Schwerin, 12. März 2025. Die Techniker Krankenkasse (TK) in Mecklenburg-Vorpommern fördert das innovative Selbsthilfeprojekt "Unser Kanal-Gemeinsam Grenzen überwinden" vom Landesverband Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft mit rund 13.800 Euro. Der länderübergreifende YouTube-Kanal dient als virtueller Treffpunkt für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) und bietet eine Plattform für Austausch, Information und Unterstützung.

"Dieses Projekt ist eine digitale Brücke, die Menschen mit Multipler Sklerose verbindet, informiert und stärkt. Das Besondere an diesem Projekt: Der Kanal wird in Zusammenarbeit mit dem DMSG-Landesverband Brandenburg neu gedacht und erreicht die Zuschauerinnen und Zuschauer über die Landesgrenzen hinweg", erklärt Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland mehr als 280.000 Menschen an Multiple Sklerose (MS), davon 2.500 in Mecklenburg-Vorpommern. Multiple Sklerose ist eine Autoimmunkrankheit, bei dem das fehlgesteuerte Immunsystem Antikörper gegen körpereigenes Gewebe bildet und dieses angreift. Die Krankheit beginnt meist im frühen Erwachsenenalter und wirft nach wie vor viele Fragen auf, da der Verlauf von MS so individuell ist, dass allgemeingültige Aussagen über Symptome und Therapieerfolge nur eingeschränkt möglich sind. Daher wird MS oft als "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" bezeichnet. Verunsicherung - kein Begriff beschreibt wohl besser das Gefühl, das Menschen mit MS häufig begleitet: Wie sieht meine Zukunft aus? Kann ich meine Wünsche und Ziele im Leben noch verwirklichen? Aus diesem Grund ist die Aufklärung für die Betroffenen über die Krankheit so wichtig und genau hier setzt das Selbsthilfeprojekt ,Unser Kanal‘ an. Durch die Verknüpfung mit Unterhaltungselementen fördern die Aktivitäten der Selbsthilfegruppen zum einen das Gemeinschaftsgefühl unter den Betroffenen und vermitteln zum anderen Zuversicht für ein selbstbestimmtes Leben.

YouTube Format als digitaler Zugang 

,Unser Kanal‘ ist ein barrierefreies und niedrigschwelliges Angebot, das Menschen mit MS miteinander verbindet - unabhängig von ihren körperlichen Einschränkungen oder räumlichen Entfernungen. Es zielt insbesondere auf die jüngere, digital und besonders video-affine Generation ab, die man mit traditionellen Formaten nur schwer erreicht. YouTube bietet hierbei zahlreiche Vorteile für die Vernetzung von MS-Erkrankten in der Selbsthilfe, insbesondere durch seine Reichweite, Flexibilität und interaktive Möglichkeiten. Durch das Online-Format können sich betroffene Menschen über die Landesgrenzen hinweg informieren und mit Gleichgesinnten in den Austausch gehen.

"Unser Kanal" nach Brandenburger Vorbild

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und stärkeren Förderung digitaler Selbsthilfegruppen hat der DMSG- Landesverband Brandenburg als Vorreiter das YouTube-Format "Unser Kanal" entwickelt. Menschen mit Multipler Sklerose, Angehörige und Interessierte erhalten auf dem digitalen Format eine Vielzahl an Informationen und Unterstützungsangeboten. Regelmäßig berichtet der Kanal über aktuelle medizinische Erkenntnisse zum Thema MS, sozialrechtlich bedeutsame Entwicklungen und die Verbandsarbeit. Bis zum Ende des Jahres 2023 wurden insgesamt 20 Folgen von "Unser Kanal" produziert, die über die Homepage der DMSG in Brandenburg und die Sozialen Medien abgerufen werden können. Für die beiden kommenden Jahren ist vorgesehen, dass die Landesverbände Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeinschaftlich Inhalte für "Unser Kanal" produzieren, die auf YouTube, den DMSG-Homepages und in den sozialen Medien veröffentlicht werden.

"Multiple Sklerose ist leider noch nicht heilbar. ,Unser Kanal‘ bietet MS-Betroffenen durch Informationen zu neuesten Erkenntnissen und Behandlungsmethoden die Chance, das eigene Leben trotz der Erkrankung selbst zu gestalten. Und er ermöglicht ihnen den Austausch mit anderen Menschen, die sich in derselben Lage befinden", unterstreicht Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg.

Förderung digitaler und innovativer Projekte

Seit Jahren unterstützt die TK gesundheitsbezogene Aktivitäten von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen, und Selbsthilfekontaktstellen. Unterschieden wird dabei zwischen kassenartenübergreifender Pauschalförderung und krankenkassenindividueller Selbsthilfeförderung. Dafür stellt die TK in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2025 mehr als 44.000 Euro zur Verfügung. 

Auch in diesem Jahr liegt der Schwerpunkt vor allem in der Förderung technologiegestützter und innovativer Projekte. Darüber hinaus legen wir einen besonderen Wert auf Projekte, die der Aufklärung über eine Erkrankung und die sich daraus resultierenden Folgeerkrankungen dienen.

"Ich freue mich, dass wir vermehrt digitale und innovative Projekte wie dieses fördern können, um die Arbeit in den Selbsthilfegruppen zu stärken und die Menschen darin bestmöglich zu unterstützen", so Manon Austenat-Wied.

Hinweis an die Redaktion

Für Anträge im Bereich der krankenkassenindividuellen Selbsthilfeförderung gibt es keine Fristen, Förderungen können mittels Antragstellung vor Projektbeginn beantragt werden.

Weitere Informationen zur Selbsthilfeförderung in Mecklenburg-Vorpommern sowie die betreffenden Antragsformulare sind  hier zu finden.