FSME: Impfquote stagniert, Risikogebiete nehmen zu
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 8. April 2024. Die Quote der Impfungen gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Thüringer Risikogebieten lag im Jahr 2020 bei 29,8 Prozent. Seit 2014, als es noch etwa 32 Prozent waren, geht sie leicht zurück. Darauf weist die Techniker Krankenkasse hin und bezieht sich dabei auf aktuelle Analysen des Robert Koch-Instituts (RKI).
"Im Vergleich zu FSME-Risikogebieten zum Beispiel in Bayern (23,1 %), Baden-Württemberg (18,2 %) oder Sachsen (19,2 %) ist die Impfquote im Freistaat recht hoch", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Gleichzeitig sind drei von zehn Menschen nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Impfung zuverlässig gegen FSME und damit im schlimmsten Fall gegen Hirnhautentzündung schützt. Für unbeschwerte Spaziergänge, Wanderungen und Gartenarbeit wäre es erfreulich, wenn sich noch mehr Menschen mit dem Thema FSME-Impfung beschäftigen."
Altersunterschiede bei den Impfquoten
Auffällig ist, wie unterschiedlich verschiedene Altersgruppen gegen FSME geschützt sind: Die Impfquote ist im Alter zwischen fünf und 18 Jahren am höchsten. Im Jahr 2020 waren über 35 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Thüringer Risikogebieten gegen FSME geimpft. Bei den jungen Erwachsenen nimmt die Impfquote kontinuierlich ab. Von den 30-Jährigen in Thüringer Risikogebieten waren 2020 nur noch knapp 20 Prozent geimpft.
Danach steigen die Impfquoten allmählich wieder. Ältere Erwachsene im Alter zwischen 65 und 80 Jahren ziehen mit etwa 35 Prozent nahezu mit den Kindern und Jugendlichen gleich.
Das ist besonders relevant, weil aus der Wissenschaft bekannt ist, dass gerade ältere Menschen bei einer FSME-Erkrankung im Vergleich zu Kindern ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Verläufe, Komplikationen und bleibende Schäden haben.
Rasant steigende Zahl von FSME-Risikogebieten
Die Zahl der FSME-Risikogebiete in Thüringen hat sich in den letzten 20 Jahren vervierfacht - 2004 waren es drei, aktuell sind es dreizehn. Erst im Januar 2024 wurde mit dem Landkreis Altenburger Land ein neues FSME-Risikogebiet ausgewiesen.
Damit sind in Thüringen über die Hälfte der Stadt- und Landkreise FSME-Risikogebiete.
Hinweis für die Redaktion
Die Risikogebiete und weitere Fakten zur Erkrankung stellt das Robert Koch-Institut online zur Verfügung.
Die Auswertungen zu FSME-Impfquoten beziehen sich auf Daten der KV-Impfsurveillance aus dem Epidemiologischen Bulletin 2023 des RKI.