Facharztmangel kann ausgeglichen werden, wenn es gelingt, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie telemedizinisch Möglichkeiten zu nutzen und mit weitgehender Delegation ärztlicher Leistungen zu verbinden. Wichtig dafür ist besonders das außerordentliche Engagement von Dr. Reinhard Martens, der Kassen und KV sofort für seinen Lösungsvorschlag gewinnen konnte. Für Termine beim ambulanten Kinder- und Jugendpsychiater haben Patienten bisher sehr weite Wege in Kauf nehmen müssen. In diesem Facharztbereich ist die Region Weißwasser deutlich unterversorgt.

Dr. Rein­hard Martens

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Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Sozialministerium, gesetzlichen Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung Sachsen, Landesärztekammer und Krankenhausgesellschaft Sachsen hat deshalb mit dem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Reinhard Martens ein neues Projekt umgesetzt.

Telemedizinische Plattform vernetzt Arzt und Therapeuten 

Das Projekt beinhaltet die Delegation fachärztlicher Leistungen auf hochqualifizierte Therapeuten in Weißwasser, mit denen Dr. Reinhard Martens von Pirna aus über jederzeit verfügbare Videokonferenzen in Verbindung steht. Mit den Patienten tauscht sich der Mediziner auch per therapeutisch assistierter Videosprechstunde aus, wobei der erste Kontakt immer persönlich stattfindet.

Diese neue Praxisorganisation entlastet den Arzt und ermöglicht ihm, zusätzliche Patienten ambulant in der Zweigpraxis zu behandeln. Die Behandlung obliegt selbstverständlich weiterhin dem Arzt, der über eine telemedizinische Plattform die Therapie parallel verfolgt und sich sofort einschalten kann. Bei schwer kranken Patienten mit erheblichen psychosozialen Einschränkungen sind im Rahmen der Intensivtherapie gerade Besuche im häuslichen oder schulischen Umfeld und häufigere Kontakte in allen Lebensbereichen besonders wichtig. Mit ihren spezifischen beruflichen Kompetenzen und ihrer intensiven Vernetzungsarbeit tragen die Therapeuten maßgeblich dazu bei, die Kinder und Jugendlichen sowie deren familiäres Umfeld im Umgang mit der Erkrankung zu stärken.

Digital vernetzt

Digital vernetzt: Dr. Reinhard Martens bei der Telesprechstunde Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Dr. Reinhard Martens bei der Telesprechstunde

Der Einsatz moderner Telemedizin ermöglicht es, die Patientenbetreuung auch in unterversorgten Gebieten wohnortnah sicherzustellen. Der Facharztstandard sowie das Tandem aus Mediziner und Therapeuten gewährleisten die hohe Qualität des Projektes.   

Schnelle und effektive Hilfe für mehr Familien

Dr. Reinhard Martens, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist sich sicher: "Moderne Kinder- und Jugendpsychiatrie kann bei der Mehrzahl der erkrankten Kinder und Jugendlichen ambulant und ohne den Einsatz von Medikamenten erfolgen. Dafür benötigen wir aber individuell abgestimmte Behandlungsangebote, die für alle Familien erreichbar sind.

Es ist sensationell, dass die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen in Sachsen dieses deutschlandweit einmalige Modell gemeinsam mit mir entwickelt haben und mir die Nutzung modernster zertifizierter Technologie ermöglichen. Damit können wir mit unserem Team viel mehr Familien schnelle und effektive Hilfe anbieten." 

Hintergrund

Das Projekt ist auf die Modellregion Weißwasser zugeschnitten. Hier besteht im Facharztbereich der Kinder- und Jugendpsychiater eine Unterversorgung. Das Gemeinsame Landesgremium nach § 90a SGB V aus sächsischem Sozialministerium und Partnern der Selbstverwaltung hat deshalb Modellregionen in Sachsen ausgewählt und sieben Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Arbeitsaufträgen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung eingesetzt. Die Arbeitsgruppe Gesundheitsmanagement wurde von der TK geleitet.