Der rich­tige Einnah­me­zeit­punkt (4/7)

Wenn Sie Ihre Medikamente auf nüchternen Magen einnehmen sollen, tun Sie dies am besten morgens mindestens 30, besser 60 Minuten vor dem Frühstück. Müssen Sie Ihr Arzneimittel tagsüber oder abends nehmen, sollte ein dreistündiger Abstand zur letzten Mahlzeit eingehalten werden. 

Komplexbildung mit Nahrungsbestandteilen

Sowohl in der Nahrung als auch in Nahrungsergänzungsmitteln und Getränken wie etwa Mineralwasser oder Milch gibt es natürliche Substanzen, zum Beispiel Kalzium, die eine feste Verbindung mit einigen Arzneimitteln eingehen können. Dadurch kann der Körper das Arzneimittel nicht mehr richtig über die Darmschleimhaut aufnehmen. Eine verminderte Wirkung kann die Folge sein.

Gilt für:

• Schilddrüsenhormone (zum Beispiel L-Thyroxin)
• Einige Mittel gegen Osteoporose (zum Beispiel Alendronsäure)
• Manche Antibiotika (zum Beispiel Doxycyclin)
• Alle Eisenpräparate 

Was sollte ich noch berücksichtigen?

• Nehmen Sie Ihr Arzneimittel mit einem großen Glas stilles Leitungswasser ein (200 ml).
• Auf Mineralwasser sollte aufgrund des hohen Mineralstoffgehaltes während der Einnahme von Medikamenten verzichtet werden.
• Achten Sie auf einen ausreichenden Zeitabstand zu Kaffee oder Fruchtsäften.

Was bedeutet "nüchtern"?

Arzneimittel werden umso langsamer aufgenommen, je mehr der Magen gefüllt ist. Deshalb ist auf einen ausreichend großen Abstand zwischen Einnahme und der nächsten Mahlzeit zu achten, insbesondere nach gehaltvollem Essen.

Nüchtern heißt:

• 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit
• Frühestens drei Stunden danach

Feste Einnahmezeiten sind wichtig

Für Medikamente, die dauerhaft eingenommen werden, ist eine feste Tageszeit sinnvoll. Das hat den Vorteil, dass Sie die Einnahme nicht vergessen und das Arzneimittel gleichmäßig wirken kann. In den meisten Fällen erfolgt die Einnahme am Morgen vor dem Frühstück. Einige Arzneimittel sollten aufgrund ihrer Wirkweise besser abends eingenommen werden.

Beispieleinnahme:

Der TK-ArzneimittelPartner unterstützt Sie gerne, wenn es Fragen zu den konkreten Einnahmezeiten Ihrer Arzneimittel gibt.

Nüchterne Einnahme fördert einen schnelleren Wirkeintritt

Auf leeren Magen eingenommen, wirken manche Arzneimittel schneller. Ist bereits Nahrung im Magen, kann diese wiederum die empfindliche Magenschleimhaut vor möglichen Nebenwirkungen durch das Arzneimittel schützen.

Magensaftresistenter Überzug wird durch Nahrung geschädigt

Es gibt einige Arzneimittel mit säureempfindlichen Wirkstoffen. Durch einen magensaftresistenten Arzneiüberzug
werden diese vor der zersetzenden Magensäure geschützt. Ist der Magen mit Nahrung gefüllt, kann sich dieser Schutzüberzug allerdings ungewollt schneller auflösen. Das Arzneimittel wird wirkungslos! Daher sollten Medikamente mit einem magensaftresistenten Überzug nüchtern eingenommen werden.

Was ist zu beachten?

• Ein magensaftresistenter Überzug kann von der Magensäure angegriffen werden, wenn der Magen voll ist.
• Arzneimittel mit einem magensaftresistenten Überzug sollen sich erst im Dünndarm auflösen.
• Nehmen Sie diese Arzneimittel grundsätzlich nüchtern und mit viel Wasser ein. 

Beispiele für magensaftresistente Arzneimittel sind:

• Pantoprazol (Säureblocker)
• Diclofenac (Schmerzmittel)

Grundsätzlich gilt

Wie und wann Sie ein Medikament richtig einnehmen, erfahren Sie im Beipackzettel oder von Ihrer Apothekerin / Ihrem Apotheker.