Seit Oktober 2020 können Ärztinnen und Ärzte Apps auf Rezept verschreiben. Der zweite DiGA-Report von der Techniker Krankenkasse (TK), dem Forschungsinstitut Vandage und der Universität Bielefeld zieht Resümee, wie die Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) im Gesundheitssystem angekommen sind.

DiGA-Report II 2024

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Bedenkliche Preisentwicklung bei Apps auf Rezept  

Krankenkassen übernehmen die Kosten für Apps, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft und zugelassen wurden. Lag der Durchschnittspreis für eine DiGA im Jahr 2020 noch bei 418 Euro, sind es 2023 bereits 628 Euro. Der höchste Preis einer DiGA liegt bei 2.077 Euro für die App Levidex gegen Multiple Sklerose.

Eines der zentralen Probleme der Preisbildung ist, dass die Hersteller die Preise im ersten Erstattungsjahr unabhängig vom nachgewiesenen Nutzen frei festlegen können.

Dr. Jens Baas

Dr. Jens Baas (Vorstandsvorsitzender der TK) posiert für ein Porträtfoto. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse


"Wir brauchen dringend eine wirksame Regulierung der Preise für Apps auf Rezept. Es ist ökonomisch nicht zu verantworten, dass die Versichertengemeinschaft immer mehr Geld für Anwendungen zahlen muss, deren Nutzen zu diesem Zeitpunkt noch nicht belegt ist."  

Wer nutzt Apps auf Rezept? 

Bis Ende 2023 wurden bei der TK 106.000 Freischaltcodes für DiGA eingelöst. Am häufigsten verschrieben wurden Apps für die mentale Gesundheit (32.384), gegen Übergewicht und Diabetes (18.594) und gegen Rücken- und Knieschmerzen (17.996). Mit 67,5 Prozent liegt der Anteil der Frauen deutlich höher als der der Männer. Das Durchschnittsalter der DiGA- Nutzerinnen und -Nutzer liegt bei 45 Jahren.  

Apps auf Rezept: Für welche Anwen­dungs­ge­biete werden sie genutzt?

Anzahl der Verordnungen von Apps auf Rezept nach Anwendungsgebieten. Quelle: TK-Daten, 31.12.2023 Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Anzahl der Verordnungen von Apps auf Rezept in unterschiedlichen Anwendungsgebieten von 2020 bis 2023. Quelle: TK-Daten, Stand 31.12.2023. 

22.200 Ärztinnen und Ärzte haben DiGA verordnet

Der Report zeigt, dass die Apps in den Arztpraxen noch nicht flächendeckend angekommen sind. Lediglich zwölf Prozent aller Ärztinnen und Ärzte haben bis Ende Juni 2023 Rezepte für DiGA ausgestellt (rund 22.200 von rund 185.000).

Weitere Informationen

In der Mediathek finden Sie Infografiken zu den Apps auf Rezept: