Neues Konzept für Herzpatienten
Artikel aus Nordrhein-Westfalen
Um die Versorgung der nordrhein-westfälischen Herzpatientinnen und -patienten zu verbessern, wurden mit sieben Kliniken, niedergelassenen Kardiologen und der Techniker Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) ein gemeinsames "integriertes Versorgungskonzept" etabliert, von dem schon rund 10.000 Patienten profitiert haben.
In Deutschland stirbt jeder Zehnte an einem Herzinfarkt. Damit ist die Erkrankung die Todesursache Nummer eins. In NRW starben im Jahr 2017 nach Angaben des statistischen Landesamtes NRW mehr als 67.000 Menschen an Erkrankungen des Kreislaufsystems.
Enger Austausch mit Hausärzten und Reha-Einrichtungen
Ziel des integrierten Konzeptes ist es, nach einem Herzinfarkt einen reibungslosen und verzahnten Versorgungsablauf zu gewährleisten.
Die Patientinnen und Patienten werden von der ambulanten Behandlung, über den Krankenhaus- und Rehabilitationsaufenthalt bis hin zur Nachsorge individuell begleitet. Eine transparente Dokumentation unterstützt den optimierten Versorgungsablauf aller Beteiligten und vermeidet überflüssige Doppeluntersuchungen sowie lange Wartezeiten zwischen stationärer Behandlung, Rehabilitation und Nachsorge. Um Rückfälle in der Nachsorge zu vermeiden, werden die Herzpatientinnen und Herzpatienten zu drei kardiologischen Untersuchungen innerhalb von zwei Jahren aufgefordert.
Beispiel Krefeld
Am lokalen Netz in Krefeld lässt sich gut zeigen, wer beim einem integrierten Versorgungskonzept zusammenarbeitet und wie es funktioniert: Die niedergelassenen Kardiologen Arnold Broja und Dorian Recker sind in das neue Versorgungskonzept fest verankert und legen besonders Wert auf den Austausch mit den Hausärzten der Herzkranken. Als Reha-Kliniken sind ambulant die Klinik Königshof und stationär die Dr. Becker-Klinik Möhnesee beteiligt. Zusätzlich fungieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Patientenservice-Centers im Helios-Klinikum Krefeld als persönliche Betreuer und stehen den Herzkranken bei Fragen zur Seite.
Kunstherz umgehen
Die Bewertung des Netzwerks von Prof. Dr. med. Heinrich Klues, Chefarzt am Herzzentrum des Krefelder Helios-Klinikums, ist eindeutig: "Wir haben kein homogenes Ärztesystem in Deutschland. Es ist ein Sammelsurium. Die Patienten bleiben im System hängen. Wenn wir durch dieses Konzept nur einen Menschen vor einem Kunstherz bewahrten, wäre ich schon zufrieden."
NRW vernetzt weitere Kliniken
Neben dem Helios-Klinikum in Krefeld wird in sechs weiteren nordrhein-westfälischen Krankenhäusern das integrierte Versorgungskonzept umgesetzt. Weitere Standorte: