You can also use our website in English -

change to English version
Kontakt

Bei einer Lebensmittelallergie erkennt Ihr Immunsystem eigentlich harmlose Eiweiße in der Nahrung als fremd. Es kommt zu einer überschießenden Reaktion mit Symptomen wie: 

  • Beschwerden an den Schleimhäuten, z. B. Kribbeln und/oder Schwellungen in Mund und Rachen sowie Fließschnupfen 
  • Reaktionen an den Atemwegen, u. a. Heiserkeit, Husten und Atemnot 
  • Hautreaktionen, z. B. Juckreiz, Quaddeln, Ekzeme, Rötungen 
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Durchfall und Erbrechen 

Oft reicht schon eine kleine Menge des allergieauslösenden Lebensmittels aus, um das Immunsystem zu einer Überreaktion zu veranlassen. In der Regel treten Beschwerden kurz nach dem Verzehr auf, in seltenen Fällen auch bis zu 72 Stunden später.

Im Notfall

Auch lebensbedrohliche Reaktionen auf Nahrungsmittel sind möglich: Beim sogenannten anaphylaktischen Schock kann es zu Herzrasen, Schwindel, Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit kommen. Schwellen Gesicht und Atemwege an, droht zudem Atemnot. Wählen Sie bei diesen Symptomen sofort die 112 und rufen Sie den Rettungsdienst. 

Unter Verdacht

Einige Lebensmittel lösen häufiger als andere eine Allergie aus. Dazu gehören:

  • Nüsse, insbesondere Erdnuss, Walnuss und Haselnuss
  • Hülsenfrüchte
  • Hühnerei, Kuhmilch, Soja, Weizen
  • Kern- und Steinobst
  • Gemüse wie Sellerie oder Möhren
  • Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch

Eine Allergie gegen Obst und Gemüse geht meist mit eher leichten Beschwerden wie Hautausschlag einher. Bei Nüssen und Schalentieren kommt es hingegen oft zu heftigen allergischen Reaktionen. 

Kinder reagieren am häufigsten gegen Nüsse, Kuhmilch, Soja, Weizen und Hühnerei allergisch, Erwachsene eher gegen Nüsse, Soja, Sellerie und Meeresfrüchte. Oft haben Betroffene eine Allergie gegen verschiedene - meist zwei oder drei - Lebensmittel. 

Allergie oder Unverträglichkeit?

Lebensmittelallergien betreffen in Deutschland nur etwa vier Prozent der Bevölkerung. Viel häufiger kommen Unverträglichkeiten vor, zum Beispiel Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit  (Zöliakie). Haben Sie während oder nach dem Essen häufig Beschwerden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann der Ursache auf den Grund gehen und sie gezielt behandeln. 

Dem Auslöser auf der Spur

Ihr Arzt wird Sie zunächst fragen, welche Symptome auftreten und was Sie gegessen und getrunken haben. Bei dauerhaften Beschwerden hat sich ein Ernährungs- und Symptomtagebuch als hilfreich erwiesen: Notieren Sie dafür einige Tage lang, was Sie essen und wann welche Beschwerden auftreten.   

Besteht der Verdacht auf eine Allergie, folgen ein Haut- und ein Bluttest. Beim Hauttest, auch Pricktest genannt, trägt Ihr Arzt Allergenproben auf Ihren Unterarm auf und ritzt die Hautstellen ganz leicht ein. So gelangen die potenziell allergieauslösenden Stoffe unter die Haut. Röten sich die Hautstellen oder zeigen sich andere Symptome, spricht dies für eine Allergie. Im Labor wird zusätzlich untersucht, ob Ihre Blutprobe Antikörper, insbesondere Immunglobulin-E-Antikörper - kurz IgE-Antikörper -, gegen bestimmte Nahrungsmittel gebildet hat. 

Bei chronischen Beschwerden, die kaum oder gar nicht mehr abklingen, kann eine sogenannte Auslassdiät helfen, den Allergieverdacht zu sichern. Dabei verzichten Sie für maximal 14 Tage auf das verdächtige Lebensmittel, um zu beobachten, ob sich Ihre Symptome bessern. Bei einem anschließenden Provokationstest essen Sie das verdächtige Lebensmittel unter Aufsicht Ihres Arztes. Zeigt sich eine allergische Reaktion, ist der Übeltäter gefunden.

Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

TK-Coach

Eine ausgewogene Ernährung macht fit und führt dazu, dass Sie sich rundum wohl fühlen. Das interaktive ErnährungsCoaching vermittelt, worauf es ankommt.

Behandlung

Haben Sie zusammen mit Ihrem Arzt den Allergieauslöser gefunden, gilt es nun, dieses Nahrungsmittel zu meiden. Für diese sogenannte Karenz ist eine Ernährungsberatung hilfreich. Bei einer allergologisch geschulten Fachkraft lernen Sie, in welchen Produkten das allergieauslösende Nahrungsmittel enthalten ist, wie Sie sich weiterhin ausgewogen ernähren und wie Sie versteckte Allergene in Fertiggerichten erkennen können. 

Auch wenn Sie gut aufpassen, besteht immer die Gefahr, dass Sie das Allergen versehentlich zu sich nehmen. Tragen Sie daher stets ein Notfallset mit sich, um auf schwere allergische Reaktionen sofort reagieren zu können. Das Notfallset enthält in der Regel Antihistaminika, Kortisonpräparate und einen Adrenalin-Autoinjektor.

Kreuzreaktionen möglich

Allergiker reagieren häufig nicht nur auf ein einziges Allergen, sondern auch auf Stoffe, die dem Allergen biologisch oder chemisch ähnlich sind. Vor allem Menschen mit Heuschnupfen reagieren neben Pollen oft zusätzlich auf pflanzliche Nahrungsmittel wie zum Beispiel Haselnüsse oder Äpfel. Mediziner sprechen dann von einer Kreuzreaktion oder Kreuzallergie. Grundsätzlich gilt, dass Kreuzallergien nicht zwangsläufig auftreten. Eine vorbeugende Ernährungsumstellung ist daher bei Heuschnupfen in der Regel nicht notwendig. 

Kennzeichnungspflicht Allergene

Hersteller müssen laut der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung die 14 häufigsten Auslöser von Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten auf der Produktverpackung deklarieren, auch wenn nur Spuren davon enthalten sind. Auch bei unverpackter Ware wie Brot vom Bäcker oder Speisen in Restaurants muss auf diese Allergene mündlich oder schriftlich hingewiesen werden. 

Die 14 häufigsten Allergieauslöser sind:

  • glutenhaltige Getreidesorten, namentlich Weizen, Roggen, Gerste, Hafer sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
  • Krebstiere und Krebstiererzeugnisse
  • Eier und Eiererzeugnisse
  • Fisch und Fischerzeugnisse
  • Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse
  • Soja und Sojaerzeugnisse
  • Milch und Milcherzeugnisse (einschließlich Laktose)
  • Schalenfrüchte, namentlich Mandel, Haselnuss, Walnuss, Kaschunuss, Pekannuss, Paranuss, Pistazie, Macadamianuss/Queenslandnuss sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
  • Sellerie und Sellerieerzeugnisse
  • Senf und Senferzeugnisse
  • Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse
  • Weichtiere (Mollusken, Schnecken, Tintenfische, Muscheln und Austern) und Weichtiererzeugnisse
  • Süßlupinen und Süßlupinenerzeugnisse
  • Schwefeldioxid und Sulfite (bei einer Konzentration von mindestens 10 Milligramm pro Kilogramm oder Liter)

Alltagshelfer

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB) setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und anderen Produkten transparent gekennzeichnet werden. Darüber hinaus bietet der Verein den Service "Allergy Alerts - Warnhinweise und mehr" an, mit dem er angemeldete User über falsch deklarierte Allergene, veränderte Inhaltsstoffe sowie Allergie-Rückrufe informiert. 

#THEMEN