Medienkompetenz ist essenziell für die Gesundheit!
Position aus Saarland
Die Verbindung zwischen Mediennutzung und Gesundheit wird häufig unterschätzt. Aus Sicht der TK ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Medien ein wichtiger Faktor für die Gesundheit. LV-Leiter Stefan Groh erläutert in seinem Standpunkt die Gründe dafür.
Das Internet spielt im Alltag vieler Menschen eine immer größere Rolle - besonders bei Kindern und Jugendlichen. Doch gerade für diese Altersgruppe lauern viele Gefahren im Netz: Sucht, Cybergrooming, Cybermobbing oder verstörende Videos mit Gewalt oder Pornografie. Medienkompetenz ist hier eine entscheidende Fähigkeit im Umgang mit diesen Gefahren. Das trifft besonders auf Heranwachsende zu, sollte aber in allen Altersgruppen eine wichtigere Rolle spielen. Für Schülerinnen und Schüler bietet die Techniker Krankenkasse (TK) ein breites Angebot .
Ungesunder Medienkonsum kann gravierende Folgen haben
Doch warum engagiert sich die TK so sehr auf dem Gebiet Medienkompetenz? Ganz einfach: Medien und Gesundheit gehören untrennbar zusammen. So geht mit einem starken Medienkonsum häufig mangelnde Bewegung einher. Das kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas begünstigen. Außerdem kann der Schlaf bei zu hoher Mediennutzung gestört werden, was wiederum zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Ein medialer Dauerkonsum kann sich zudem negativ auf das Gedächtnis auswirken. Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Menschen, die Binge-Watchen - also viele Folgen einer Serie hintereinander schauen - anfälliger für Angstzustände und Depressionen sind.
Immer mehr Kinder von Cybermobbing betroffen
Aber auch der Umgang miteinander ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit - und dabei spielt das Netz ebenfalls eine große Rolle. Durch Messenger-Diensten und Social Media endet Mobbing mittlerweile nicht mehr am Ausgang von Schule oder Büro, sondern kann allgegenwärtig sein. Wie die Studie Cyberlife IV von TK und dem Bündnis gegen Mobbing aus dem Jahr 2022 zeigt, sind mittlerweile 16,7 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler von Cybermobbing betroffen. Um dem entgegenzuwirken, sind Prävention und Resilienz wichtige Elemente. Die Studie zeigt nämlich auch, dass Kinder und Jugendliche, die mit ihrer Lebenssituation zufrieden sind, Cybermobbing eher an sich abprallen lassen. Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern sind hier also gefordert, das Selbstbewusstsein der Heranwachsenden zu stärken und einen respektvollen Umgang zu fördern.
Auch die Politik ist gefordert
Hier ist nun auch die Politik gefordert. Die Schulen bekommen auf unterschiedlichen Wegen zahlreiche Informationen und Angebote und brauchen Unterstützung dabei, die fachlich korrekten und evaluierten Programme für ihre Ziele auszuwählen. Schließlich können die ganzheitlichen Programme am Ende den gesamten Unterricht erleichtern und auch der Gesundheit der Lehrkräfte dienen. Strukturierte Handlungsempfehlungen des Bildungsministeriums könnten hier die notwendige Klarheit schaffen und verdeutlichen, dass sich die zeitlichen Investitionen letztlich auszahlen. Darüber hinaus müssen diese Projekte insgesamt noch mehr in die Fläche getragen werden, damit sie allen Schulen bekannt sind.