Hamburg, 8. Oktober 2024. Anlässlich der ersten Lesung des Gesetzes zur Reform der Notfallversorgung (NotfallG) im Bundestag am 9. Oktober hat die Techniker Krankenkasse (TK) eine politische Position veröffentlicht. Zur Notfallreform sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: 

"In gesundheitlichen Notfällen kommt es auf eindeutige Wege und Anlaufstellen an. Bei dem aktuellen Durcheinander aus ambulanten Notdiensten und Notaufnahmen der Krankenhäuser kann es nicht bleiben. Die mehr als überfällige Reform bietet gute Ansätze für eine bessere und effizientere Notfallversorgung. So führt die Vernetzung der Telefonnummern von Rettungsdienst (112) und ambulantem Bereitschaftsdienst (116 117) dazu, dass Patientinnen und Patienten Hilfe zielgerichtet aus einer Hand erhalten. Die Integrierten Notfallzentren (INZ) als zentrale Anlaufstelle für medizinische Ersteinschätzungen sorgen dafür, dass Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden. Das entlastet auch das Personal spürbar. Bei der Notfallreform darf es keine Schlupflöcher geben: Sie verliert merklich an Effekt, wenn Patientinnen und Patienten die Notaufnahme in Kliniken ohne INZ aufsuchen können, anstatt über die neuen, sinnvollen Strukturen zu gehen." 

"Eine Reform der Notfallversorgung ohne eine Reform des Rettungsdienstes greift deutlich zu kurz. Das Rettungswesen gleicht derzeit einem Flickenteppich: Einheitliche Qualitätsvorgaben und Anreize für wirtschaftliches Handeln sowie Digitalisierung sucht man bisher vergebens. Eine Reform des Rettungswesens muss die vorhandenen Fehlanreize im System aufbrechen. Nur eine konsequent umgesetzte Notfallreform zusammen mit einer Reform des Rettungsdienstes kann die notwendigen Verbesserungen der Versorgung in den erwarteten Einsparungen realisieren." 

Hinweis für die Redaktion

Die TK hat eine neue politische Position zur Notfallreform veröffentlicht.