Künstliche Intelligenz fest im Gesundheitswesen etablieren
Position aus Bremen
Künstliche Intelligenz (KI) stellt eine der großen Zukunftstechnologien für unsere Gesellschaft dar. Und sicherlich wird ihre Bedeutung in den kommenden Jahren weiter wachsen. Um die Forschung und Anwendung von KI auch im Gesundheitssystem voranzubringen und zu fördern, braucht es technisches Know-how durch wissenschaftliche Institutionen und Start-up Firmen.
Bremen hat hier aufgrund der zahlreichen Forschungsinstitute großes Potential. Kurze Wege ermöglichen eine schnelle Vernetzung der einzelnen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure und bilden damit den zentralen Aspekt zum Erfolg der Forschung und den produktiven Einsatzmöglichkeiten von KI im Bereich Gesundheit.
1. Künstliche Intelligenz fest im Gesundheitswesen etablieren
Künstliche Intelligenz bietet der Behandlung von Patientinnen und Patienten, der Diagnostik und auch den Universitäten und Hochschulen einen großen Mehrwert. Riesige Datenmengen können analysiert und beurteilt werden. So wird es beispielsweise möglich, weltweit Krankheitsverläufe abzugleichen und die besten Behandlungsoptionen zu ermitteln. Daher fordert die TK eine feste Etablierung von KI im Gesundheitswesen.
Verschiedene Institutionen in Bremen arbeiten bereits an Technologien für den Gesundheitsbereich: Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS forscht und entwickelt KI-Technologien im Bereich der bildgebenden Diagnostik. Die Verfahren sollen - als Assistenzsystem - perspektivisch Mediziner bei der Analyse der Bilder für eine schnelle und eindeutige Diagnosestellung unterstützen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickeln mobile Robotersysteme, die als Technologie unter anderem im Pflegebereich aber auch medizinisches Personal unterstützen können.
2. Mitarbeitende für den Bereich der Forschung und Anwendung qualifizieren
In den Bereichen Forschung und Anwendung braucht es gut ausgebildete Mitarbeitende. Der Einsatz und die Verbreitung von KI gehen mit großen Herausforderungen einher. Mitarbeitende müssen weitergebildet werden, um KI richtig nutzen zu können. Es ist notwendig, duale Ausbildungen und Studiengänge attraktiv zu gestalten und technisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Mitarbeitende und Studierende werden somit am Anfang ihres Werdeganges mit der richtigen Anwendung von KI vertraut gemacht. Die TK fordert eine strukturierte Ausbildung auf diesem Gebiet. KI muss in den Studiengängen im Hochschulbereich Bremen weiter etabliert werden. Die Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Bundesland sichert nachhaltig die Weiterentwicklung des Standortes.
3. Kompetenzzentrum als Schnittstelle
Einen wichtigen Wirtschaftszweig stellt unter anderem auch die Gesundheitswirtschaft für Bremen dar. Diese Branche bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die KI. Für die Integration in den Gesundheitssektor müssen die Kompetenzen der verschiedenen Akteure zusammenwirken, um auf diesem Gebiet die flächendeckende Anwendung von KI zu realisieren. Nur durch eine Vernetzung und der Nutzung von Synergien durch die verschiedenen Branchen kann die Zukunft für den Einsatz von KI in vielen Anwendungen gestaltet werden.
Das Netzwerk Bremen.AI hat sich bereits als ein Cluster gebildet, das Wissenschaftler, Start-ups und Unternehmen miteinander verbinden möchte. Durch regelmäßige Events und über digitale Kanäle können sich Anwenderinnen und Anwender, interessierte Unternehmen, Startups und Forschende miteinander vernetzen und austauschen.
Künstliche Intelligenz hat sich in Bremen zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt. Die TK begrüßt einen weiteren Ausbau der Netzwerke, damit die Akteure der Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft das Land Bremen im Hinblick auf den Ausbau von KI nachhaltig stärken können.
Es ist gut, dass mit dem Eckpunktepapier "Landesstrategie Künstliche Intelligenz (KI) Bremen" ein Handlungsrahmen für die Entwicklung der KI am Standort Bremen geschaffen worden ist, der unter der gemeinsamen Koordination des Wirtschafts- und des Wissenschaftsressorts mit Einbindung der weiteren Beteiligten weiter konkretisiert werden soll.
Darüber hinaus fordern wir für Bremen ein Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz, um die Expertise disziplin- und branchenübergreifend zu bündeln und Synergien zu erzielen. Das Kompetenzzentrum soll als Schnittstelle der Akteure im KI-Ökosystem fungieren. Ressorts, wie das Gesundheitsressort und Wirtschaftsressort, sollten maßgeblich beteiligt sein.
4. Bewusster Umgang mit KI
Nicht alles, was technisch möglich ist und künftig möglich sein wird, ist ethisch vertretbar und für den Menschen sinnvoll. Es muss eine Auseinandersetzung mit der Komplexität und Tragweite des Themas geben, um KI ordnungsgemäß anzuwenden. Künstliche Intelligenz wird menschliche Intelligenz nicht ablösen und muss sozial verträglich sein. Der ethische Diskurs ist wichtig und wird von der TK sehr ernst genommen.
Die TK fordert eine verantwortungsvolle Arbeitsweise und einen korrekten Umgang mit dem Datenschutz. Die europäischen Datenschutzanforderungen stellen die Grundlage für den Umgang mit den hochsensiblen Gesundheitsdaten dar.
Für einen guten Diskurs ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Branchen die Grundvoraussetzung für einheitliche Standards in Bremen. Einen guten ersten Schritt für die Weiterentwicklung und Gestaltung der Einsatzmöglichkeiten von KI in unserem Bundesland wird die bremische Landesstrategie zum Thema Künstliche Intelligenz darstellen.