierten Kohlenhydraten und vor allem Fruchtzucker - der übrigens auch in salzigen Fertiggerichten wie Pizza enthalten ist - bedeutet für die Leber puren Stress. Mit der Zeit fördert die Kombination aus wenig Bewegung und kohlenhydratreichem Essen die Entstehung einer Fettleber. 

Wichtig zu wissen: Offenbar hat in westlichen Industrieländern jeder dritte Erwachsene eine Fettleber. Sie gilt in Expertenkreisen als einer der entscheidenden Auslöser für Typ-2-Diabetes. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bei circa 70 Prozent der Menschen mit Übergewicht und bei 80 - 90 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes hat die Leber bereits so viel Fett eingelagert, dass die Medizin von einer "nichtalkoholischen Fettleber" spricht. 

So entsteht eine Fettleber

Frauen und Männer, die immer wieder mehr Alkohol trinken als ihnen bekommt, können eine sogenannte "alkoholbedingte Fettleber" entwickeln, die Vorstufe einer entzündlichen Fettleber und Leberzirrhose. Das Gleiche passiert auch, wenn man sich von Fast Food ernährt, viel Fruchtzucker konsumiert oder Übergewicht hat. Wer mehr Kalorien und Kohlenhydrate zu sich nimmt als nötig, lagert die überschüssige Energie als Fettreserve am Bauch und in Organen wie der Leber ein. Auf Dauer verfettet dadurch das Lebergewebe und der normale Stoffwechsel wird erheblich erschwert. 

Übergewicht und zu hohe Blutzuckerwerte bei Typ-2-Diabetes erhöhen das Risiko, eine Fettleber zu entwickeln. Bei einer ausgeprägten Fettleber versucht der Körper das gefährliche Leberfett über das Blut "loszuwerden". Dadurch steigt zusätzlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Neue Studien an Mäusen lassen vermuten, dass zu viel Fett in der Leber außerdem zu einer mangelnden Sauerstoffzufuhr im Gehirn führen kann, was Depressionen oder Demenz begünstigt. Hier entsteht ein Teufelskreis, den Sie durch einen gesunden Lebensstil durchbrechen können.

Symptome? Die Einlagerung von Fett in die Leber ist ein schleichender Prozess, der anfangs kaum Beschwerden macht. Erst wenn die Leber an Größe zunimmt, macht die Fettleber spürbare Symptome. Typisch sind Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme mit Blähungen, Völlegefühl und im fortgeschrittenen Stadium ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. Die Leberwerte im Blut können erhöht sein, müssen es aber nicht.

Wie erkenne ich eine Fettleber? Einen ersten Hinweis kann der einfache Fettleber-Index (FLI ) geben. Hierbei werden Größe, Gewicht, Taillenumfang, Leberwerte (Gamma-GT) und Blutfette (Triglyzeride) gemeinsam berechnet. Liegt der Gesamtwert über 60 ist eine Fettleber höchstwahrscheinlich die Ursache. Bestätigt wird diese Vermutung zunächst mit Hilfe eines Ultraschalls. Eine exakte, sichere Diagnose kann aber letztlich nur durch eine Leber-Biopsie oder mit Hilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT) gestellt werden.  

Gönnen Sie Ihrer Leber eine Pause

Das Organ Leber zeichnet sich durch ein besonders großes Potenzial aus, sich zu regenerieren. Damit sie das tun kann, braucht die Leber eine Pause vom sogenannten "Genussgift Alkohol" und einem Übermaß an Snacks und Kohlenhydraten. Fachleuten zufolge stellt deshalb das Intervallfasten auch für Menschen mit Diabetes eine gute Möglichkeit dar, die Leber jeden Tag zu entlasten. Ob das Intervallfasten für Sie in Frage kommt, sollten Sie mit Ihrem Diabetes-Team besprechen und nicht auf eigene Faust starten.

Ein möglichst stabiler Blutzuckerspiegel und ein normales Gewicht sind wichtige Voraussetzungen, damit sich Ihre Leber erholen kann. Auf Dauer hat die Umstellung der Ernährung den besten Erfolg, für Leber, Bauchspeicheldrüse und den gesamten Organismus.

Ernährungstipps für eine gesunde Leber

  • Essen Sie weniger Kohlenhydrate, aber dafür deutlich mehr Eiweiß als die bisher empfohlenen 15 Prozent pro Mahlzeit. Dies fördert den Fettabbau in der Leber. Bevorzugen Sie pflanzliches Eiweiß und 2-3mal pro Woche fettarmes Fleisch oder Fisch.
  • Trinken Sie ausreichend. Wasserreiche Gemüse, Salat, Pilze, Beeren und zuckerarme Früchte sind schmackhaft und sorgen für ein gutes Sättigungsgefühl.
  • Fettverzicht ist nicht nötig. Stellen Sie aber Ihre Ernährung auf gesunde Fette, wie hochwertiges Olivenöl oder Leinöl um. Sie enthalten viel Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und damit ein Fortschreiten zu einer "nicht alkoholischen, entzündlichen Fettleber" (NASH) verhindern. 
  • Leberaktiv wirkt Vitamin E, das in Nüssen und Pflanzenölen enthalten ist. 

Unser Tipp: Haferflocken enthalten viele wertvolle Ballaststoffe wie Betaglucan, die verdauungsfördernd sind und den Blutzucker stabilisieren. Interessanterweise gilt Hafer als Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index. Fettarmer Joghurt plus Quark und Haferflocken eignen sich deshalb als ein schmackhaftes und zugleich (Leber-)gesundes Frühstück, das Sie nach Belieben mit frischem Obst ergänzen können. 

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