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Wenn Sie mit COPD schneller als bisher außer Atem geraten und schlechter Luft bekommen, kann sich ein Schub (Exazerbation) ankündigen. Je früher Sie diese Veränderung zur Kenntnis nehmen und ggfs. die Therapie anpassen lassen, desto besser stehen Ihre Chancen, das Fortschreiten Ihrer Erkrankung zu verlangsamen. 

Allerdings reagieren viele Betroffene meist erst sehr spät, wenn die Beschwerden nicht mehr "wegzudiskutieren" sind. In der Frühphase fällt es oft schwer, die sich anbahnende Verschlechterung zu erkennen. Das gilt auch für ärztliches Fachpersonal und deshalb gibt es mehrere Tests, die Ärzte in ihrer Praxis zur Prüfung anwenden können. 

Wichtig zu wissen: Im Rahmen einer australischen Studie fand man heraus, dass der einfachste der Standardtests ebenso gute Ergebnisse liefert wie die komplizierteren Varianten. Aus diesem Grund können Sie jetzt den ärztlichen Aufsteh-Test für sich als grobe Orientierung nutzen und in regelmäßigen Abständen selbst durchführen.

Diese Tests stehen im ärztlichen Setting zur Verfügung

In der Lungenheilkunde wird üblicherweise der 6-Minuten-Gehtest durchgeführt. Er liefert wichtige Hinweise darauf, wie schwer eine COPD ausgeprägt ist und welche Prognose die Krankheit hat.

6-Minuten-Gehtest: Gemessen wird darin die Strecke, die Innerhalb von 6 Minuten zurückgelegt wird. Wie schnell jemand geht und ob Pausen nötig sind, wird individuell selbst entschieden. Parallel dazu misst das Fachpersonal Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Kohlendioxidgehalt im Blut.

  • Dieser Test ist in einfacher Form als Selbsttest möglich, eine Überwachung der Vitalparameter geben zusätzliche Informationen, sind aber aus reinen Sicherheitsgründen meist nicht nötig. Mithilfe eines Schrittzählers beispielsweise im Smartphone lässt sich die zurückgelegte Gehstrecke dokumentieren. Mit der Zeit bekommen Sie ein Gespür dafür, ob die Strecke gleichbleibt oder sich möglicherweise verkürzt.

Um zu beurteilen, ob ältere Menschen ihren Alltag möglicherweise bald nicht mehr allein bewältigen können, gibt es den Short Physical Performance Battery Test (SPPB-Test).

SPPB-Test: Gemessen wird das Gleichgewicht im Stehen mit verschiedenen Fußpositionen, wie schnell eine Strecke von 4 m zurückgelegt wird sowie die Muskelkraft in den Beinen beim Aufstehen aus dem Sitzen.

  • Diese Kombination aus 3 Testübungen stammt aus der Altersmedizin und ist in räumlich beengten Arztpraxen oft nicht durchführbar. Dieser Test eignet sich deshalb nicht so gut als Selbsttest.

Ein Forschungsteam aus Australien fand jetzt heraus, dass der so genannte 5-repetition-sit-to-stand-test (5STS) ähnlich aussagekräftige Informationen liefert wie der ansonsten übliche, aber etwas schwieriger durchzuführende 6-Minuten-Gehtest. Dieser Test hilft dabei, Menschen mit einem hohen Risiko für eine Krankheitsverschlechterung sicher und frühzeitig zu erkennen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Chronic Obstructive Pulmonary Disease. 

5STS: Gemessen wird, wie schnell jemand fünfmal hintereinander aus dem Sitzen heraus von einem Stuhl aufstehen kann. 

  • Diesen Test können Sie sehr gut selbst durchführen. Sehr schwache Menschen mit COPD sollten den Test nicht auf eigene Faust machen. Führen Sie den Test in regelmäßigen Abständen durch, merken Sie schnell, wenn sich etwas ändert.

Selbst testen mit dem "5x-Aufsteh-Test"

Sie benötigen dazu: Einen rutschfest stehenden, stabilen Stuhl und eine Stoppuhr oder einen Wecker.

So funktioniert es: Setzen Sie sich auf den Stuhl. Die Arme dürfen nicht mithelfen und sind deshalb vor der Brust verschränkt und die Handflächen liegen auf dem Brustkorb. Nun messen Sie die Zeit, die Sie benötigen, um insgesamt 5 Mal aus dem Sitzen in den Stand zu kommen. 

Achtung: Schummeln ist allerdings nicht erlaubt, die Beine müssen jedes Mal gestreckt sein und der Oberkörper aufrecht. Sollten Sie Luftnot bekommen, Herzbeschwerden oder Schwindel, brechen Sie den Test bitte sofort ab. Geben Sie sich Mühe, aber ein falscher Ehrgeiz führt nur zu Überforderung und ist deshalb fehl am Platz.

Auswertung: Je nach Alter und Geschlecht gibt es verschiedene Werte in den Kategorien von sehr schwach bis sehr gut. Diese Auswertungen sollten Sie allerdings dem ärztlichen Fachpersonal überlassen. Nutzen Sie den Test um sich selbst und Ihre momentane Fitness besser kennen zu lernen und schnell herauszufinden, wenn sich eine Verschlechterung der COPD andeutet.

Unser Tipp: Unabhängig davon, welchen Test sie durchführen, selbst oder beim Arzt, sollten Sie sich unmittelbar davor mindestens 30 Minuten nicht stark belasten. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um zur Ruhe zu kommen, bevor sie mit den Übungen starten.