Digitale Transformation im Bremer Gesundheitswesen vorantreiben
Position aus Bremen
Als einer der zehn größten Industriestandorte in Deutschland stellt sich Bremen aktiv der Digitalisierung. Auch im Gesundheitswesen gilt es, einen stärkeren Fokus auf Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung zu legen. Denn Bremen hat aufgrund der zahlreichen Forschungsinstitute großes Potenzial im Bereich der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz (KI). Kurze Wege ermöglichen eine schnelle Vernetzung der einzelnen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Akteurinnen und Akteure.
Die Herausforderungen im Bremer Gesundheitswesen sind groß: Fachkräftemangel, demografischer Wandel und finanzieller Druck sind nur drei Beispiele dafür. Digitalisierung soll den Alltag erleichtern und von unnötiger Bürokratie entlasten. Stattdessen wird sie gegenwärtig leider oftmals als zeitraubende Belastung empfunden. Hauptgründe dafür liegen unter anderem in der fehlenden Interoperabilität in der Telematikinfrastruktur oder in Medienbrüchen von analogen zu digitalen Prozessen. Ebenso wie die Leistungserbringenden wünschen sich auch Patientinnen und Patienten unkomplizierte Zugangsmöglichkeiten und Identifikationsverfahren.
Im aktuellen Koalitionsvertrag des Bremer Senats "Veränderung gestalten: sicher, sozial, ökologisch, zukunftsfest" wird das Thema Digitalisierung ebenfalls aufgegriffen. In Hinblick auf die Zukunftsperspektiven des kommunalen Klinikverbundes Gesundheit Nord (GeNo) wird auf die Wichtigkeit einer guten digitalen Infrastruktur verwiesen und hinsichtlich weiterer bremischer Eigenbetriebe und Gesellschaften der Wille bekundet, das Potenzial digital optimierter Prozesse auszuschöpfen. Weitere Anknüpfungspunkte zum Thema Gesundheit weist das Thema KI auf. Hier plant das Rot-Grün-Rote Bündnis, den Wissenstransfer im Bereich KI in Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken und Bremens überregionale Wahrnehmung als "KI-Metropole des Nordens" auszubauen.
Aus Sicht der TK wird das aktuelle Potenzial der Digitalisierung nicht vollständig ausgeschöpft. Entscheidend für eine höhere Akzeptanz und eine bessere Nutzung digitaler Angebote ist jedoch eine Vereinfachung der Prozesse. Nur so wird sich allen Seiten der Mehrwert der Digitalisierung erschließen. Daher haben wir zehn Vorschläge formuliert, durch deren Umsetzung die digitale Transformation im Bremer Gesundheitswesen vorangetrieben werden kann.
Zehn Vorschläge der TK für die digitale Transformation im Bremer Gesundheitswesen:
- Eine Digitalisierungsstrategie für das Bremer Gesundheitswesen formulieren
- Krankenhäuser digital ausrichten
- Die digitale Versorgung effektiv nutzen
- Digitale Terminbuchung bei Arztpraxen und Leistungserbringenden - Schnittstellen öffnen
- Elektronische Ersatzbescheinigung (eEB) - direkten Austausch zwischen Praxen und Krankenkassen ermöglichen
- Eine digitale Schnittstelle in der Notfallversorgung schaffen
- Versicherten zeitgemäße Transparenz ermöglichen
- Digitalkompetenz fördern
- Digitale Angebote für Pflegebedürftige einrichten und weiterentwickeln
- Automatisierung von Dokumentationsaufgaben durch KI und Spracherkennung - gesetzliche Basis schaffen
TK-Positionspapier: Digitale Transformation im Gesundheitswesen
Positionspapier der TK-Landesvertretung Bremen zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen