Eine der großen Aufgaben unserer Zeit ist es, den digitalen Wandel mit gutem Leben zusammenzudenken. Dazu brauchen wir klare Ziele und ein abgestimmtes Vorgehen im Bereich der Digitalisierung. Das geht nur, wenn alle an einem Tisch sitzen. Dafür geht die Digitalministerkonferenz - kurz DMK - im Mai dieses Jahres in die dritte Runde und Rheinland-Pfalz hat 2025 den Vorsitz. 

Dörte Schall

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Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz

Die DMK bringt die Digitalministerinnen und -minister zusammen, um das strategische Vorgehen innerhalb der digitalen Transformation Deutschlands abzustimmen und die notwendigen politischen Weichenstellungen dafür vorzunehmen. Darüber hinaus dient sie als Sprachrohr der Länder. So können wir als Länder - in Ergänzung und Abstimmung mit dem IT-Planungsrat - gemeinsam Themen setzen und in die Zusammenarbeit mit dem Bund und der EU eintreten.

Digitale Infrastrukturen

Durch die Digitalisierung sind Daten unabhängig von Zeit und Raum verfügbar. Homeoffice oder digitale Sprechstunden beim Arzt werden dadurch möglich, sind aber nur der Anfang. Grundlage dafür ist eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur. Beim Ausbau der Mobilfunk- und Breitbandnetze haben wir bereits gute Fortschritte erzielt. Zwei von drei Haushalten in Rheinland-Pfalz können bereits in Gigabitgeschwindigkeit surfen. Doch darauf wollen wir uns nicht ausruhen: Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 alle Haushalte in Rheinland-Pfalz mit Glasfaser versorgt sind.

Onlinezugangsgesetz

Neben digitalen Infrastrukturen braucht es Strukturen, die die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) möglich machen. Hieran arbeiten wir kontinuierlich gemeinsam mit den Kommunen - mit Erfolg: Bürgerinnen und Bürger können immer mehr Verwaltungsdienste bequem von zu Hause aus erledigen. So ist es auch Teil der rheinland-pfälzischen Digitalstrategie, digitale staatliche Angebote flächendeckend zu etablieren. Doch für eine strategische Umsetzung des OZG ist es entscheidend, dass Bund und Länder eng zusammenarbeiten. Auf Bundesebene wird daher aktuell eine föderale Digitalstrategie erarbeitet.

Transformation der Arbeitswelt

Ein weiteres zentrales Thema ist die Transformation der Arbeitswelt. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) beispielsweise hat das Potenzial, die Produktivität zu steigern und Arbeitsprozesse zu optimieren. So können Unternehmen effizienter arbeiten, Ressourcen optimieren und Wettbewerbsvorteile erzielen. Aber auch Beschäftigte können gezielt entlastet werden. Gleichzeitig wird es für viele Unternehmen unter Wettbewerbsbedingungen auf Dauer nicht möglich sein, auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI zu verzichten. Dies gilt auch für das Gesundheitswesen: KI kann Beschäftigte bei der Dokumentation, Planung oder Abrechnung unterstützen. So bleibt mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten.

Dafür müssen Beschäftigte teils neue Kompetenzen erlangen, um mit KI-Systemen zu interagieren und diese zu überwachen - diese Kompetenzen sind in der Regel anwendungsfallspezifisch. Eine Unterstützung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist daher notwendig, um bestehende Qualifikationen zu erweitern oder ggf. eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung zu ermöglichen. 
In Rheinland-Pfalz bildet die Transformationsagentur eine zentrale Säule der Landesstrategie zur Bewältigung des tiefgreifenden Wandels in der Arbeitswelt. Ihr Ziel ist es, Beschäftigte und Unternehmen bei der Anpassung an neue Herausforderungen zu unterstützen und diese als Chancen zu nutzen. 

Den Weg, der vor uns liegt, können wir nur gemeinsam gehen. Denn den digitalen Wandel mit gutem Leben zusammenzudenken, ist eine Aufgabe, die wir nur in Zusammenarbeit bewältigen können. Das schließt alle politischen Ebenen ein, von der kommunalen über die Ebene der Länder bis zur europäischen. Die Digitalministerkonferenz bietet dafür eine sehr gute Plattform.