Hamburg, 18. Juni 2024. Dr. Jens Baas, Vorstandvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), äußert sich zum neuen Gesetz zur Stärkung der Herzgesundheit (GHG): 

"Das Herzgesetz packt das Problem nicht bei der Wurzel. Den eigentlichen Präventionsgedanken, nämlich Ursachen und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen strukturiert und nachhaltig anzugehen, sucht man bisher vergeblich. Etablierte Präventionsansätze wie Bewegung, Ernährung oder Entspannung bleiben außen vor. Stattdessen besteht das Herzgesetz aus vielen fraglichen Einzelmaßnahmen, die jedoch bei der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen Schritt zu spät ansetzen. 

Prävention bedeutet nämlich nicht, vorbeugend Pillen zu verordnen oder Patientinnen und Patienten auf Verdacht in Disease-Management-Programme zu schreiben, die eigentlich speziell für chronisch kranke Menschen vorgesehen sind. Auch bei den vorgesehenen neuen Check-Up-Untersuchungen gilt nicht ‚viel hilft viel‘. Wichtiger ist ein gesunder Lebensstil, der durch Pillen oder Papier-Gutscheine für Vorsorgeuntersuchungen jedoch nicht erreicht werden kann. Angebote zu Prävention und Gesundheitsförderung der Krankenkassen in Kitas, Schulen oder Betrieben sind qualitätsgeprüft, bedarfsorientiert und wirken nachhaltig. Hier werden alle Menschen gleichermaßen erreicht, nicht nur diejenigen, die sowieso schon etwas für ihre Gesundheit zu tun."