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Jeder möchte so gesund wie möglich älter werden. Das ist verständlich, aber nicht ganz einfach. Denn mit den Jahren schüttet der Körper scheinbar ohne besonderen Grund deutlich mehr entzündungsfördernde Botenstoffe aus und es entwickeln sich leichte, sogenannte "stille" Entzündungen. Sie verursachen zunächst keine Beschwerden, verändern allerdings die normale Zellfunktion und fördern Krankheiten aller Organe, beispielsweise von Herz, Lunge und Gefäßen. Diese Altersentzündungen werden im Englischen "Inflammaging" genannt und lassen sich nach neuesten Erkenntnissen zum Glück beeinflussen.   

Altwerden & Jungbleiben 

Es stimmt, das Geheimnis des gesunden Alterns liegt in unseren Genen. Sie befinden sich gut verwahrt auf den Chromosomen, die in jeder Zelle gespeichert sind. Um sie zu schützen, gibt es an den Enden der Chromosomen jeweils "Telomere". Mit jeder Zellteilung verkürzen sich diese Schutzkappen, so lange bis es nicht mehr geht und die Zelle abstirbt. Die immer kürzer werdende Länge der Telomere entspricht unserer biologischen Uhr und damit dem Altern. 

Wichtig zu wissen: Wie schnell man altert, hängt grundsätzlich von mehreren Faktoren ab, aber eine besondere Rolle spielt offenbar der eigene Lebensstil, vor allem die Ernährung.  Denn wie gesund oder ungesund jemand isst, beeinflusst die Verkürzung der Telomere. Jede Form von Zellstress, also auch Entzündungen, beschleunigen diesen Prozess und sollten durch eine gesunde Ernährung plus Sport "bekämpft" werden. 

Ernährungsstudie AIDA: Was hilft gegen "Inflammaging"? 

Bisherige Studien konnten bereits nachweisen, dass bestimmte Ernährungsbestandteile wie Omega-3-Fettsäuren in fettem Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen und Chia-Samen antientzündlich wirken und stille Entzündungen deutlich verbessern. Gängige Entzündungsmarker im Blut wie das C-reaktive Protein (CRP) und Interleukin-6 gingen durch eine Omega-3-reiche Kost zurück. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) erforschte jetzt diesen Zusammenhang in einer 8-wöchigen Pilotstudie und fand heraus, dass eine Kombination aus drei Faktoren noch effektiver hilft. 

Ergebnis: Entscheidend für eine optimale antientzündliche Wirkung ist laut AIDA-Studie eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß ist. Zusammen mit regelmäßigem Sport hat sie das Potential, die altersbedingte Entzündung zu verbessern. 

Fazit: Das Studiendesign berücksichtigt allerdings nicht die unterschiedliche Wirkung von tierischen bzw. pflanzlichen Eiweißen und liefert keine Mengenangaben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät pro Tag 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, ab 65 Jahren sogar 1,0 g. Fachgesellschaften raten dazu, wöchentlich nicht mehr als 1-2 mal Fleisch und 1-2 mal Fisch zu verzehren. Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen stellen eine gesunde und preisgünstige Alternative zu tierischem Eiweiß dar. 

Unser Tipp: Nicht nur was Sie Essen, sondern auch wieviel Sie trinken beeinflusst die Lebensdauer Ihrer Zellen. Eine umfangreiche Studie aus den USA begleitete rund 12.000 Erwachsene 25 Jahre lang und fand heraus, dass die empfohlene Trinkmenge der beste Schutz vor altersbedingten Erkrankungen darstellt. Internationale Untersuchungen zeigen allerdings auch, dass nur die Hälfte aller Menschen die empfohlene Menge Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Fruchtsäften oder Kräutertees zu sich nimmt. Fragen Sie Ihr Praxisteam, welche Trinkmenge für Sie optimal ist.

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