Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs - eine Entscheidungshilfe (1/6)
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Die Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs gilt als sehr erfolgreich - mithilfe der gynäkologischen Früherkennung ab Ihrem 20. Lebensjahr erkennt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt erste Zellveränderungen, noch bevor Sie selbst erste Beschwerden verspüren. Regelmäßige Krebsfrüherkennung kann Gebärmutterhalskrebs vorbeugen und Heilungschancen enorm steigern. Deshalb hat der Gesetzgeber am 1. Januar 2020 die Krebsvorsorgeuntersuchung erneuert und ein organisiertes Screening-Programm ins Leben gerufen.
Ab dem Alter von 20 Jahren bezahlt die TK die jährliche Krebsfrüherkennung . Sie erhalten eine persönliche Einladung von der TK, am durch den Gesetzgeber initiierten Screening-Programm teilzunehmen. Folge-Erinnerungen an die empfohlene Früherkennung erhalten Sie dann alle fünf Jahre.
Zwischen Ihrem 20. und 34. Lebensjahr können Sie einmal jährlich den sogenannten PAP-Test wahrnehmen. Dabei handelt es sich um einen Abstrich vom Gebärmutterhals, der auf veränderte Zellen hin untersucht wird. Ab dem Alter von 35. Jahren gehört der PAP-Abstrich nicht zur jährlichen Routineuntersuchung. Stattdessen können Sie alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung, bestehend aus PAP-Abstrich und HPV-Test, in Anspruch nehmen.
Diese Tests finden beim Screening statt
Der PAP-Test ist die wichtigste Methode bei der Früherkennung. Dabei streicht Ihre Frauenärztin Schleimhautzellen an Gebärmutterhals und Muttermund ab. Im Labor wird dieser Abstrich unter einem Mikroskop auf auffällige Zellen hin untersucht. Findet Ihre Ärztin solche auffälligen Zellen, helfen weitere Methoden - wie der Test auf Humane Papillomviren (HPV-Test) oder eine Spieglung des Gebärmutterhalses. Mit dem HPV-Test lassen sich die Humanen Papillomviren (HPV) nachweisen, die als Hauptauslöser für Gebärmutterhalskrebs gelten.
Was bringt eine regelmäßige Untersuchung?
Studien belegen, dass diese Vorsorge die Krebsrate in Deutschland deutlich senken kann. Die Abstrich-Untersuchung ermöglicht, dass schon Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkannt werden können. Selbst wenn Krebs entstanden ist, lässt sich die Erkrankung in ihren frühen Stadien gut therapieren. Besonders bei immungeschwächten Frauen, zum Beispiel mit einer HIV-Infektion, ist eine regelmäßige Untersuchung zur Vorbeugung essentiell.
Entscheidungshilfe: Keine Angst vor dem Befund
Ein auffälliger PAP-Befund bedeutet nicht automatisch Krebs. Was die einzelnen Befunde bedeuten, welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen die moderne Medizin bietet und welche Risiken damit verbunden sind, lesen Sie in den folgenden Artikeln. Diese Informationen sollen Ihnen helfen, offene Fragen klar zu benennen und mit Ihrem Arzt besprechen zu können. Auf dieser Basis können Sie gemeinsam entscheiden, welches Vorgehen in Ihrem individuellen Fall das richtige ist und welche Alternativen Ihnen offenstehen.
Schützen Sie sich
So können Sie Ihr Erkrankungsrisiko reduzieren:
- Mädchen vor ihrem ersten Sex können sich gegen HPV impfen lassen.
- Verwenden Sie beim Sex Kondome. Der fachgerechte Gebrauch kann das Ansteckungsrisiko von HP-Viren reduzieren. Kondome schützen außerdem vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI) .
- Je weniger Sexpartner Sie haben, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren.
- Nutzen Sie Früherkennungsuntersuchungen und lassen Sie Gewebeveränderungen behandeln.