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Seit rund 85 Jahren verfolgen Forscherinnen und Forscher aus Harvard das Leben von 724 amerikanischen Männern und später auch deren Familienangehörigen. Unter den Studienteilnehmern der ersten Jahre sind Absolventen der Harvard Universität ebenso wie Männer aus armen Verhältnissen. Eine so lang dauernde Studie ist sehr selten. Sie liefert Erkenntnisse, die sonst schwer zu gewinnen sind.

"Ein gutes Leben besteht aus guten Beziehungen." Robert Waldinger, US-amerikanischer Psychiater und Forscher

Als die Studie 1938 begann, waren die Männer Jugendliche oder junge Erwachsene. Niemand konnte damals wissen, wie ihre Leben sich entwickeln würden. Diejenigen, die heute noch leben, sind mittlerweile fast 100 Jahre alt. Jahr für Jahr haben die Forscherinnen und Forscher sie in Interviews befragt, ihre Lebensläufe und medizinischen Daten analysiert, sie sogar in Diskussionen mit ihren Familienangehörigen gefilmt. Manche wurden Fabrikarbeiter, andere Maurer, Anwälte, Gärtner, Verleger - und einer, John F. Kennedy, wurde sogar Präsident der USA.

Gute Beziehungen zu anderen machen gesünder

Robert Waldinger, der mittlerweile vierte Leiter der Studie, fasst die Ergebnisse der Studie in einem Satz zusammen:  "Die wichtigste Botschaft aus der Studie ist: Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder. Punkt."

Die Männer, die in guten zwischenmenschlichen Beziehungen lebten - mit der Familie, Freunden oder Gemeinschaften -, waren nicht nur glücklicher und gesünder, sie lebten auch länger als diejenigen, die weniger gute Beziehungen hatten.

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Beziehungen leben auch von kleinen Aufmerksamkeiten. Das muss nicht immer etwas Materielles sein - auch ein guter Tipp oder eine Empfehlung zeigt, dass wir unseren Besten nur das Beste wünschen. Empfehlen Sie die TK und freuen Sie sich, wenn andere von unseren starken Leistungen profitieren.

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Nicht die Menge zählt, sondern die Qualität

Aus ihren Daten schließen die Forschenden, dass es "nicht auf die Anzahl der Freunde ankommt und nicht darauf, ob man in einer festen Beziehung ist, sondern auf die Qualität." Die Männer, die mit 50 Jahren am zufriedensten mit seinen Beziehungen waren, waren mit 80 Jahren die gesündesten. Nicht der Cholesterinwert oder andere Gesundheitsdaten sagten am besten voraus, wie gesund sie mit 80 Jahren sein würden, sondern wie zufrieden sie mit ihren Beziehungen waren.

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Podcast Freund­schaften

Gute Freunde bereichern nicht nur unser Leben, sondern stärken auch unsere Gesundheit.

Gut fürs Gehirn

Mit anderen Menschen gute Beziehungen zu pflegen, schützt auch das Gehirn. Diejenigen, die wussten, dass sie sich auf jemand anders verlassen konnten, wenn es nötig ist, hatten im Alter ein besseres Gedächtnis.

Beziehungen ausbauen

Es macht also Sinn, in gute Beziehungen zu investieren. Jede Beziehung, so Waldinger, bietet Gelegenheiten dafür - wir müssen sie nur wahrnehmen, solange es möglich ist. 

Alle Beziehungen bieten Gelegenheiten  - wir müssen sie nur wahrnehmen. Robert Waldinger

Wo finden wir die Gelegenheiten? Zum Beispiel, indem wir alte Kontakte wieder aufnehmen. Etwa zu alten Freunden aus Kinder- und Jugendzeiten, zu Geschwistern oder zu anderen Menschen, mit denen wir wichtige Zeiten unseres Lebens verbracht haben. Auch die alltäglichen Kontakte und freundschaftlichen Beziehungen, die uns umgeben, können wir wertschätzen und pflegen - zum Beispiel mit den Kollegen und Kollegen, den Mitstudierenden oder Menschen aus der Nachbarschaft.  

Bei dem anfangen, was wir haben

In seinem Buch "The Good Life" aus dem Jahr 2023 gibt Waldinger zusammen mit seinem Co-Autor, dem Psychologen Marc Schulz, konkrete Anregungen, wie man seine Beziehungen verbessern kann. 

Beginnen sollte man, so die Autoren, mit einer Bestandsaufnahme der eigenen Beziehungen. Wer gehört zu Ihrem Netzwerk? Welche Beziehungen geben Ihnen Kraft, welche strengen Sie eher an? Wie oft haben Sie Kontakt zu diesen Menschen? Vielleicht entdecken Sie dabei, in welche Beziehungen Sie wieder mehr Energie investieren wollen und welche Sie verbessern können. 

Fangen Sie mit Beziehungen an, die gut laufen. Waldinger & Schulz 2023

Fangen Sie dabei mit Beziehungen an, die gut laufen, raten Waldinger und Schulz. Sagen und zeigen Sie den Menschen, die für Sie wichtig sind, dass Sie sie schätzen - und warum. Geben Sie diesen Beziehungen neuen Schwung, zum Beispiel, indem Sie etwas Neues zusammen machen. 

Bei Beziehungen, die zwar vertraut, aber doch durch eine Art von Unbehagen belastet sind, können Sie versuchen, die Ursache für das Unbehagen zu entdecken, so die Autoren. Es mag ein Streit sein oder eine Verletzung, über die Sie bisher hinweggegangen sind. Vielleicht hilft bereits das Ansprechen dieses Problems, diesen Beziehungen die kraftgebende Qualität zurückzugeben, die sie einmal hatten. 

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Glück und Gemein­schaft

Wer anderen Gutes tut, macht auch sich selbst glücklicher. Wie Sie durch Freundlichkeit zufriedener werden.

Drei Vorschläge für glücklichere Beziehungen 

Funktionierende Beziehungen sind auf Gegenseitigkeit angelegt. Waldinger und Schulz geben drei Vorschläge mit auf den Weg, die dieses Geben und Nehmen fördern.

Geben und Nehmen sind die Basis für ein sinnvolles Leben. Robert Waldinger

Der erste: Seien Sie großzügig gegenüber anderen. Geben Sie Ihnen das, was Sie selbst gern bekommen würden. Der zweite: Seien Sie bereit, neue positive Erfahrungen mit Menschen zu machen, und dafür neue Schritte zu gehen, selbst wenn Sie schon einmal enttäuscht wurden. Und der dritte: Seien Sie radikal neugierig auf andere Menschen und das, was sie erleben und fühlen. Eine Haltung der ehrlichen Neugier signalisiert Akzeptanz und Zuwendung und ermöglicht ein liebevolles, tiefes gegenseitiges Verstehen.

Die Harvard-Study of Adult Development

Die Harvard-Studie ist die weltweit längste wissenschaftliche Studie über Risiken und förderliche Faktoren für Glück und Gesundheit. Sie ist aber nicht die einzige. Wir haben einige weitere Langzeitstudien für Sie in unseren Quellenangaben aufgeführt. Sie alle bestätigen die Erkenntnis der Harvard-Studie: Gute zwischenmenschliche Beziehungen machen uns glücklich und gesund. 

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Bezie­hungen verbes­sern

Schritt für Schritt zu befriedigenderen Beziehungen: Mit der Mentalstrategie WOOP finden Sie den Weg.

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