Wenig Bewegung in Berlin und Brandenburg
Artikel aus Berlin/Brandenburg
Die Coronapandemie und ihre Folgen: Ein Viertel der Menschen in Berlin und Brandenburg bewegt sich heute weniger weniger als vor dem Lockdown, ergab die TK-Bewegungsstudie.
Sporthallen und Schwimmbäder blieben geschlossen, der Weg zur Arbeit führte für viele Beschäftigte während der Coronapandemie gerade mal vom Bad zum Küchentisch: Lockdown und Homeoffice haben die Möglichkeit zur Bewegung eingeschränkt. Anderen blieb durch wegfallende Dienstreisen und Kinobesuche mehr Raum, um neue sportliche Aktivitäten an der frischen Luft zu entdecken. Doch was davon ist nach dem Abflauen der Coronakrise geblieben? Bewegen sich die Menschen heute mehr oder weniger als vor der Pandemie? Dieser Frage ist die Techniker Krankenkasse (TK) in ihrer Studie "Beweg dich, Deutschland!" nachgegangen.
In Berlin und Brandenburg sind die meisten Menschen offenbar schnell wieder in den alten Trott verfallen: 61 Prozent der Befragten in der Hauptstadtregion gaben an, dass sie genau so viel oder wenig Sport treiben wie vor der Pandemie. 26 Prozent haben ihre sportlichen Aktivitäten sogar reduziert. Nur 13 Prozent bewegen sich tatsächlich inzwischen mehr als zuvor.
Jede und jeder Fünfte treibt überhaupt keinen Sport
Insgesamt erweist sich jeder und jede Fünfte als echter Bewegungsmuffel: 20 Prozent treiben gar keinen Sport, 26 Prozent nur selten. Immerhin jeder Dritte (33 Prozent) kann sich gelegentlich (ein bis drei Stunden pro Woche) zum Training überwinden, zwölf Prozent ziehen für drei bis fünf Stunden pro Woche den Trainingsanzug an. Fünf Prozent sind sogar mehr als fünf Wochen sportlich aktiv und nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil.
Radfahren steht bei den sportlich Aktiven übrigens mit 28 Prozent am höchsten im Kurs, gefolgt von Laufen (Joggen/Nordic Walking) mit 18 Prozent. Jeweils 14 Prozent trainieren ihre Körper am liebsten im Fitnessstudio oder im Schwimmbad.
Bewegung stärkt Körper und Seele
Niemand muss sich zum Sport zwingen, er soll Spaß machen. Doch fast immer lässt sich Bewegung ganz einfach in den Tagesablauf integrieren.
Auch wenn die Zeit im Alltag oft so knapp ist wie die Lust auf Sport und das heimische Sofa dafür umso gemütlicher: Schon um der eigenen Gesundheit Willen sollten sich mehr Menschen regelmäßig bewegen. Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Herz, Kreislauf und Muskeln aus - sie hilft auch, Stress abzubauen und die allgemeine Laune zu heben.
Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg: "Niemand muss sich zum Sport zwingen, er soll Spaß machen. Doch fast immer lässt sich Bewegung ganz einfach in den Tagesablauf integrieren: Statt Fahrstuhl die Treppe nehmen, mit dem Hund einen langen Spaziergang machen, das Auto stehen lassen und das Rad nehmen."
TK-Studie "Beweg dich, Deutschland!"
TK bringt Studierende in Bewegung
Leider bewegen sich nicht nur viele ältere, sondern auch junge Leute viel zu wenig: Die TK in Berlin und Brandenburg hat deshalb gemeinsam mit der Freien Universität Berlin das Projekt " Pausenexpress " gestartet, das Studierende zu kurzen Trainingseinheiten zwischen den Vorlesungen motivieren will. In diesem Bereich kooperiert die TK auch mit der Universität Potsdam .
Zum Hintergrund
Für die TK-Studie "Beweg dich, Deutschland!" hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 4. bis 20. Mai 2022 bundesweit 1.706 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten befragt (mindestens 200 Personen pro Ländergebiet mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse). Die digitale Pressemappe mit Kernaussagen und Grafiken finden Sie hier .