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Viele private Krankenversicherer locken vor allem junge und gesunde Gutverdienende mit niedrigen Einstiegsprämien, einem "maßgeschneiderten" (reduzierten) Leistungsspektrum in frei wählbaren Tarifen oder einem angeblich erstrebenswertem Sonderstatus als Privatpatient. Wenn man allerdings genauer hinschaut, zeigt sich schnell, dass diese vermeintlichen Vorteile zum Teil mit erheblichen Risiken einhergehen. Die sind mitunter schwer abzuschätzen.

PKV- Versi­cherte: Wagnis Tarif­wahl

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Wer kann mit Mitte 30 schon erahnen, welche medizinischen Leistungen man später einmal benötigt? Was also, wenn sich durch den anfangs gewählten Billigtarif mit eingeschränktem Leistungsspektrum und hohem Selbstbehalt später im Krankheitsfall eine große Versorgungslücke auftut? Bei der Wahl des falschen Tarifs in der privaten Krankenversicherung können diese Probleme auftreten:

  • Wählt man einen Basistarif mit geringeren Beiträgen, kann dies zu einer niedrigeren Absicherung im Krankheitsfall führen. Umfassendere Tarife bieten zwar bessere Leistungen, sind aber auch deutlich teurer.
  • In der PKV können bestimmte Vorerkrankungen zu kompletten Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen führen. Dies bedeutet, dass bestimmte Behandlungen entweder gar nicht übernommen werden oder nur gegen einen höheren Beitrag versichert sind.
  • Tritt ein Versicherungsfall ein, kann es vorkommen, dass die private Krankenversicherung nicht alle Leistungen im vollen Umfang erstattet und Betroffene auf den Kosten komplett oder teilweise sitzen bleiben.

Alles inklusive - bei der GKV

Das ist in der gesetzlichen Krankenversicherung zum Glück ganz anders: Gesetzlich Versicherte haben grundsätzlich und jederzeit Zugang zu allen medizinisch notwendigen Leistungen. Die benötigte medizinische Versorgung ist stets vollumfänglich gesichert - unabhängig von der Höhe ihres Beitrags, ihres Alters oder eventueller Vorerkrankungen! 

Risiken von Tarifen mit Selbstbeteiligung

Bei den meisten privaten Krankenversicherungen besteht die Möglichkeit, Tarife mit Selbstbeteiligung oder Selbstbehalt (SB) abzuschließen. Das bedeutet, dass Versicherte im Krankheitsfall einen vereinbarten Teil der Kosten selbst tragen.

Durch die Wahl eines individuellen Selbstbehaltsmodells kann die versicherte Person auf den ersten Blick Geld sparen. Denn je höher der vereinbarte Selbstbehalt im Versicherungsfall, desto günstiger sind in der Regel die monatlichen Beiträge. Allerdings steigen die Gesundheitskosten im Alter in der Regel. Darum gilt:

  • Wer sich für eine Selbstbeteiligung entscheidet, muss einkalkulieren: je älter die versicherungsnehmende Person, desto höher sind die Gesundheitskosten, die im Durchschnitt entstehen. Dadurch erhöhen sich die persönlichen Kosten im Rahmen der Selbstbeteiligung.
  • Diese Ausgaben müssen bei der Finanzplanung berücksichtigt werden, um die langfristige Finanzierbarkeit einer privaten Krankenversicherung sicherzustellen.
  • Eine hohe Selbstbeteiligung kann zudem die Durchführung künftiger Tarifwechsel erschweren. Bei einem Tarif mit hoher Selbstbeteiligung ist eine Senkung der Selbstbeteiligung nur durch eine erneute Gesundheitsprüfung möglich, da eine geringere Eigenbeteiligung als Mehrleistung der Versicherung gilt.
  • Im Vergleich zur Erstantragstellung ist diese Gesundheitsprüfung zwar vereinfacht, dennoch können daraus Risikozuschläge durch mittlerweile aufgetretene Erkrankungen resultieren, die eine eigentlich angestrebte Beitragseinsparung unmöglich macht.

Der Wechsel des Krankenversicherungssystems ist also eine grundsätzliche Entscheidung, die gut überlegt und abgewogen werden sollte, zumal der Gesetzgeber den Weg von der privaten zurück in die gesetzliche Krankenversicherung bewusst erschwert hat .