Darin war sich TK-Chef Dr. Jens Baas mit Staatssekretär Matthias Heidmeier (CDU) vom NRW-Gesundheitsministerium beim Jahresempfang der TK-Landesvertretung NRW Ende Januar in Düsseldorf einig.

"Damit die Kosten für unsere medizinische Versorgung nicht aus dem Ruder laufen, müssen wir uns darauf festlegen, nicht mehr Geld auszugeben, als wir einnehmen", sagte Baas. Die Lösung könne jedenfalls nicht lauten, die Einnahmen weiter zu erhöhen. Auf der Ausgabenseite müsse die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) von versicherungsfremden Leistungen entlastet werden, forderte der TK-Vorstandsvorsitzende.

Weder die Beiträge für die Bürgergeld-Empfänger noch die hälftige Beteiligung an den Kosten der Krankenhaustransformationsfonds gehörten zu den Aufgaben der GKV. Sie müssten von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern übernonmmen werden. Die Finanzierung des Gesundheitssystems werde das Topthema einer künftigen Regierung sein, erklärte Baas. Sie müsse eine Antwort auf die Frage finden: Wie können wir das System leistungsfähig halten und verhindern, dass wir im internationalen Vergleich nicht abgehängt werden?

TK-Neujahrs­emp­fang 2025

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Barbara Steffens, StS Matthias Heidmeier, Dr. Jens Baas, Dr. Eckart v. Hirschhausen (v.l.)

Heidmeier zeigte sich angesichts einer alternden Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts überzeugt, dass die Sozialkosten in Zukunft hoch bleiben werden. Damit sie nicht weiter steigen, müsse nach der stationären auch die ambulante Versorgung neu aufgesetzt werden. Diese Aufgabe werde die Landesregierung nach der Umsetzung des neuen Krankenhausplanes angehen, sagte Heidmeier. Dazu gehöre auch, die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen.

Dabei führe an der Digitalisierung kein Weg vorbei, ergänzte der TK-Chef. Sie habe im Verbund mit Künstlicher Intelligenz das Potenzial, unser Gesundheitssystem grundlegend zu reformieren. So könnten Behandlungen mit Hilfe von Gesundheitsdaten optimiert und maßgeschneiderte Präventionskonzepte erstellt werden.

Die sich dadurch eröffnenden Chancen dürften nicht durch übertriebenen Datenschutz zunichte gemacht werden, betonte Baas, der damit bei Heidmeier auf offene Ohren traf. "Wir brauchen ein anderes Verständnis von Datenschutz", erklärte der Staatssekretär. Die elektronische Patientenakte sei "alternativlos", so Heidmeier.

Prominenter Gast auf dem Podium war Eckart von Hirschhausen. Der Arzt, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator war der Einladung von Barbara Steffens, Leiterin der Landesvertretung NRW, gefolgt. Der Mitbegründer der "Scientist for Future" und Gründer der Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen" lenkte den Blick auf das Thema Nachhaltigkeit. Hier gebe es noch großen Nachholbedarf im Gesundheitssystem. So plädierte er dafür, den CO2- Fußabdruck bei der Herstellung von Arzneimitteln im Zulassungsprozess auszuweisen und bei Klinikneubauten energieeffiziente Hitzeschutzmaßnahmen wie wassergekühlte Gebäudedecken einzuplanen.