In Nordrhein-Westfalen (NRW) laufen seit 2014 bisher drei von derzeit 20 bundesweiten Modellvorhaben zur Stärkung von sektorenübergreifenden Behandlungs- und Therapiemaßnahmen. Kooperationspartner sind die LWL Universitätsklinik in Bochum, die LVR Klinik Bonn und das St. Marien Krankenhaus in Hamm.


In den Modellvorhaben erhalten die Patientinnen und Patienten sowohl während ihres stationären Aufenthalts als auch im familiären Umfeld eine auf sie zugeschnittene, individualisierte Therapie. Durch die Integration im gewohnten häuslichen Umfeld wird eine weitere Hospitalisierung verhindert und die stationäre Behandlungsdauer erheblich verkürzt.

Interview mit Jürgen Medenbach, TK-Landesvertretung NRW

So kümmert sich die TK in NRW um psychisch erkrankte Menschen (MP3, 2.8 MB)

Ambulante Komplexleistungen

Um die Versorgung zu optimieren, wurden mit den Kliniken in Bochum und Bonn stationsungebundene Leistungen vereinbart:

LWL Universitätsklinik in Bochum

PINAH – Psychiatrie integrativ aus einer Hand ist ein laufendes Modellvorhaben nach § 64 SGB V in Bochum.

LVR-Klinik Bonn

DynaLIVE – Dynamisch lebensnahe integrative Versorgung  ist ein seit 2016 laufendes Modellvorhaben nach § 64 SGB V in Bonn.

Ambulante Module

St. Marien Krankenhaus in Hamm

IPH – Integrative Psychiatrie Hamm  ist ein Modellvorhaben zur Verbesserung der Patientenversorgung durch sektorenübergreifende Leistungserbringung im Rahmen eines Gesamtbudgets nach § 64 b SGB V.

Erste Ergebnisse

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Ansätze in den Modellen erfolgreich umgesetzt werden konnten. So stieg die Zahl der behandelten Patientinnen und Patienten im Rahmen der Modellphase deutlich an. Gleichzeitig sank die Zahl der stationären oder teilstationären Behandlungstage. Die Behandlungs- und Therapieangebote konnte individueller und flexibler auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ausgerichtet werden. Die bisherigen Behandlungsketten wurden unterbrochen und die Patienten-Therapeuten-Beziehungen verbesserten sich. Bei den Teilnehmern ließ sich sowohl ein besseres Verständnis für die Erkrankung als auch eine höhere Akzeptanz feststellen. Damit geben die Modelle aus NRW wichtige Impulse für eine bessere Versorgung psychiatrisch erkrankter Menschen.