Wenige Module, so heißt es, seien im Medizinstudium so gefürchtet wie Terminologie.

Vielleicht gut, dass die angehenden Ärztinnen und Ärzte in den ersten Semestern nicht ahnen, dass im Laufe ihres Berufslebens noch viel schlimmere Wortungetüme auf sie lauern als lateinische Wortstämme und altgriechische Präfixe. 

Im deutschen Gesundheitswesen wimmelt es nur so vor Gesetzestiteln, die man sich kaum merken, geschweige denn aussprechen kann, ohne sich ordentlich zu verhaspeln: Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz, Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz, Pflegeassistenzeinführungsgesetz, Krankenhauspflegeentlastungsgesetz….

Die Liste ließe sich fast beliebig fortführen und dürfte sich vermutlich bestens als Teil einer herausfordernden mündlichen Abschlussprüfung für Logopäden oder Nachrichtenmoderatorinnen eignen. Auch wer gern Scrabble spielt, läge bei Kenntnis dieser Buchstabengirlanden wahrscheinlich ganz weit vorn. Nur: alltagstauglich ist das wirklich nicht.

Leider erleichtert es Rede- wie Lesefluss auch nur wenig, dass findige Beamtinnen und Beamte sogleich Abkürzungen für die Zungenbrecher ersonnen haben: Wer kann KHVVG, GVSG, PUEG, KHPflEG, ALBVVG, PflAssEinfG, PflStudStG fehlerfrei vortragen? Noch schlimmer: Wer weiß ohne Legende, was genau sich hinter diesen kryptischen Buchstabenfolgen überhaupt verbirgt?

Neben all den Reformen, die im Gesundheitswesen tatsächlich bitter nötig sind, braucht es vor allem eines: ein GverBnG - Gesetz zur verständlichen Bezeichnung neuer Gesetze.