Modellvorhaben in der Psychiatrie
Artikel aus Nordrhein-Westfalen
Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen benötigen bei akuten Problemen schnelle Hilfe.
In Nordrhein-Westfalen (NRW) laufen seit 2014 bisher drei von derzeit 20 bundesweiten Modellvorhaben zur Stärkung von sektorenübergreifenden Behandlungs- und Therapiemaßnahmen. Kooperationspartner sind die LWL Universitätsklinik in Bochum, die LVR Klinik Bonn und das St. Marien Krankenhaus in Hamm.
In den Modellvorhaben erhalten die Patientinnen und Patienten sowohl während ihres stationären Aufenthalts als auch im familiären Umfeld eine auf sie zugeschnittene, individualisierte Therapie. Durch die Integration im gewohnten häuslichen Umfeld wird eine weitere Hospitalisierung verhindert und die stationäre Behandlungsdauer erheblich verkürzt.
Interview mit Jürgen Medenbach, TK-Landesvertretung NRW
So kümmert sich die TK in NRW um psychisch erkrankte Menschen (MP3, 2.8 MB)Ambulante Komplexleistungen
Um die Versorgung zu optimieren, wurden mit den Kliniken in Bochum und Bonn stationsungebundene Leistungen vereinbart:
LWL Universitätsklinik in Bochum
LVR-Klinik Bonn
Ambulante Module
St. Marien Krankenhaus in Hamm
Erste Ergebnisse
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Ansätze in den Modellen erfolgreich umgesetzt werden konnten. So stieg die Zahl der behandelten Patientinnen und Patienten im Rahmen der Modellphase deutlich an. Gleichzeitig sank die Zahl der stationären oder teilstationären Behandlungstage. Die Behandlungs- und Therapieangebote konnte individueller und flexibler auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ausgerichtet werden. Die bisherigen Behandlungsketten wurden unterbrochen und die Patienten-Therapeuten-Beziehungen verbesserten sich. Bei den Teilnehmern ließ sich sowohl ein besseres Verständnis für die Erkrankung als auch eine höhere Akzeptanz feststellen. Damit geben die Modelle aus NRW wichtige Impulse für eine bessere Versorgung psychiatrisch erkrankter Menschen.