Zahl der Pflege-Erstanträge gestiegen
Artikel aus Niedersachsen
Die TK setzt sich dafür ein, dass die pflegenden Angehörigen nicht aus den Augen verloren werden und stellt Hilfsangebote zur Verfügung.
Seit Inkrafttreten der umfassenden Pflegereform zum Jahreswechsel 2016/17 verzeichnet die Pflegekasse der Techniker Krankenkasse in Niedersachsen einen deutlichen Anstieg der Erstanträge. 2017 gingen bei der TK rund 18 Prozent mehr Erstanträge auf eine Einstufung in einen Pflegegrad ein als im Jahr zuvor.
Einen Zuwachs verzeichnen auch einzelne Leistungen der Pflegeversicherung. So nahmen zum Beispiel 2017 rund 22 Prozent mehr Versicherte in Niedersachsen sogenannte Entlastungsleistungen in Anspruch als im Vorjahr. Dazu gehören etwa Beschäftigungsangebote - wie zum Beispiel Vorlesen - oder die Begleitung zum Arzt.
Die TK setzt sich dafür ein, dass die pflegenden Angehörigen nicht aus den Augen verloren werden und umfassende Hilfsangebote zur Verfügung zu stellen. Dabei birgt die Digitalisierung das Potential, die Autonomie im eigenen Heim zu unterstützen. So können beispielsweise smarte Technologien ("Smart Home") für Sicherheit bei Pflegebedürftigen und deren Angehörigen sorgen. Leider werden solche Smart-Home-Lösungen derzeit nicht im Leistungskatalog der Pflegeversicherung berücksichtigt. Die TK fordert deshalb, dass der Leistungskatalog der Pflegeversicherung entsprechend erweitert wird.
Angebote für pflegende Angehörige
In stressfreier Umgebung Abstand vom Pflegealltag zu bekommen und sich mit der eigenen Situation auseinanderzusetzen - dafür ist ein Seminar der TK gedacht. Die einwöchige Veranstaltung ermöglicht es in zwangloser Atmosphäre den Pflegealltag zu reflektieren, sich Wissen und Entspannungstechniken anzueignen und Erfahrungen auszutauschen – und den Belastungen der Pflegeaufgabe entfliehen. Angeleitet werden die Seminareinheiten von einem Psychologen und einer Pflegefachkraft. Das TK-Seminar „Pflegen und sich pflegen lassen“ richtet sich speziell an pflegende Angehörige, denen es im Alltag schwer fällt, eine Auszeit von der Pflege zu nehmen.
Ganz bewusst sorgt das Seminar für eine Auszeit: Die Pflegebedürftigen werden währenddessen über die Kurzzeit- oder Ersatzpflege betreut. Beides sind Leistungen der Pflegeversicherung. Im Seminar haben die
pflegenden Angehörigen
Zeit, sich unterstützt von einer Psychologin mit der eigenen Pflegesituation auseinanderzusetzen und sich um ihre eigenen Bedürfnisse und ihre eigene Gesundheit zu kümmern.